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Noch ein Vorfall


Badische Zeitung vom 10. Juli 2001

Mit Plutonium kontaminiert

Ermittlungen in Karlsruhe






EGGENSTEIN-LEOPOLDSHAFEN (lsw). Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe hat wegen der Plutonium-Kontamination eines Mitarbeiters der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Nach Behördenangaben wird wegen des Verdachts des unerlaubten Umgangs mit radioaktiven Stoffen ermittelt. Mit den Untersuchungen vor Ort wurde das Landeskriminalamt (LKA) beauftragt.

Die WAK war eine Pilotanlage zur Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente aus Atomkraftwerken. Sie wurde 1990 stillgelegt und wird seit 1996 abgerissen. Bis zur Klärung der Ursachen der Kontamination hat das Stuttgarter Umweltministerium als atomrechtliche Aufsichtsbehörde eine vorübergehende Einstellung der Rückbauarbeiten angeordnet. Daneben habe man die Überprüfung der technischen Zugangskontrollsysteme der WAK sowie der Material- und Gerätebewegungen aus dem Kontrollbereich eingeleitet.

Nach dem bisherigen Kenntnisstand sind laut Ministerium die Auswirkungen der Kontamination auf den Mitarbeiter und sein privates Umfeld begrenzt. Welche Gefährdungen bestünden, könne erst beurteilt werden, „wenn die Untersuchungen zu belastbaren Ergebnissen geführt haben“. Laut WAK waren bei weiteren Untersuchungen des Mitarbeiters auch an dessen Privatkleidung Spuren von Plutonium und des ebenfalls radioaktiven Stoffs Americium gefunden und bei einer Routineuntersuchung zunächst im Urin des Mannes erhöhte Plutonium-Werte festgestellt worden. Geklärt werden muss, so WAK-Geschäftsführer Rainer Heere, ob der Mitarbeiter die gefährlichen Stoffe tatsächlich in der Karlsruher Anlage aufgenommen hat.
 
aus der Diskussion: Schwerer Uran-Unfall im Schottischem Atomkraftwerk Chapelcross!
Autor (Datum des Eintrages): Leo6  (10.07.01 08:29:16)
Beitrag: 4 von 6 (ID:3921977)
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