http://www.az-web.de/lokales/aachen-detail-az/1032123?_link=… Täter will Mädchen vom Balkon werfen Von Stephan Mohne | 01.09.2009, 16:25 Aachen. Es müssen dramatische Szenen gewesen sein, die sich am Montagnachmittag in einer Wohnung am Aachener Hansemannplatz abgespielt haben und die letztlich zu dem massiven Polizeieinsatz mit Sondereinsatzkommandos führten. Am Dienstag kamen die Hintergründe der Geschichte ans Licht. Demnach überlebte ein 15-jähriges Mädchen die Tat nur durch Courage und Glück. Sie und eine gleichaltrige Freundin hatten sich laut Staatsanwaltschaft in der Wohnung eines 42-jährigen Mannes im sechsten Stockwerk eines Hochhauses aufgehalten. Warum, wussten die Ermittler am Dienstag noch nicht. Nur soviel ist bekannt: Schon öfters waren die Mädchen zusammen mit einer Freundin, deren Mutter den Mann seit längerem kennt, dort. Am Montag aber sei der Mann «ohne erkennbaren Grund» plötzlich aggressiv geworden. Als die Mädchen daraufhin gehen wollten, hinderte der Täter sie daran. Nun nahm das dramatische Geschehen seinen Lauf. Der Mann drohte den Jugendlichen, sie und sich selber mit Bomben, in die Luft zu sprengen, die er in der Wohnung habe. Außerdem ging er mit einem Messer auf eines der Mädchen los. Das Opfer trug Schnittverletzungen an den Händen und am Knie davon. Offenbar rastete der Täter dann völlig aus, fesselte sein Opfer und versuchte schließlich, das Mädchen vom Balkon der Wohnung in die Tiefe auf die darunter verlaufende Hauptstraße zu werfen. Doch die gefesselte 15-Jährige wehrte sich nach Kräften. Es gelang ihr dann auch, den Mann wegzustoßen, der dabei stürzte. Diesen Augenblick nutzten die beiden Mädchen, um aus der Wohnung zu flüchten. Auf der Straße baten sie Passanten um Hilfe, die die Polizei alarmierten. Zwischenzeitlich verschanzte sich der Täter, der polizeilich bereits in Erscheinung getreten ist, in seiner Wohnung. Die ersten Streifenpolizisten, die am Hansemannplatz eintrafen, wurden alsdann ebenfalls von ihm bedroht. Wieder erklärte der 42-jährige Tunesier, er habe Bomben und zudem Kontakt zu einem Netzwerk, das weitere Sprengsätze in London und Paris bereithalte. Daraufhin setzten sich Spezialkräfte, die Hundertschaft, ein Hubschrauber und etliche weitere Streifenwagen in Bewegung und eilten in die Aachener Innenstadt. Am wichtigen Verkehrsknoten Hansemannplatz herrschte plötzlich der Ausnahmezustand. Der Bereich um das Haus wurde abgeriegelt, niemand durfte noch hinein oder heraus. Der Täter ließ sich zwischendurch immer wieder auf dem Balkon blicken und warf laut fluchend Einrichtungsgegenstände auf die Straße. Nach knapp anderthalb Stunden stürmte ein Sondereinsatzkommando die Wohnung und nahm den Täter fest. Mit Spürhunden wurde in der Wohnung anschließend noch lange nach Sprengstoff gesucht. Tatsächlich fand man mehrere mit Alufolie umwickelte Pakete. «Zum Glück waren es aber keine Sprengsätze», so Oberstaatsanwalt Robert Deller. Der 42-Jährige wurde im Laufe des Abends psychiatrisch begutachtet. Eine Sachverständige kam zu dem Schluss, dass der Mann die Taten im «Zustand der Schuldunfähigkeit oder zumindest der stark verminderten Schuldfähigkeit» begangen habe. Deswegen beantragte die Staatsanwaltschaft am Dienstag seine «vorläufige Unterbringung». Ermittelt wird gegen den Mann nun wegen versuchten Totschlags, Freiheitsberaubung sowie der «Störung des öffentlichen Friedens durch die Androhung von Straftaten». |
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aus der Diskussion: | Neues aus Multikultistan |
Autor (Datum des Eintrages): | redbulll (01.09.09 22:03:52) |
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