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Rotfunk ist zwar ein beliebtes Schlagwort einschlägiger Propagandisten, hat aber mit der Wirklichkeit wenig zu tun.

Ulrich Tilgner, vormaliger Afghanistan-Reporter hat das das ZDF verlassen, weil die Regierung in Berlin und vor allem das CDU geführte Verteidigungsministerium zu viel Einfluss auf die Berichterstattung nehmen.

Ulrich Tilgner gehört zu den bekanntesten Reportern im deutschsprachigen Raum. Seine Berichte während des Irak-Krieges vor sechs Jahren machten ihn zur lebenden Legende, aber auch jetzt – während den Iran-Unruhen – steht er im Dauereinsatz. Am 10. September referiert Tilgner an der Security Conference in Zürich. Gegenüber “persönlich” äußert er sich über die Veränderung der Medienszene und die PR-Aktivitäten der Regierungen.

…Sie sind im vergangenen Jahr unter Protest vom ZDF weggegangen, weil Sie sich in Deutschland zunehmend in Ihrer Arbeit eingeschränkt fühlten.

Kern meiner Unzufriedenheit war die fehlende Distanz in den deutschen Medien gegenüber dem Druck der Politik der Bundesregierung auf die Afghanistan-Berichterstattung. Wenn deutsche Soldaten als Aufbauhelfer dargestellt werden sollen und viele Kolleginnen und Kollegen sich den PR-Bemühungen zum Beispiel des Bundesverteidigungsministeriums in Berlin nicht widersetzen können, wird es besonders schwierig, über Afghanistan ausgewogen zu berichten. Afghanistan gehörte zu meinem Berichtsgebiet. Dennoch haben oft andere Kollegen, die dann in meinen Augen auch zu oft mit Militäreinheiten unterwegs waren, über das Land am Hindukusch berichtet. Bis heute bereue ich meine Entscheidung nicht. Die Entwicklung in Afghanistan spricht für sich. …

http://www.persoenlich.com/news/show_news.cfm?newsid=83980
 
aus der Diskussion: Allgemeine Rund(ROT)funkanstalten Deutschlands
Autor (Datum des Eintrages): bares@nobles  (04.09.09 13:29:33)
Beitrag: 24 von 30 (ID:37919295)
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