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Hotel Adlon: Streit zwischen Jagdfeld und Investoren eskaliert

Anleger sollen erneut auf Pacht in Millionenhöhe verzichten – Hotel macht Verluste

Das Berliner Luxushotel Adlon steckt tief in der Krise. 2009 sei ein „erheblicher Verlust“ angefallen, heißt es laut WirtschaftsWoche in einem aktuellen Schreiben an die Anleger des Fundus Fonds 31, denen das Hotel gehört. Der Chef des Fondsinitiators Fundus, Anno August Jagdfeld, lädt darin zu einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung am 17. März ein. Jagdfeld bittet die 5000 Anleger, die 220 Millionen Euro ins Adlon investiert haben, 2010 und 2011 auf Pacht in Millionenhöhe zu verzichten.


Die Adlon Holding (AH), die Bars und Restaurants im Hotel betreibt, habe 2009 zwei Millionen Euro Verlust gemacht und „nur durch Unterstützungsmaßnahmen ihrer Gesellschafter“ überlebt, so Jagdfeld. Da die AH der Familie Jagdfeld gehört, profitiert der Unternehmer vom Mietverzicht – auf Kosten des Fonds, den er selbst aufgelegt hat und dessen Geschäftsführer er ist.


Wegen des Interessenkonflikts kam es bereits auf der Gesellschafterversammlung 2009 zu Protesten. Dort hatte Jagdfeld einen Pachtverzicht für 2008 und 2009 in Höhe von mehr als drei Millionen Euro zugunsten der AH durchgesetzt. Angesichts der neuen Pläne kündigen Anleger Widerstand an. Thomas Fritsch, Anwalt der 115 Mitglieder starken Schutzgemeinschaft der Adlon-Anleger, will Jagdfeld zwingen, eine Liste aller Investoren herauszugeben. Am 23. März verhandelt das Landgericht Aachen. Mit der Liste will die Schutzgemeinschaft weitere Anleger mobilisieren, um auf Versammlungen Mehrheiten gegen Jagdfeld zu organisieren. Das Problem: Viele Anleger sind nicht aktiv und haben ihr Stimmrecht an eine Jagdfeld-Firma übertragen. (WirtschaftsWoche, Heft 10/2010)
 
aus der Diskussion: ADLON FF31 - Anno August Jagdfeld - 2009 Mietrückstände der ADLON Holding
Autor (Datum des Eintrages): TK666  (18.03.10 04:01:04)
Beitrag: 90 von 132 (ID:39164843)
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