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Unfassbar Die Geschichte der Mutter, die ihre 2 Kinder vom Balkon warf
Züleyha T. (27) mit Tochter Esma (2 Monate) im Arm
Die unfassbare Geschichte der Mutter, die ihre zwei Kinder vom Balkon warf
Züleyha T. (27) mit Tochter Esma (2 Monate) im Arm. Nichts deutet auf die schwere psychische Krankheit der Frau hin
Foto: Hürriyet Deutschland
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28.08.2009 - 07:43 UHR
Von R. MÜHLEBACH und A. zu CASTELL-RÜDENHAUSEN

Lächelnd hält die junge Mutter ihr Baby im Arm. Züleyha T. († 27) ist die Frau, die ihre beiden Kinder vom Balkon in die Tiefe warf, dann selbst in den Tod sprang. Das kleine Mädchen (2 Monate) starb. Der Junge (4) überlebte schwer verletzt.
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BILD-Reporter begaben sich auf Spurensuche, um zu verstehen, wie eine Mutter so eine grausame Tat begehen kann. Es ist die Geschichte einer unsichtbaren Krankheit, die eine Katastrophe auslöste.

2002. Züleyha und Yahus T. (heute 31) ziehen in das Mehrfamilienhaus nach Pforzheim (Baden-Württemberg). Das türkisch-stämmige Ehepaar führt eine unauffällige Ehe.

Drei Jahre später kommt der gemeinsame Sohn Muzzafer zur Welt. Es scheint ein Bruch im Leben der Familie, Mutter Züleyha erkrankt. Oberstaatsanwalt Dr. Christoph Reichert (41) zu BILD: „Seit der Geburt des ersten Kindes litt die Frau unter einer paranoiden Schizophrenie.“

Doch Züleyha bekommt ihr Leiden in den Griff – mit Hilfe des Medikaments „Zyprexa velotab“. Jahrelang geht alles gut, dann wird sie wieder schwanger, bringt vor gut zwei Monaten Töchterchen Esma zur Welt.

Um das kleine Mädchen beim Stillen nicht zu belasten, setzt Züleyha das Medikament ab.

Mit dramatischen Folgen. Dr. Alexander Rapp (38), Oberarzt der psychiatrischen Uniklinik Tübingen: „Das Weglassen dieses Medikaments kann das seelische Befinden vom schizophrenen Menschen deutlich verschlechtern. Das heißt, die Symptome der Krankheit, z. B. Wahnvorstellungen können unter Umständen schon nach wenigen Tagen wieder einsetzen.“

Der Experte weiter: „Plötzliche Selbstmorde sind bei Schizophrenie leider nicht selten. Es ist denkbar, dass die Patientin möglicherweise Wahrnehmungsstörungen hatte und Stimmen gehört hat, die ihr den Sprung befohlen haben.“

Vater Yahus und Sohn Muzzafer werden jetzt psychologisch betreut. Muzzafer hat das Drama offenbar bei vollem Bewusstsein erlebt: Er war ansprechbar, als die Retter ihn fanden.
 
aus der Diskussion: Neues aus Multikultistan
Autor (Datum des Eintrages): redbulll  (30.08.09 10:58:14)
Beitrag: 10,541 von 13,738 (ID:37880373)
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