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10.12.2009
Schwandorf

Flächenverbrauch als Fallstrick

MdB Dr. Thomas Gambke (Grüne) bei Schmack Biogas - Forderungen an die Politik

Schwandorf. (ch) Volatile Märkte, Probleme bei Standortfragen und langwierige politische Entscheidungen: Nach Meinung von Ulrich Schmack, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der gleichnamigen Biogas-AG ein Teil der Gründe, die die Gesellschaft in die Insolvenz führten. Gegenüber dem Grünen MdB Dr. Thomas Gambke (Landshut) äußerte Schmack die Forderung nach einer Änderung des Baurechts.

Der Landshuter Abgeordnete besuchte das Unternehmen im ehemaligen Bayernwerk-Gelände gerade wegen dessen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, auf Initiative von Kreisrat Rudi Sommer. Schmack hielt auch nicht hinter den Berg: Wenn Berlin beabsichtige, bis 2020 sechs Prozent des in Deutschland verbrauchten Erdgases durch Biogas zu ersetzen, müssten die Voraussetzungen dafür geschaffen werden.

Für Privilegierung

"Wir brauchen die baurechtliche Privilegierung für Biogasanlagen!", forderte Schmack. Der Grund: In Gewerbegebieten hätten die Anlagen nichts zu suchen, der große Flächenverbrauch für Silos spreche dagegen. "Wir müssen dahin, wo die Rohstoffe sind," so Schmack. Die wachsen auf dem Feld, deshalb sollten Biogasanlagen wie landwirtschaftliche Anlagen baurechtliche Privilegien erhalten. Momentan seien langwierige Genehmigungsverfahren notwendig, die aus landesplanerischen Gründen auch scheiterten.

Auch deshalb schiebt Schmack einen hohen Auftragsbestand vor sich her, der auf einen Schlag dann nicht finanzierbar ist. "Irgendeinen Tod müssen sie dann sterben," sagte er zu Gambke. Dennoch gibt sich Schmack optimistisch, dass das Unternehmen überlebt, die Gespräche mit "Viessmann" laufen demnach vielversprechend.

Schmacks weitere Forderung an die Politik stieß bei Gambke auf offene Ohren: Ein Gaseinspeisegesetz, das den Anlagen Abnahme und Preise garantiert. Nur so sei zu gewährleisten, dass das gesteckte Ziel von sechs Prozent Einspeisequote erreicht werde. Momentan speisen 23 Anlagen bundesweit (über die Hälfte von Schmack gebaut) rund 0,2 Prozent des Bedarfs aus Biogas. Notwendig wären rund 1000 Anlagen. Investitionsrahmen pro Anlage: Rund 20 Millionen Euro. "Ohne konsequente und kontinuierliche Förderung kommen wir nicht voran," so Schmack.

"Ich will in erster Linie zuhören," sagte Gambke und nahm die Anregungen mit nach Berlin. Er betonte, dass Biogas eine wichtige Rolle im regenerativen Energiemix spiele. Das speicherbare Gas kann Schwankungen bei Wind- und Sonnenenergie ausgleichen. Bei einem Rundgang machte sich Gambke ein Bild von der Schwandorfer Anlage.

http://www.oberpfalznetz.de/zeitung/2116494-128-flaechenverb…
 
aus der Diskussion: Schmack Biogas AG plant Erstnotiz am 24. Mai
Autor (Datum des Eintrages): Lucky72  (13.12.09 10:14:45)
Beitrag: 5,049 von 5,473 (ID:38558165)
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