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[posting]38353442[/posting]Ich bin grundsätzlich kein Gegner der Wiedervereinigung, aber der Meinung, dass man den falschen Weg gegangen ist. Man hätte dies langsam machen müssen, damit die Menschen Zeit haben, sich darauf einzustellen und auch die Möglichkeit bekommen, den Westen und unser System kennen zu lernen und um irgend wann zu entscheiden, ob sie so leben wollen wie die im Westen. Diesen Weg hätte man mit finanzieller Unterstützung gehen müssen, nach dem Motto "Hilfe zur Selbsthilfe", und man hätte die zur Verfügung gestellten Mittel vermutlich sinnvoller eingesetzt, als man das getan hat. Die DDR wäre weiterhin wettbewerbsfähig geblieben ohne die DM, die letzten Endes auch über nacht zum Zusammenbruch der DDR-Wirtschaft geführt hat.

Die Menschen hatten die Wahl. Es gab damals einen Kanzlerkandidaten, der nicht die schnelle Wiedervereinigung wollte, der bekam aber keine Mehrheit, dafür wird heute seine Partei, die Linkspartei, gewählt.

Es war ja auch viel bequemer die Wiedevereinigung mit einer großen Lüge, nämlich dass sie den Menschen nichts kosten wird, zu starten. Dass die Unzufriedenheit im Westen und im Osten groß ist, überrascht nicht. Die im Westen jammern, weil Abermilliarden abgezogen wurden und die im Osten jammern, weil sie festgestellt haben, dass Spaßbäder, Autobahnen und rausgeputzte Innenstädte alleine nicht glücklich machen, und auch weil viele Menschen auf der Strecke geblieben sind.
 
aus der Diskussion: 20 jahre mauerfall
Autor (Datum des Eintrages): StellaLuna  (10.11.09 08:16:26)
Beitrag: 43 von 70 (ID:38353520)
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