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Ich habe noch ein wenig Spielgeld und kaufe morgen mal ein paar WCC, denn ich habe die Info, daß sich das Papierchen nach dem HK-Listing verdoppeln wird. Die Aktie ist eh unterbewertet.

Hier tauchte die Frage der Lagerung/Zusendung von Wertpapieren auf. Ich möchte mal wie folgt antworten:
Aktien per Post verschicken klingt schon sehr anachronistisch.
Die Papiere (nicht die Aktien sondern Sammelurkunden) liegen bei Clearstream - das ist Normalität.

Grundsätzlich kann man Aktien auch ohne Depot kaufen, wenn Du sie direkt "ausliefern" läßt. Die Auslieferung ist genau der Vorgang, um den es Dir geht, d.h. letztlich der Besitz der schön bedruckten Papierbögen.

Grundsätzlich ist es so, daß die börsennotierten Aktien (vielleicht gibt es noch Ausnahmen, von denen weiß ich jetzt aber nichts) in der sogenannten Girosammelverwahrung verwahrt werden. D.h. die Papiere wandern nicht physisch von Käufer zu Verkäufer, sondern lediglich das Recht an den Papieren bzw. der Anteil am Gesamtbestand einer Aktie geht vom Verkäufer auf den Käufer über. Verwaltet wird das ganze bei Clearstream http://www.clearstream.com (hervorgegangen aus der Deutsche Börse Clearing und Cedel, dem luxemburgischen Pendant).

Nun ist es so, daß in der Girosammelverwahrung nicht mehr Millionen einzelner Aktien gelagert sind, sondern sog. Sammelurkunden. In solchen Urkunden ist dann eine größere Anzahl oder sind gar alle Aktien eines Unternehmens verbrieft.

Daraus ergibt sich, daß man sich nicht 50 Aktien der Deutschen Telekom ausliefern lassen kann, weil es entsprechend kleine Sammelurkunden nicht gibt. Immer mehr Unternehmen gehen dazu über, Sammelurkunden über alle Aktien herzustellen, so daß eine Auslieferung gar nicht mehr möglich ist.

Das hat ganz einfach Kostengründe als Ursache. Neben den reinen Druckkosten für die Urkunden verlangt Clearsteram m.W. für die Verwaltung auch höhere Gebühren, wenn mehrere Sammelurkunden ausgestellt wurden bzw. gar alle Aktien in einzelnen Urkunden verbrieft sind.

Allerdings gibt es immer noch etliche Unternehmen, bei denen einzelne Aktien verfügbar sind, die dann natürlich auch ausgeliefert werden können. Das kostet aber ein Schweinegeld, so daß das eigentlich keiner macht, der nicht ein spezielles Interesse daran hat, z.B. aus nostalgischen Gründen.

Wie die Aktien gestückelt sind und gelagert werden, findet sich in der Satzung des jeweiligen Unternehmens, die entweder im Internet auf der jeweiligen Website einzusehen ist oder Aktionären der Gesellschaft auf Wunsch zugeschickt wird.
 
aus der Diskussion: West China Cement profitiert vom Baumboom Chinas - 586 Mrd. $ für Infrastruktur!
Autor (Datum des Eintrages): ZenoCyprus  (13.04.10 23:21:57)
Beitrag: 56 von 94 (ID:39328641)
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