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Wie angekündigt hier interessante Postings zum Thema Dynamite CTA Fund aus anderen Threads:

Wir beginnen mit der Erklärung (auch auf www.dynamite-cta.de zu finden), was genau wir untere unserem "paper-traded" Portfolio verstehen:

Informationen zur Wertentwicklung des Dynamite CTA Fund bis Oktober 2008
Im Jahr 2005 habe ich ein Portfolio zusammengestellt, das damals ein Vorschlag für die Firma DWWI - Dighton World
Wide Investments AG für ein breiter diversifiziertes Produkt war. Dighton war ursprünglich mit 40% im Portfolio
gewichtet. Aufgrund der Beschränkungen des Dynamite CTA Fund haben wir diese Position im paper-traded
Portfolio auf 20% reduziert, wobei sich dadurch jedoch keine materiellen Änderungen am Verhältnis Return zu Risiko
ergaben. Im aktuellen realen Portfolio ist Dighton gar nicht vertreten.
Das Portfolio wurde ab Start bis auf eine Änderung unverändert gelassen. Im Jahr 2007 wurde Dekker Capital
herausgenommen, die ihren Fonds schließen mussten. Grund hierfür war nach meinen Informationen, dass der
Manager begann zusätzlich zu den systematischen Trendfolgemodellen ein eigenes diskretionäres Trading im S&P zu
machen, das hohe Verluste verursachte. Insgesamt hat der Fonds 60% verloren. Dieser Verlust ist komplett in
unseren Berechnungen mit berücksichtigt. Dekker wurde nach der Ausbuchung durch Amplitude ersetzt, den wir
damals schon länger auf der Watchlist hatten.
Die Performancezahlen bis November 2008 stellen somit Ergebnisse dar, die mit diesem Portfolio real erwirtschaftet
worden wären. Es ist keine Simulation eines Portfolios mit dem Kenntnisstand von 2008. Ein reales Portfolio wäre in
der Zeit bis November 2008 mit Sicherheit weiter diversifiziert und verbessert worden. Es ist sogar durchaus
wahrscheinlich, dass es noch besser abgeschnitten hätte.
Wie realistisch die Einschätzung ist, zeigt sich unter anderem daran, dass das aktuelle Portfolio, also der Dynamite
CTA Fund, im Jahr 2009 deutlich besser abgeschnitten hat als das paper-traded Portfolio, das wir parallel weiter
mitführen. Bis Ende Mai 2009 liegt der Dynamite CTA Fund (institutional share class) bei über +7%. Das paper-traded
Portfolio liegt im gleichen Zeitraum bei ca. -20%. Das paper-traded Portfolio entwickelt sich auch deutlich volatiler.
So legte dieses im Mai um etwa 11% zu, während der Dynamite CTA Fund nur um gut 6% zulegte. Außerdem ist im
Dynamite CTA Fund das Portfolio insgesamt breiter diversifiziert und die Gewichtung der Trendfolgestrategien
geringer. Ich bin überzeugt, dass mit dem aktuellen Portfolio absolut vergleichbare Renditen erzielt werden können
wie im paper-traded Portfolio und dass aufgrund der breiteren Strategieallokation die Volatilität um etwa 20-30%
niedriger sein wird.
Aktuell ist nur ein Manager des paper-traded Portfolios in unserem Portfolio enthalten, für alle anderen haben wir
aus unserer Sicht noch bessere Investments gefunden. Für die Zukunft ziehen wir zwei weitere Investments für unser
Portfolio in Erwägung, bei denen Schlüsselpersonal von zwei Managern unseres damaligen Portfolios involviert ist.
Auf Nachfrage hin, kann das paper-traded Portfolio offengelegt werden, so dass der damalige Stand, wie auch die
Ergebnisse nachvollzogen werden können.
Jürg Bühler, Fondsmanager des Dynamite CTA Fund im Juni 2009


Per Ende August war das Paper Traded Portfolio bei -27% (seit Start echtem Trading am 1. November 2008) was einfach zeigt wie schwierig 2009 war, v.a. für Trendfolger, die in diesem Portfolio den grössten Teil ausmachten.

Aktuell sind wir breiter diversifiziert, v.a. auch mit eher konträren Tradern, Short-term Tradern, Spreadtrading und mehr fundamental trading v.a. im Commodity Bereich.

Mit der aktuellen Performance im September sind wir tatsächlich ziemlich unzufrieden. In einem Monat, in dem der Benchmark aktuell wohl bei +1% liegt, würden wir erwarten eher bei +3% bis +5% zu liegen, dies ist im Moment (noch) nicht der Fall. Auch klar sein muss ist, dass wir den Benchmark nicht in jedem Monat schlagen können, auch wenn wir dies anstreben. Auch werde ich nun nicht höhere Risiken eingehen um die Differenz wieder aufzuholen, sondern wir vertrauen weiter auf unsere bewährten Manager, auch wenn einige aktuell eine Schwächephase durchlaufen und arbeiten weiter daran unser Portfolio peu à peu zu verbessern.

Verluste kamen v.a. aus dem konträren Bereich, wobei ich sagen muss, dass es v.a. einen Trader betraf, der sich als Trendfolger bezeichnet, die Positionen aber eher etwas konträr eingeht. Der Trader war bisher recht erfolgreich, aber es ist frustrierend, dass er nun, wo es scheint, dass Trends da sind im Markt, doch erheblich verloren hat, statt Geld zu verdienen, was wir eigentlich erwartet hätten. Wir hatten da den konträren Anteil dieser Strategie unterschätzt. Interessant ist z.B. dass bei diesem Manager erst gestern Gold auf long gedreht hatte, das Gleiche hatte ich von einem anderen (aktuell erfolgreicheren) Trendfolger erfahren. Da müssen also schon lange Short (oder zumindest neutrale) Positionen auf den LT Komponenten bestanden haben, die erst nun mit den neuen Highs im Gold negiert wurden. Ob man nun hier oben noch Gold kaufen will ist eine gute Frage.. aber ein systematischer Händler muss da einfach die Augen zu machen und durch... Wenn man den Trade auslässt und Gold auf 1500 geht 8was man sich aktuell sicher schwer vorstellen kann) würde man ganz schlecht aussehen. Man sieht also die Problematik, die sich da stellt, ganz einfach gestrickte Modelle sind kaum short im Gold hier oben, aber auch TF haben unterschiedliche Ansätze.

Gleichzeitig muss man aber auch sagen, dass die Trendfolgenden Manager generell ein gemischtes Bild abgeben, damit meine ich typische Vertreter wie Transtrend, AHL, Winton, Superfund.. da wurde noch nicht Geld verdient, wie es typischerweise in Trends der Fall sein müsste, Durchschnitt ist vielleicht leicht Plus, aber nichts besonderes... Unser ST Trendfolger beispielsweise ist im Minus..

Wir nehmen aktuell zwei weiter LT Trendfolger dazu, und werden den vorher beschriebenen Manager wohl eher in unsere konträre Klasse umteilen, sind aber überzeugt, dass er sich bald wieder erholen wird.

Zur Vola, was ich mit 1-2% Schwankung meinte, betraf eher das Intramonth Ergebnis. Um auf die 30+% p.a. zu kommen muss ich auch mal einen 1-2% DD hinnehmen, wie Du richtig bemerkst sogar auch höher. Tatsächlich wird die Volatilität der monatlichen Ergbenisse wohl eher bei 3-4% liegen, wobei das v.a von Ausreissern nach oben herkommen soll.

Die Volatilität unserer Ergebnisse ist wegen der viel höheren Diversifikation so stark gefallen. Auch hatten wir soweit wenige "Ausreisser nach oben", eben weil insgesamt das Marktumfeld für CTAs schwierig war. Was Du ja aus den tieferern Volatilitäten schliesst, ist, dass wir nicht so stark investiert sind, wie das im papertrading gewesen wäre. Ich kann Dich aber beruhigen, dass dem nicht so ist, wenn dem so wäre, könnte ich einfach den Hebel erhöhen, indem ich noch mehr CTAs dazunehme. Dem ist aber nicht so, wir sind stark investiert, in einem Masse, dass wenn es wieder losgeht (eine Frage der Zeit, ich denke, das wird bald der Fall sein), die 30% p.a. auch übetroffen werden sollten. Die Zahlen täuschen da auf jeden Fall, aber ich steuere nicht eine bestimmte Vola an sondern ein gutes Gesamtergebniss. Wenn die Vola dann 50% tiefer oder mehr liegen, dann ist mir dies nur willkommen.

Zu Deinem letzten Vergleich mit einem HF Produkt (von DB): das ist Äpfel mit Birnen verglichen. Die HF machen aktuell ein Erholung von den extremen Bewegungen letzten Jahres, bei denen sie doch erheblich verloren haben durch. Bei Managed Futures ist genau das Gegenteil der Fall. Da die Volatilität an den Märkten massiv zurückkam und diese zwischen den Marktkräften und den Staatsinterventionen hin und her gezogen wurden, war dies ein für CTA doch recht schwieriges Umfeld. Die Staatsinterventionen werden jedoch nun unweigerlich zurückgehen und die Märkte werden wieder beginnen sich zu bewegen und fehlerhafte Entwicklungen zu korrigieren. Ich gehe davon aus, dass CTAs daran wieder massiv partizipieren werden.

CTAs sind ähnlich wie Optionen oder Versicherungen. Bei tiefen Volatilitäten, bzw. wenn kein Versicherungsfall eintrifft, zahlt man ein. Wenn das Erreigniss aber eintrifft, dann kassiert man. Wenn wir nun in der Lage waren in dieser "Einzahlphase" sogar positiv zu sein, dann kann man sich ja vorstellen wie es sein wird, wenn wieder "Zahltag" ist...
 
aus der Diskussion: Dynamite CTA Fund / Zertifikat
Autor (Datum des Eintrages): JuergB  (24.09.09 00:09:19)
Beitrag: 4 von 451 (ID:38044783)
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