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MVV im Auftrag der Europäischen Union in Kaliningrad
In Zusammenarbeit mit einem dänischen Partner soll die Wasserversorgung in der russischen Stadt verbessert werden

Die MVV Energie AG und ihr Tochterunternehmen, das weltweit tätige Beratungsunternehmen MVV Consultants and Engineers GmbH, engagieren sich gemeinsam für die Verbesserung der Wasserversorgungssituation im russischen Kaliningrad, dem ehemaligen ostpreußischen Königsberg. Im Auftrag der Europäischen Union führen die Experten der MVV Gruppe gemeinsam mit Spezialisten des dänischen Partners Carl Bro International a|s das 24 Monate laufende Projekt "Wasserüberwachung und Wasserqualitätsmanagement unter Umweltgesichtspunkten in der Region Kaliningrad" im Rahmen des Tacis-Programms (Technische Unterstützung für die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten) durch.

Im Zentrum des Projekts stehen der Aufbau nachhaltig wirksamer Umweltmanagementkapazitäten und die Bereitstellung eines Instrumentariums zum effektiven Umweltschutz. Dieses umfasst Verbesserungen bei der Überwachung der Wasserverschmutzung und die praktische Umsetzung und Harmonisierung von Umweltstandards. Die von den Experten der MVV Gruppe ergriffenen Maßnahmen umfassen dabei sowohl die Entwicklung und Umsetzung eines effektiven Wasserqualitätsüberwachungssystems und die Erarbeitung eines Konzepts zum Management von Wasserressourcen in der Region Kaliningrad als auch die Erarbeitung eines nachhaltigen Entwicklungs- und Investitionsprogramms für Schmutzwasser-Aufbereitung in den küstennahen Gebieten der Region Kaliningrad und die Entwicklung und Realisierung von Pilotprojekten für Investitionsmaßnahmen.

Spezialisten des Wasserlabors der MVV Energie AG arbeiten derzeit an einem Anforderungskatalog für ein Wasserüberwachungssystem und dessen Einführung in der Region Kaliningrad. Ziel des Teilprojektes ist eine flächendeckende Überwachung der Wasserqualität für die Gesamtregion und eine dauerhafte Verbesserung der Wasserqualität.

Zur Zeit sind in der Region Kaliningrad nur einfache chemische und mikrobiologische Untersuchungen in regelmäßigen Zeitabständen möglich. Ein Überwachung der Wasserqualität im Hinblick auf Schwermetalle und organische Schadstoffe findet nur in geringem Umfang statt. So sind Analysen, wie sie in der Europäischen Union längst zum Standard gehören, auf Grund fehlender technischer und finanzieller Ausstattung nicht durchführbar.

Daneben ist einer wachsenden Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der Wasserqualität zu begegnen. Offenkundige Mängel resultieren wesentlich aus der fehlenden oder unzureichenden Aufbereitung des stark eisen- und manganhaltigen Grundwassers. Aber auch die erforderliche starke Chlorung des Trinkwassers in der Stadt Kaliningrad ist problematisch und führt zu einer hohen Konzentration an sogenannten Trihalogenmethanen. Einen erheblichen Mangel an Lebensqualität und ein großes Ärgernis für die Öffentlichkeit bedeutet der Umstand, dass in verschiedenen Regionen und Stadtteilen die Wasserversorgung häufig eingestellt werden muss, weil ungeklärtes Abwasser und Brackwasser in die Trinkwassergewinnung strömen, so dass Bevölkerungsteile oft tagelang ohne fließendes Wasser leben müssen. Entsprechend groß ist die Unzufriedenheit der Bevölkerung; entsprechend schlecht ist ihr allgemeiner Gesundheitszustand.

Hier setzen die Spezialisten der MVV an. Beim Aufbau einer regionalen Qualitätsüberwachung werden flächendeckende Messprogramme mit dem russischen Partner festgelegt, die erforderlichen Geräte und Verbrauchsmaterialien werden von EU-Seite bereitgestellt. Wichtig ist dabei die Zusammenarbeit mit den russischen Gesundheitsbehörden, der Behörde für Umweltschutz und Überwachung der Wasserqualität sowie den örtlichen Wasserversorgern.

Beschafft werden neben modernen hochempfindlichen Analysegeräten auch robuste und preiswert zu unterhaltende Geräte für den Einsatz vor Ort. Die Geräte werden in den verschiedenen Laboratorien der Partner aufgestellt und mit Hilfe der Experten aus dem Laboratorium der MVV in Betrieb genommen. Dann startet ein zunächst auf ein Jahr befristetes Überwachungsprogramm, das chemische, physikalische und mikrobiologische Untersuchungen umfasst. Danach wird man einen ersten Überblick haben, wie stark das Wasser der Region Kaliningrad mit chlorierten Kohlenwasserstoffen, Pflanzenschutzmitteln, Schwermetallen und weiteren Schadstoffen belastet ist.

"Im Zentrum unserer Arbeit", so Dr. Doris Wittneben, Leiterin des Labors der MVV Energie AG und nach mehreren Vor-Ort-Einsätzen mit den örtlichen Gegebenheiten bestens vertraut, "steht die Verbesserung der Wasserqualität der Kaliningrader Region. Wir brauchen auch eine intensivere Zusammenarbeit mit den Nachbarregionen Polens und Litauens. Grenzübergreifende Ausstrahlungen in die Nachbarregionen Polens und Litauens werden unweigerlich auch die wirtschaftliche Entwicklung des gesamten Baltikums positiv beeinflussen."

Mannheim, den 5. Juli 2001


MfG MrGruendlich ;)
 
aus der Diskussion: **** MVV Energie AG mit Grüner Kurspower in die Zukunft ***/ Langzeitthread**
Autor (Datum des Eintrages): MrGruendlich  (06.07.01 15:52:39)
Beitrag: 21 von 80 (ID:3899865)
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