Dax: Gewinnwarnungen lösen Verkauflawine aus DaimlerChrysler meldet Rekordhalbjahr für Mercedes Wie auch gestern beherrscht die Siemensfamilie die Gruppe der größten Verlierer im Dax. Eine wahre Verkaufswelle überrollt die Deutsche Börse zum Wochenausklang. Ausgelöst wird dieses Blutbad unter den Technologiewerten durch massenhafte Gewinnwarnungen von US-Technologiewerten. Allen voran der Chiphersteller AMD. Hinzu kommen negative Arbeitsmarktdaten aus den USA. Die Anzahl vernichteter Arbeitplätze ist deutlich höher ausgefallen als erwartet. Die Erholung der US-Wirtschaft scheint sich somit weiter hinauszuzögern. Mit den schlechten Vorgaben aus den USA und Japan starten die deutschen Blue-Chips bereits leichter in den Tag. Durch den Kurseinbruch an der Wall Street beschleunigt sich die Talfahrt am Abend. Der Dax geht mit einem Verlust von 137 Punkten oder 2,3% in das Wochenende. Katastrophal sieht es auch bei der Marktbreite aus. Grade vier der 30 Dax-Werte können mit einem Plus in das Wochenende gehen. Wie bereits erwähnt trifft es die Hightechs wieder besonders stark. Neben Siemens und Epcos sitzt auch SAP mit im Boot, dazwischen zwängt sich VW. Daneben findet sich die Deutsche Telekom ebenfalls im Dax-Keller wieder. Besser ergeht es dagegen Infineon. Ohne ersichtliche Gründe hält sich der Chiphersteller mit einem Verlust von rund 1% im oberen Index-Drittel. Gefragt sind die so genannten Substanzwerte. Darunter fallen unter anderem Versorger und Versicherungen. Allerdings notieren diese Branchen ebenfalls uneinheitlich. An der Indexspitze liegen RWE, Münchener Rück und Adidas. Geschlossen liegt die Automobilindustrie in der Verlustzone. Dabei kann DaimlerChrysler für die Mercedes-Sparte ein Rekordhalbjahr vermelden. Rund 8% mehr Fahrzeuge der Marke Mercedes-Benz wurden weltweit abgesetzt. Zugpferd ist dabei die C-Klasse . Neue Hoffnungen gibt es für das Tarifmodell „5000+5000“ bei VW. Verdi-Vorsitzender Frank Bsirske zeigt sich für die Handlungen optimistisch, schließt aber Niedriglöhne aus . Der dritte im Bunde, BMW, hält sich weiter bedeckt bezüglich der Standortfrage des geplanten neuen Werkes. Aktuell sind neben zwei Standorten im Ausland noch drei deutsche Städte im Rennen um die milliardenschwere Investition . Deutliche Verluste muss auch die Deutsche Bank hinnehmen. Das größte deutsche Bankhaus überdenkt seine Geschäftsmodelle und streicht die Investitionen im Internetbereich deutlich zusammen. Dafür werden die Auslandsaktivitäten intensiviert . Geringere Verluste als beim Gesamtmarkt sind bei ThyssenKrupp zu beobachten. Allerdings kann man sich nicht wie gestern dem Trend entziehen. Der Stahlkonzern bereinigt weiter sein Geschäftsportfolio, diesmal um die Tochter Krupp Seeschifffahrt GmbH, die an ein britisches Unternehmen verkauft wird . Ein ähnliches Bild ist bei der Lufthansa zu beobachten. Die Airline bleibt von den starken Turbolenzen verschont. Ein möglicher Grund ist die Zustimmung der Cockpitbesatzungen zu dem abgeschlossenen Tarifvertrag, die Gefahr eines weiteren Tarifstreits ist damit vom Tisch . Die schlechten US-Konjunkturdaten und die fallenden Aktienkurse in New York sorgen doch noch für einen Gewinner: den Euro. Die Gemeinschaftswährung kann über 1% zulegen und notiert aktuell bei 0,8463 US-Dollar. Wird die derzeitige Dollarstärke von der Erwartung genährt, dass die US-Wirtschaft in wenigen Monaten wieder auf Erholungskurs sein werde, so erhält diese Spekulation jetzt einen Dämpfer. |
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aus der Diskussion: | Mögliche Tradimhchancen Montag, 9.Juli 2001 - 2TR-Werte & WL |
Autor (Datum des Eintrages): | NoggerT (06.07.01 21:18:30) |
Beitrag: | 120 von 626 (ID:3902872) |
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