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Sammer: "Und Blut schießt sowieso keine Tore..."

Mit dem obligatorischen Prozedere startete die Borussia am heutigen Mittwoch in ihre Saison-Vorbereitung: Der Schweiß floss in Strömen, strahlender Sonnenschein und sommerliche Temperaturen begleiteten die BVB-Profis auf ihren Stadion-Runden an der Dortmunder Universität. Der Gegner: Die Stoppuhr, nicht der Berufskollege. Abschließend ein Piekser ins Ohr zur Bestimmung des Laktatwertes, der Aufschluss gibt über die aktuelle Ausdauer. Mit dabei auch Abwehrspieler Ahmed Madouni, gerade 20 Jahre alter Neuzugang vom französischen Erstliga-Aufsteiger SC Montpellier. Für ihn spielte Sunday Oliseh Dolmetscher.

Bereits wenige Minuten nach der ersten Laufeinheit standen die Klub-Verantwortlichen der Medienschar im Presseraum des Westfalenstadions Rede und Antwort. BORUSSIA online hat die wichtigsten Aussagen von Trainer Matthias Sammer, Präsident Dr. Gerd Niebaum und Manager Michael Meier aufgezeichnet.
Sammer über...

...die anstehenden Trainingslager in Bad Radkersburg (Österreich, ab morgen) und Merlischachen (Schweiz, 02. bis 06. Juli): „Wir trainieren zunächst zweimal am Tag. Einer Fußball-ähnlichen Einheit soll immer eine Leichtatlethik-ähnliche folgen. In der Schweiz werde ich das Training dann spezifischer gestalten, denn wir können dort auch wieder auf unsere brasilianischen Nationalspieler Dede und Evanilson bauen. Grundsätzlich lege ich sehr viel Wert auf eine hervorragende körperliche Verfassung meiner Spieler, denn diese ist Grundvoraussetzung für eine gute Saison und sportliche Erfolge im hoffentlich schweren Programm bis Weihnachten.“

...die Genesungsprozesse von Christian Wörns, Jörg Heinrich, Heiko Herrlich und Leonardo Dede: „Wörns und Heinrich sind wieder gesund, Dede ist fast soweit. Er absolviert im Moment ein Rehabilitations-Programm in Brasilien, aus dem ich ihn nicht herausreißen will. Ich habe entschieden, dass er am 30. Juni hier eintreffen wird und gehe nach Rücksprache mit unseren Medizinern davon aus, dass er dann voll belastbar sein wird. Heiko Herrlich hat den heutigen Ausdauertest bis zur letzten Stufe durchstanden. Das ist ein Erfolg für ihn, aber wir müssen erst die Werte abwarten. Er wird jedenfalls noch nicht mit ins Trainingslager fahren.“

...die ersten Erkenntnisse aus dem heutigen Laktattest: „Sicher sind die Erholungswerte für mich interessant. Ebenso ein Blick auf den jeweiligen Puls. Allerdings war mein eigener auch immer sehr hoch. Und Blut schießt sowieso keine Tore.“

...weitere Verstärkungen: „Wir halten Augen und Ohren offen. Allerdings ist manches, was man sich wünscht, oft realitätsfern. Wir wollen einfach nicht auf alles eingehen. Unser Kader ist schon jetzt stark genug.“

...das tschechische Supertalent Milan Baros: „Er ist sicher eine Überlegung wert. Ein sehr, sehr interessanter Mann. Aber ob man ihn letztlich auch holt, steht auf einem anderen Blatt. Es ist eigentlich nicht gut, wenn ihr Journalisten uns nach ihm fragt, denn das macht Baros auch für die Konkurrenz interessant. Aber es stimmt: Wir werfen ein Auge auf ihn.“

Dr. Gerd Niebaum über...

...die vergangene Saison: „Wir haben uns vor einem Jahr, nach einer stürmischen Saison, vorgenommen, den BVB wieder in ruhiges Fahrwasser zu führen. Mit dem dritten Platz in der letzten Spielzeit ist uns dies gelungen; wir haben sogar mehr erreicht, als erwartet wurde. Das Fundament ist geschaffen, es reicht sogar, um in die Champions League einzuziehen. Unser klares Ziel lautet nun: Die zwei anstehenden Qualifikationsspiele erfolgreich überstehen. Es ist für den Verein enorm wichtig, dass dieses Ziel erreicht wird. Allerdings sehen sich gedanklich schon viele Menschen in der Champions League. Und das ist nicht richtig! Wir haben noch zwei absolute Endspiele vor uns und müssen das ‚Paket Champions League’ in den 180 Minuten erst noch schnüren.“

Michael Meier über...

...den Dauerkartenverkauf: „Wir wollen letztlich auch in dieser Hinsicht vor Schalke 04 stehen. Das hört sich jetzt vielleicht witzig an, aber auch hier ist Kampf angesagt. Sicher haben wir gegenüber der neuen Schalker Arena einen Nachteil in puncto Modernität, aber unter den reinen Fußballstadien ist unser Westfalenstadion noch immer das beste. Es gibt eine Liste voller Menschen, die gerne eine Dauerkarte besitzen würden, genügend Nachfrage ist also da. Der BVB muss sich nicht verstecken.“ (Anmerkung d. Red.: Im Rahmen der Dauerkarten-Umtauschaktion rechnet Borussia Dortmund am Freitag mit dem 30.000. veräußerten Ticket)
 
aus der Diskussion: MEISTER 2002 FC Bayern
Autor (Datum des Eintrages): Körschgen  (20.06.01 20:49:52)
Beitrag: 65 von 211 (ID:3781868)
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