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ein sehr guter Kommentar aus der NZZ:

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Die Bahn ist nun frei für Interpretationen. Offenkundig spielte das Islam-Bild eine Rolle, das täglich aus Krisenherden der Welt vermittelt wird. Es ist dominiert von Fundamentalisten und Konflikten oder auch von heftigen Auseinandersetzungen in einigen unserer Nachbarländer. Die seit Jahrzehnten friedlich in der Schweiz lebenden Muslime aus dem Balkan und der Türkei sind demgegenüber vielleicht gerade wegen ihrer Unauffälligkeit im allgemeinen Bewusstsein oft weniger präsent. Sicher bestand aber auch ein Nachholbedarf, was die Information über die Muslime und die Diskussion über ihre Stellung in der Gesellschaft betrifft.
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Das Minarett offerierte sich als Symbol für die Bedrohung unserer Identität und sein Verbot als Zeichen, wer hier der Herr im Hause ist. Insofern gelang den Initianten ein politisch genialer Streich. Nützt es nichts, so schadet es nichts, mögen sich manche Ja Stimmenden gesagt haben. Für das Klima des Zusammenlebens und für den ohnehin angeschlagenen Ruf der Schweiz dürfte allerdings ein Schaden zu befürchten sein. Und die im Grunde ängstliche Reaktion auf die Entstehung einer neuer religiösen Minderheit zeugt kaum von Vertrauen in die vielbeschworenen Werte von Menschenrechten, Gleichberechtigung und Aufklärung.

http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/ein_zeichen__keins_von…
 
aus der Diskussion: Minarett-Verbot in der Schweiz
Autor (Datum des Eintrages): StellaLuna  (29.11.09 15:25:26)
Beitrag: 64 von 73 (ID:38475387)
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