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Odenwaldschule: schwere Vorwürfe gegen Behörden
Kultusministerium und Staatsanwaltschaft sollen beim ersten Bekanntwerden der Missbrauchsfälle 1999 nicht reagiert haben.

Frankfurt/Main. Im Skandal um die Missbrauchfälle an der Odenwaldschule erheben Opfer und ihre rechtlichen Vertreter nach einem Bericht der „Frankfurter Rundschau“ (Sonnabend-Ausgabe) schwere Vorwürfe gegen das hessische Kultusministerium und die Staatsanwaltschaft Darmstadt. Beide Institutionen hätten sich 1999, als die sexuellen Übergriffe des ehemaligen Schulleiters Gerold Becker erstmals bekanntwurden, durch Untätigkeit ausgezeichnet, sagte der Opferanwalt Thorsten Kahl der Zeitung. „Was da gelaufen ist, könnte man als Strafvereitelung im Amt bezeichnen.“

Ein Ex-Schüler sagte der „FR“, Aussagen der derzeitigen Kultusministerin Dorothea Henzler (FDP) seien „mit gesundem Menschenverstand nicht mehr nachvollziehbar“. Henzler hatte am Donnerstag erklärt, sie sehe kein Versagen der Schulaufsicht beim Umgang mit Missbrauchsfällen an der Odenwaldschule. Damals sei die Schulaufsicht davon ausgegangen, es gebe nur einen verdächtigen Lehrer und zwei betroffene Schüler. Es habe keinerlei Hinweise auf weitere Fälle gegeben.

Nach Angaben der „FR“ hatten dagegen schon im Juni 1998 zwei Missbrauchsopfer in einem Brief an den damaligen Schulrektor Wolfgang Harder davon gesprochen, dass es noch mehr Betroffene gebe. Dieser habe dies an das zuständige Staatliche Schulamt weitergeleitet. Die Schüler, die damals die Vorwürfe ins Rollen gebracht hätten, seien von den Behörden nie befragt worden. http://www.abendblatt.de/vermischtes/article1428517/Odenwald…
 
aus der Diskussion: Deutschland - ein Rechtsstaat ...?
Autor (Datum des Eintrages): HeWhoEnjoysGravity  (20.03.10 10:46:28)
Beitrag: 94 von 298 (ID:39182866)
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