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..doch doch, das war ich schon, allerdings habe ich hier vorerst aufgegeben, halte eine kleine Position mit großem Verlust und warte mal ab, was draus wird.

Ich bin dazu übergegangen, mich im Augenblick auf wenige Werte zu konzentrieren, für die ich eine eigene Watchlist angelegt habe, 4 Stück, mit denen ich mich beim nächsten Aufschwung - und irgendwann wird er kommen - aus dem Verlust arbeiten möchte. Das sind Senator, United Internet, Aixtron und Doubleclick, wobei letztgenannte schon wieder im grünen Bereich schweben.

Sobald ich hier bei +/- Null bin, außer Doubleclick, wo ich noch ein bißchen länger warte, werde ich die Hälfte oder ähnliche Mengen verkaufen und das freie Kapital im nächsten Abschwung für andere Werte einsetzen, um da ähnlich zu verfahren....

Wobei ich gemerkt habe, daß mir bestimmte Börsenweisheiten nicht liegen und andere sehr viel mehr. Meine Taktik ist immer mehr: Kaufen, wenn es weh tut, weil man am liebsten nie wieder Aktien sehen möchte - und verkaufen, wenn man sucht, wo man noch ein paar Kröten herbekommen kann, um sie auch noch in die steigenden Kurse zu investieren. Damit bin ich im letzten Quartal ganz gut gefahren und hoffe, daß es jetzt wieder so kommt. Wobei der andere Punkt Geduld ist. Articon hatte ich ganz lange beobachtet aber nie gekauft. Dann kam der Absturz, jeden Tag schlimmer, ohne Nachricht - und gestern die Nachricht. Nachdem der Kurs bei 10 Euro gedreht hatte, habe ich mal eine Miniposition aufgebaut, könnte sogar längerfristig sein. Bisher bin ich jedenfalls noch im Plus, und in 1 Monat hoffe ich, daß es angewachsen ist (da hatte ich endlich mal genug Nerven, einfach zuzusehen, bis zum bitteren Ende zu warten, leider erst spät gelernt. Vor ein paar Monaten/wochen wäre ich schon bei 20 eingestiegen).

Das soll jetzt im übrigen kein Rat sein, meinen Weg zu kopieren. Es ist nur so, daß nach meiner Erfahrung die fast wichtigste Kenntnis, die man an der Börse braucht, die ist, welcher Anlegertyp man ist - vor allem, wo man seine Schwächen hat, und dann erst, wo man stark ist.
Ich bin zu leichtsinnig und zu ungeduldig. Und ich bin - wenn ich tiefer einsteigt - ziemlich emotional.
Allerdings habe ich dadurch und durch gewisse Erfahrung auch ein Gefühl entwickelt, wann es wirklich richtig fies ist, heute waren wir nah dran (wobei ich im Augenblick durch das schöne Wetter selbst viel Abstand habe, also nicht das ganz gute "Feeling").
Insgesamt bin ich also ein guter Einkäufer, mit fehlt - durch die Erfahrung der letzten Jahre, daß es immer gefährlicher war, zu verkaufen als zu kaufen, weil die Kurse davonrannten und nicht fielen - allerdings das Gefühl für den Ausstieg. Der muß eher vom Kopf her kommen, was mir auch langsam besser gelingt, aber eben noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen ist. Wahrscheinlich lerne ich das Verkaufen dann, wenn die Krise gerade wieder vorbei ist, also mir die Kurse dann doch davonrennen.

Ansonsten: in den USA ist nach meiner Überzeugung das Schlimmste vorerst vorbei. Der Nasdaq ist nicht einmal in die Nähe der alten Tiefs gefallen, Dienstag meldet Doubleclick als erstes größeres Unternehmen zahlen, mittwoch Yahoo usw... das war im Januar, April ein Grund für steigende Kurse - und so sollte es auch diesmal wieder sein.
Zudem signalisieren fallende Ölpreise sinkende Inflationsgefahr, der Einkaufsmanagerindex wird wieder besser, die Lager werden leerer. Es kommen wieder bessere Zeiten, jedenfalls die Panik verschwindet in den USA. Wäre der Dollar nicht so teuer, würde ich sehr viel Geld an der Nasdaq anlegen und sehr wenig in Europa. Aber das Währungsrisiko macht mich vorsichtig.

Soviel zu meiner Sicht der Dinge. Den iWatch-newsletter scheinen ja einige hier zu lesen, freut mich. Dann bleibt er wohl vorerst kostenlos, durch Werbung finanzierbar.
 
aus der Diskussion: Erfahrung gefragt?
Autor (Datum des Eintrages): xylophon  (05.07.01 20:54:15)
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