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Douglas-Chef Kreke: „Amazon ist uneinholbar“



Douglas-Chef Henning Kreke Douglas-Chef Henning Kreke über die Weboffensive seiner Buchhandelskette Thalia, die Konkurrenz zum Internetriesen Amazon und die Gerüchte um Großaktionär Müller.
von Stephan Bauer, €uro am Sonntag

Neben dem Parfümeriegeschäft betreibt die Hagener Douglas-Holding auch den Buchhändler Thalia, mit fast 240 Filialen Deutschlands Nummer 1 vor der DBH-Gruppe um Weltbild und Hu­gendubel. Um das Internetgeschäft zu forcieren, übernahm Douglas jüngst die Mehrheit am Onlinehändler buch.de. €uro am Sonntag sprach mit Henning Kreke über seine Internetpläne, die Stimmung bei den Verbrauchern sowie den neuen Großaktionär, Drogeriekönig Erwin Müller.

€uro am Sonntag: Der Ifo-Index ist gesunken, die Gesellschaft für Konsumforschung spricht von einem gedämpften Konsumklima. Wie ist die Stimmung bei Ihren Kunden?
Henning Kreke: Sie ist deutlich besser, als die neuesten Indikatoren dies glauben machen. Und wir arbeiten intensiv daran, dass das so bleibt.
Was geht besser – das teure Parfum des Luxusartiklers oder doch eher das Taschenbuch?
Das Geschäft in Deutschland läuft in allen Sparten recht ordentlich. Wenn Sie konkret unsere Bereiche Parfümerien und Bücher ansprechen: Die Douglas-Parfümerien bewegen sich wie die Thalia-Buchhandlungen stabil auf Vorjahres­niveau. In unserer Buchsparte hebt die Vollkonsolidierung von buch.de seit Dezember den Umsatz allerdings zusätzlich an.

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Sie halten jetzt die Mehrheit an buch.de. Welche Chancen sehen Sie im Web?
Derzeit liegt der Onlineanteil bei unseren Buchumsätzen bei etwa zehn Prozent. Da das Onlinegeschäft aber im gesamten Handel weiterhin zweistellig wächst, könnte der Anteil mittel- bis langfristig durchaus 20 Prozent erreichen. Deshalb schärfen wir hier unser Profil.
Wollen Sie Primus Amazon attackieren?
Das wäre schon sehr ambi­tioniert. Amazon hat als reiner ­Onlinehändler in diesem Segment einen fast uneinholbaren Vorsprung. Buch.de ist aber im Onlinegeschäft in Deutschland die Nummer 2, und Thalia ist Marktführer im stationären Buchhandel. Um diese beiden starken Positionen optimal auszuspielen, forcieren wir die Kombination aus stationärem Geschäft und Onlinebuchhandel.
Thalia vertreibt auch elektronische Lesegeräte und digitale Bücher. Mit Erfolg?
Dieser Trend schwappt aus den USA auch nach Deutschland he­rüber – das Medium hat rasante Zuwachsraten. Es gibt aber noch keinen E-Reader, der wirklich sexy ist. Die Geräte sind noch zu technisch. Doch wer einen Reader hat, kauft regelmäßig E-Books. Vor allem jüngere Leute tun das. Von den hohen E-Book-­Verkaufszahlen, von denen Amazon in Amerika spricht, sind wir hier aber noch meilenweit entfernt.
 
aus der Diskussion: Buch.de Kursziel 6,09 €
Autor (Datum des Eintrages): smartincome  (10.03.10 17:10:12)
Beitrag: 601 von 667 (ID:39106116)
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