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Mannheim
Abschiebung verhindert [0]

Mannheim (uwi) Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) hat die geplante Abschiebung eines afghanischen Flüchtlings verhindert. Es bestehe die Gefahr, dass der 23-Jährige in seiner Heimat verhungere. Der Tadschike hatte das Land nach einer Familienfehde verlassen. Bei dem Streit um die Verheiratung eines Mädchens wurden in seinem Dorf unter anderem der Vater und ein Onkel getötet. Im Jahr 2003 reiste der Kläger mit Hilfe von Schleppern nach Deutschland. Im Asylantrag behauptete der Mann, er werde von seinen Vettern mit dem Tode bedroht. Der Antrag wurde vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge als unbegründet abgelehnt. Auch ein Abschiebehindernis vermochte die Behörde nicht zu erkennen, da das Existenzminimum zumindest in Kabul gesichert sei. Dieser Einschätzung ist der VGH nicht gefolgt. Der Kläger wäre in Kabul „unausweichlich dem baldigen sicheren Hungertod ausgeliefert“, befürchten die Richter. Ohne Geld werde er keine winterfeste Wohnung in der Hauptstadt finden. Der 23-Jährige, der weder eine Schule besucht noch eine Ausbildung absolviert hat, habe dort keine Chance, eine legale Arbeit zu finden. Mit der Hilfe von Bekannten oder seiner Familie, zu der kein Kontakt bestehe, sei nicht zu rechnen. Und noch eine Gefahr sieht der VGH. Der Mann müsse in Kabul mit einem Überfall oder einer Entführung rechnen, da bei Rückkehrern aus Europa Geld vermutet werde. Der Kläger dürfe daher nicht abgeschoben werden, befand der VGH, der sich auf Berichte von Hilfsorganisationen und des Auswärtigen Amtes stützte.
http://www.suedkurier.de/news/baden-wuerttemberg/baden-wuert…
 
aus der Diskussion: Neues aus Multikultistan
Autor (Datum des Eintrages): redbulll  (01.09.09 11:35:17)
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