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[posting]38576494[/posting]ARD:


16.12.2009 11:22
Schmack-Aktionäre lassen sich nicht täuschen
Obwohl in diversen Börsen-Internetforen einige Pusher kräftig die Werbetrommel für die Aktie der insolventen Schmack Biogas rühren: Anleger reagieren äußerst gelassen und lassen sich auch von falschen Interpretationen der heutigen Ad-hoc-Mitteilung nicht in die Irre leiten.
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Denn um eines gleich klar zu stellen: Die hessische Viessmann Gruppe hat zwar am 15. Dezember 2009 dem vorläufigen Insolvenzverwalter ein verbindliches notarielles Kaufangebot für Schmack Biogas abgegeben. Doch dabei handelt es sich keineswegs, wie von einigen Usern in Foren wie "Wallstreet Online" oder "Ariva" oder selbst von Nachrichtenagenturen wie Reuters suggeriert wird, um eine Übernahme.

Keine Übernahme!
Denn die Viessmann Gruppe plant unter keinen Umständen, die gesamte Schmack Biogas Aktiengesellschaft über den Kauf von Anteilsscheinen ("Share Deal") zu erwerben. Stattdessen sollen "im Wege einer übertragenden Sanierung nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens wesentliche Teile des operativen Geschäfts der Schmack Biogas-Gruppe an die Viessmann Gruppe übertragen werden".

So lautet die genaue Formulierung – und auf Genauigkeit kommt es in diesem Falle an. Diese Formulierung lässt nämlich nur den einen Schluss zu: Dass es sich um einen so genannten "Asset Deal" handelt, Viessmann beschränkt sich auf den Kauf der Schmack-Vermögensgegenstände.
SCHMACK BIOGAS ...
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Aktie stürzt ab
Für die Schmack-Aktionäre bedeutet das: Sie würden erst dann von dem Verkauf profitieren, wenn die Ansprüche aller Gläubiger befriedigt sind und noch Geld übrig ist.

Damit rechnet jedoch offenbar kaum ein Schmack-Aktionär: Statt den Empfehlungen der Pusher zu folgen, nehmen Schmack-Anteilseigner die Ad-hoc-Mitteilung zum Anlass, sich von der Aktie zu trennen. Tatsächlich können sie die Hoffnung auf einen "Share Deal" nun endgültig begraben, die Luft aus dem Titel entweicht: Die Schmack-Biogas-Aktie stürzt um bis zu 14,5 Prozent ab auf 0,74 Euro.

Schlechtes Beispiel Escada?
Vielleicht war den Schmack-Aktionären aber auch einfach ein ähnlicher Fall noch zu frisch im Gedächtnis: Erst im November 2009 hatte der Verkauf der Escada-Vermögensgegenstände an die indische Milliardärsfamilie Mittal – also ebenfalls ein "Asset Deal" – die Aktie des insolventen Modekonzerns kurzfristig um rund 300 Prozent in die Höhe getrieben.

Anleger, die sich damals zu einem Einstieg hinreißen ließen und ihr Investment nicht mit einem engen Stop-Loss absicherten, mussten dies teuer bezahlen. Die Escada-Aktie brach ebenso schnell wieder ein, wie sie in die Höhe geklettert war.
ag
 
aus der Diskussion: Schmack Biogas AG plant Erstnotiz am 24. Mai
Autor (Datum des Eintrages): Agrarwissenschaftler  (16.12.09 12:21:57)
Beitrag: 5,130 von 5,473 (ID:38576843)
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