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Deripaska kokettiert mit Norilsk Nickel

Der Kampf um die Vorherrschaft bei Norilsk Nickel flammt wieder auf. Oleg Deripaska kandidiert für den Aufsichtsrat. Seinen Rusal-Konzern will er mit Nornickel fusionieren.

Ring frei für eine neue Runde im Kampf zwischen den Milliardären Oleg Deripaska und Wladimir Potanin um den Metallurgiekonzern Norilsk Nickel. Deripaska eröffnet den Schlagabtausch mit seiner Kandidatur für den Aufsichtsrat. Vor gut einem Jahr hatten die beiden Kontrahenten sich noch darauf geeinigt, sich aus den Führungsgremien des Konzerns fernzuhalten.

Kurz vor der Krise hatte Deripaskas Konzern Rusal die Sperrminorität an Nornickel mit dem Ziel einer späteren Fusion erworben. Potanins Juniorpartner Michail Prochorow verkaufte Deripaska die Anteile gegen Potanins Willen. Sofort begann ein harter Machtkampf um die Führung im Konzern, wobei beide Oligarchen an die Grenzen ihrer finanziellen und politischen Ressourcen gingen.

Erst die Krise setzte dem Streit ein Ende. Statt aggressiver Expansion stand für Deripaska nun die Vermeidung des finanziellen Knockouts im Vordergrund, auch Potanin war schwer angeschlagen.Beide Oligarchen mussten ihre Nornickel-Aktien verpfänden, der Kreml setzte Alexander Woloschin, Ex-Chef der Präsidialadministration, als Aufsichtsratsvorsitzenden und damit quasi als Referee ein.

Neue Attacke

Die Krise ist mit einem blauen Auge überstanden, jetzt geht Deripaska wieder in die Offensive. Elf Kandidaten hat Rusal für den 13 Mann starken Aufsichtsrat nominiert, darunter auch Deripaska selbst.

Potanins Investmentgesellschaft Interros (besitzt 30 Prozent an Nornickel) nominiert neun Bewerber. Potanin selbst verzichte aber entsprechend der getroffenen Vereinbarung auf eine Kandidatur, betonte ein Sprecher von Interros.

Die Kandidatur Deripaskas deute daraufhin, dass eine Fusion für ihn wieder aktuell sei, meint Michail Stiskin, Metallurgie-Analyst bei Troika Dialog. Rusal kommentiert die Pläne nicht, doch inoffiziell haben Rusal-Manager schon nach dem IPO in Hongkong erklärt, sie seien nicht abgeneigt, die Frage wieder auf die Tagesordnung zu rufen. Der Fehdehandschuh ist geworfen.

Quelle:http://www.wirtschaftsblatt.at/home/414574/index.do
 
aus der Diskussion: Weltgrößte Aluminium-Hersteller RUSAL - neue Norilsk Nickel?
Autor (Datum des Eintrages): Genrix  (07.04.10 22:40:47)
Beitrag: 8 von 189 (ID:39291193)
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