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Wirtschaftsnews - & Rohstoffe-Go Exklusiv - 22.04.10

Trotz bereits deutlichen Anstiegs: Kupfer könnte noch teurer werden

Stuttgart (www.rohstoffe-go.de) Kupfer gehört zu den knappsten Rohstoffen der Industriegesellschaft. Wenn der Verbrauch auf dem bisherigen Niveau bleibt, sind die Reserven in 30 Jahren erschöpft. Gleichzeitig wächst die Nachfrage jedoch stetig, so dass die aktuellen Prognosen nur Makulatur sind.

Vor allem in China zeigt sich weiterhin ein großer Hunger nach dem roten Metall. Im März 2010 importierte das Land fast 0,34 Millionen Tonnen Kupfer, das ist ein Anstieg um 53 Prozent im Vergleich zum Februar. Im Jahresvergleich erhöht sich die chinesische Importrate um 14 Prozent. Traditionell fragen chinesische Unternehmen vor allem im Frühling verstärkt Kupfer nach, man kann aus diesen Zahlen also keinen Trend für das Gesamtjahr herauslesen.

Anfang 2009 kostete eine Tonne Kupfer rund 3.000 Dollar, derzeit liegt der Preis bei etwas unter 7.800 Dollar. Experten sehen das Ende der Preisspirale jedoch noch nicht erreicht, sie glauben, dass Kupfer noch zu weiteren Rekorden fähig ist. Andere sagen dagegen, dass eine Korrektur bevorstehe. Demnach ist der Preis schon über das Ziel hinausgeschossen.

Hört man bei den Experten der Commerzbank genau hin, könnten an dieser Einschätzung jedoch Zweifel möglich sein. 2009 gab es am Kupfermarkt einen Angebotsüberschuss, es waren mehrere hunderttausend Tonnen zu viel auf dem Markt, trotzdem ist der Preis in die Höhe gestiegen. Für 2010 prognostizieren die Experten dagegen einen ausgeglichenen Markt. Angebot und Nachfrage sollen sich ungefähr die Waage halten. Allerdings könnte ebenso ein klares Angebotsdefizit möglich sein, auch wenn die meisten Beobachter davon bisher noch nicht ausgehen. Die Schätzungen besagen bisher, dass die Kupfernachfrage 2010 um 5 Prozent steigen wird. Sollte sich die deutliche Wirtschaftserholung in den Industriestaaten fortsetzen, kann sogar ein Plus von 8 Prozent möglich sein. Damit wäre das Gleichgewicht in Gefahr.

Gleichzeitig melden verschiedene Großproduzenten, wie Rio Tinto (WKN: 852147) und BHP Billiton (WKN: 850524), dass ihre Kupferproduktion aktuell zurückgeht. BHP hat derzeit Probleme mit einer Mine in Südaustralien, im abgelaufenen Quartal musste der Kupferausstoß um 19 Prozent verringert werden. Bei Rio Tinto ist die Situation nicht viel besser, hier beläuft sich das Minus auf 16 Prozent. Gegenläufig ist der Trend bei Anglo American (WKN: A0MUKL), dort steigt die Kupferproduktion um 7 Prozent an.

Ein Blick nach Chile verheißt ebenfalls nichts Positives. In dem südamerikanischen Land werden jährlich 5 Milliarden Dollar in Kupferminen investiert. Damit schaffen es die Minenbetreiber jedoch nur, die Kapazitäten auf einem gleichen Niveau zu halten, ein Mehrausstoß ist nicht möglich. Erst ab 2013 rechnet man bei der Commerzbank mit der Erschließung neuer Minen, die die Angebotssituation wieder entspannen. Bis dahin soll Kupfer ein knappes Gut bleiben, was sich in weiter steigenden Preisen niederschlagen wird. Erst ab 2013 wird sich nach diesen Schätzungen der Angebotsengpass wieder verringern.
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aus der Diskussion: Duran Ventures Inc.- Kanadischer Explorer in Peru
Autor (Datum des Eintrages): schniddelwutz  (24.04.10 10:01:04)
Beitrag: 14 von 103 (ID:39395459)
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