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20.12.2009
Muslime und Christen in Köln
"Der Islam fordert uns heraus"

Aus Köln berichtet Juliane von Mittelstaedt

Kampf der Kulturen? Köln ist Heimat vieler Christen - und vieler Muslime. Die Zahl der Katholiken nimmt stetig ab, zugleich entsteht eine der größten Moscheen des Landes. Besuch in einer Stadt, die das Zusammenleben erprobt wie kaum eine andere in der Bundesrepublik.

Wenn es in Deutschland einen Konflikt zwischen den Religionen gibt, dann müsste er in Köln zu beobachten sein - der Hauptstadt der religiösen Türken in Deutschland und Bastion des Katholizismus.

Hier machen die Katholiken aus Kirchen Altenheime, während die Muslime eine der größten Moscheen des Landes bauen.

Zwei Minarette, je 55 Meter hoch, dazwischen eine Kuppel wie eine stilisierte Weltkugel, darunter ist Platz für 1200 Gläubige. Die Moschee ist der umstrittenste Sakralbau Deutschlands, der jüdische Intellektuelle Ralph Giordano nannte sie eine "Landnahme auf fremdem Territorium". Der Kölner Kardinal Joachim Meisner sprach von einem "Kulturbruch" durch die muslimische Einwanderung.

400.000 Katholiken, 120.000 Muslime

Jetzt geht es darum zu definieren, wie Christen und Muslime in der Domstadt zusammenleben können. Denn in Werner Höbschs Aktenordnern stehen beunruhigende Zahlen: Den etwa 120.000 Muslimen in der Stadt stehen 400.000 Katholiken gegenüber, 2500 traten im vergangenen Jahr aus der Kirche aus, 3588 Bestattungen gab es, 2965 Taufen. Geht es so weiter, dann könnte der Islam Ende des Jahrhunderts die stärkste Religion in Köln sein.http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,667692,00…



2. Teil: "Ihr seid allein, wir sind zusammen"


Auf der Venloer Straße, ungefähr in der Mitte zwischen den beiden türkischen Cafés Damla und Simitland, steht die Kirche St. Joseph, fast immer sind die Türen verrammelt, damit die Jugendlichen nicht hineinpinkeln.

Ein trauriges Mahnmal des Abendlands, an dem vorbei an diesem letzten Freitag im November die Muslime zum Opferfestgebet strömen, Hunderte junge Männer in Feiertagsanzügen, aber nur wenige Frauen. Bis der Neubau fertig ist, beten sie in einer kleinen Zeltstadt neben der Schnellstraße.

Auf den Zelten prangt das Logo eines Bierbrauers, aber das scheint keinen zu stören. Und weil zum Opferfest auch das Opfern gehört, eilen einige der Männer nach dem Gebet zum Schlachthof Sterbing in Neuehrenfeld.

700 Lämmer haben die Muslime der Umgebung bestellt, sie werden geschlachtet nach deutschem Tierschutzgesetz und islamischen Vorschriften. Ein Muslim führt das Messer, und am Ende bekommen die Gläubigen ein nacktes Lamm, dazu Herz, Leber und Gedärm, alles ordentlich in Plastiktüten verpackt. Deutscher kann eine Schächtung nicht sein.


http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,667692-2,…
 
aus der Diskussion: Das sollte jeder wissen--Ein Minarett markiert das Territorium des Dar al-Islam
Autor (Datum des Eintrages): GueldnerG45S  (20.12.09 13:32:05)
Beitrag: 16 von 72 (ID:38604619)
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