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Welche Rohstoffe Gold in den Schatten stellen



Rohstoffe auf ErholungskursDie Stimmung an den Rohstoffbörsen - im Bild Händler am Chicago Board of Trade (CBOT) - hat sich deutlich aufgehellt. Nach dem Horrorjahr 2008, das fast allen Rohstoffen herbe Verluste bescherte, ist die Mehrzahl der Rohstoff-Notierungen seit Jahresanfang wieder auf dem Weg nach oben. Die wachsenden Hoffnungen auf eine baldige Erholung der Weltkonjunktur haben die Risikofreude der Anleger gestärkt, davon profitieren neben Aktien auch die Rohstoffpreise. Auf den folgenden Seiten lesen Sie, bei welchen Rohstoffen die Investoren besonders beherzt zugriffen und wo die Preise noch hinterhinken



Für Weizen erwartet das US-Landwirtschaftsministerium dieses Jahr eine Rekordnachfrage. Allerdings sind auch die Lagerbestände so hoch wie noch nie seit Beginn des Nachfragebooms aus den Bric-Staaten. Da das Angebot in diesem Jahr zudem nicht spürbar zurückgehen dürfte, sind die Aussichten für den Weizenmarkt allenfalls durchwachsen. Gleiches gilt für die Preisentwicklung im laufenden Jahr: Seit Anfang 2009 ist der Weizenpreis um 31 Prozent gefallen





Auch die Fleischpreise sind auf dem Rückzug: Für "Lean hogs", so der Fachterminus für Magerschweine, muss aktuell 30 Prozent weniger bezahlt werden als zu Jahresbeginn. Zwei Gründe sorgten für eine sinkende Nachfrage nach Schweinefleisch: Die weltweite Rezession sowie der Ausbruch der Schweinegrippe H1N1. Immerhin: Von seinem Tiefpunkt im August hat sich der Preis für Magerschweine etwas erholt



Nicht viel besser sieht es bei Mais aus. Während sich das Agrargut im vergangenen Jahr trotz eines Minus von 22 Prozent noch vergleichsweise gut hielt, liegt es im laufenden Jahr mit einem Minus von weiteren 19 Prozent weit hinten im Rohstoff-Ranking. Die Aussichten sind aber gar nicht schlecht. Das US-Landwirtschaftsministerium USDA rechnet bei Mais als einzigem Agrarrohstoff für das Jahr 2009/10 mit einem Angebotsdefizit


Im Vergleich zu Schweinefleisch haben sich die Preise für Lebendrind (Live cattle) im laufenden Jahr noch stabil entwickelt - womöglich auch deshalb, weil Verbraucher aus Sorge vor dem H1N1-Virus auf Rindfleisch auswichen. Dass der Preis für Lebendrinder unter dem Strich seit Jahresbeginn dennoch 8,5 Prozent verloren hat, liegt an der Rezession. Wenn es wirtschaftlich abwärts geht, sinken die Preise für das relativ teure Rindfleisch stets mit


Unter den Agrarrohstoffen hat Soja im laufenden Jahr den stärksten Anstieg vorzuweisen. Allerdings ist auch der Preis für Sojabohnen gerade einmal um vier Prozent gestiegen. Zwei Faktoren stützen die Preise: Zum einen ist die Ernte im wichtigen Erzeugerland Argentinien hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Zum anderen spekulieren die Märkte weiter auf eine anziehende Nachfrage aus China, dem weltgrößten Nachfrager der eiweißhaltigen Sojabohnen


Zum Ärger vieler Hausbesitzer bewegen sich die Preise für Heizöl nahezu im Gleichschritt mit den Rohölpreisen. Im laufenden Jahr bedeutet das wieder steigende Kosten fürs Heizen, Heizöl kostet rund neun Prozent mehr als Ende 2008


Kein Rohstoff steht derart im öffentlichen Fokus wie das Öl. Der private Verbraucher spürt steigende Ölpreise an der Tankstelle, die Unternehmen stöhnen über steigende Produktionskosten, wenn die Ölnotierungen anziehen. In den vergangenen Monaten stagnieren die Preise um die 70 Dollar, seit Jahresanfang haben Brent und WTI jeweils rund 18 Prozent zugelegt.




Wenn ein Rohstoff Öl die Show stehlen kann, ist das Gold. Im Moment stellt das Edelmetall alle anderen Rohstoffe locker in den Schatten und eilt von Rekord zu Rekord. Aktuell liegt das frische Allzeithoch bei 1058,20 Dollar. Experten rechnen aber bereits mit Preisen von 1100 bis 1200 Dollar je Feinunze.

Schaut man auf die Preisentwicklung seit Jahresbeginn ist diese weit weniger spektakulär, als man angesichts der Schlagzeilen zum Thema Gold erwarten würde: 18,5 Prozent hat der Goldpreis zugelegt und liegt damit unter den Rohstoffen im oberen Mittelfeld


Im vergangenen Jahr rutschte der Preis für Platin erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt unter den von Gold. Inzwischen hat sich das Bild aber gedreht. Seit dem Tief bei 800 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) hat der Platinpreis zwei Drittel zugelegt. In den vergangenen Monaten beschleunigte er seinen Anstieg noch einmal, sodass auf Jahressicht ein Plus von fast 45 Prozent zu Buche steht. Entscheidender Faktor für die Preisentwicklung ist nach wie vor die Lage in der Automobilindustrie, die Platin für die Produktion von Autokatalysatoren benötigt. Rund 50 Prozent der Platinnachfrage entfallen auf die Autobranche


Sorgen über ein ausgeprägtes weltweites Angebotsdefizit am Zuckermarkt haben den Preis seit Jahresbeginn um knapp 60 Prozent nach oben getrieben. Bereits 2008 hatte sich Zucker im Vergleich zu den meisten anderen Rohstoffen stabil gehalten. Vor allem in Indien geht die Produktion aufgrund einer unterdurchschnittlichen Ernte zurück. Das Land wandelt sich daher von einem Nettoexporteur zu einem Nettoimporteur


Eine rapide Aufwärstendenz zeigen im laufenden Jahr die Preise für Kupfer. Seit Anfang Januar haben sich die Notierungen exakt verdoppelt. Hoffnungen auf eine baldige Konjunkturerholung sowie Reservekäufe aus China waren die Haupttreiber der Aufwärtsbewegung. Inzwischen wächst aber die Skepsis am Markt: Die chinesischen Läger dürften allmählich gut gefüllt sein, andererseits dürfte die Belebung der Wirtschaftsaktivität eine nachlassende Nachfrage aus der Volksrepublik kompensieren

Der Name täuscht: Ausgerechnet für Bleistifte wird das Metall Blei nicht benötigt. Dafür findet es zum Beispiel in Autobatterien Verwendung. Der Einbruch der Automobilindustrie traf das Industriemetall daher 2008 hart. Im laufenden Jahr sieht es ganz anders aus: Mit einem Plus von 127 Prozent seit Anfang Januar ist Blei der klare Gewinner an den Rohstoffbörsen. Die Ursache für den Anstieg liegen dabei - wie bei allen Industriemetallen - in einem mächtigen Nachfrageschub aus China. Und natürlich in der Erholung der Autokonjunktur
http://www.handelsblatt.com/finanzen/rohstoffe/welche-rohsto…


http://www.handelsblatt.com/finanzen/rohstoffe/welche-rohsto…
 
aus der Diskussion: Agrar-Aktien-Fonds
Autor (Datum des Eintrages): GueldnerG45S  (10.10.09 14:47:27)
Beitrag: 27 von 39 (ID:38153000)
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