Fenster schließen  |  Fenster drucken

Schweiz erwägt Zuzugsbegrenzung

du. ZÜRICH, 10. Mai. Die Schweiz prüft eine Beschränkung der freien Zuwanderung aus den Mitgliedsländern der Europäischen Union. Sie war erst im Juni 2007 eingeführt und im Februar dieses Jahres in einer Volksabstimmung bestätigt worden. Ein Sprecher des Justizministeriums in Bern bestätigte am Wochenende, dass die Regierung bald über die Anwendung der "Ventilklausel" im Vertrag mit der EU befinden werde - "gestützt auf die neuesten Arbeitsmarkt- und Migrationsstatistiken". Die Zuwanderungsbegrenzung gilt maximal zwei Jahre. Voraussetzung ist, dass die Einwanderung in den zwölf Monaten bis Ende Mai um zehn Prozent höher liegt als im Durchschnitt der drei Vorjahre. In diesem Fall können für die alten EU-Staaten Kontingente beschlossen werden, welche die Zuwanderung auf plus fünf Prozent des Durchschnitts der Vorjahre begrenzen. Für die neuen EU-Mitglieder in Osteuropa gelten noch auf Jahre hinaus gesonderte Beschränkungen. Die Einwanderung in die Schweiz hat in den vergangenen Jahren sprunghaft zugenommen. Die Zuwanderer kamen insbesondere aus Deutschland. Aktuell leben rund 260 000 Deutsche in der Eidgenossenschaft. In den Kantonen Zürich und St. Gallen lösten sie 2007 die Italiener als größte Ausländergruppe ab. Inzwischen steigt die Arbeitslosigkeit in der Schweiz rasch an. Die Deutschen verlieren dabei überdurchschnittlich häufig ihre Stelle. Sie können allerdings im Land bleiben, solange sie Arbeitslosenunterstützung beziehen.

11.05.2009, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.05.2009, Nr. 10
 
aus der Diskussion: Neues aus Multikultistan
Autor (Datum des Eintrages): redbulll  (01.09.09 23:53:39)
Beitrag: 10,612 von 13,738 (ID:37898580)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE