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[posting]39527560[/posting](2) Die Zentralbanken werden die Liquidität schon wieder rechtzeitig einsammeln, Inflation ist darum keine Sorge

die wollen eben nicht das herr simon morgen auf die bank geht und sein konto plündert ;):kiss:

herr simon sollte daher in weiser voraussicht nach und nach geldwerte in sachwerte umwandeln :D

stichwort crack up boom (wenn das dann gewesen ist ist die finanzkrise vorbei bis dahin wird endlos rumlaviert )



Eigentlich hört sich das Wort „Crack up Boom“ sehr positiv an, jedoch hat dessen Erfinder „Ludwig von Mises (1883-1971) auch das Wort „Katastrophenhausse“ verwendet und dieses klingt dann gar nicht mehr so positiv. Aber was will man mit diesem Wort eigentlich aussagen?

Der „Crack up Boom“ oder die „Katastrophenhausse“ wurde erstmalig von Ludwig von Mises, einem der bedeutendsten Vertreter der „Österreichischen Schule der Nationalökonomie“, beschrieben. Laut ihm steuert eine Volkswirtschaft, die durch das Auseinanderdriften von Finanz- und Realwirtschaft gekennzeichnet ist, auf einen Punkt zu, ab dem die Inflation ausser Kontrolle gerät. In dieser Phase sind der Staat und auch die Notenbank nur mehr damit beschäftigt, die Konjunkturschwäche durch Eingriffe in die Wirtschaft zu bekämpfen. Irgendwann kommt es zu dem Punkt an dem die Bürger bzw. auch die Wirtschaftstreibenden das Vertrauen in die Papierwährung verlieren und sie beginnen das Geld in Sachwerte umzuschichten. Diese Nachfrage nach Sachwerten führt zu einem Boom, der getrieben wird von der Angst, dass das Geld immer weniger Wert wird. Dabei wird jede Art von Sachwerten gekauft, ob dies nun Autos, Lebensmittel, Rohstoffe, Gold, Silber, Schmuck, Immobilien oder auch Aktien sind. Jeder versucht nur so schnell wie möglich sein Geld loszuwerden. Laut von Mises stellt dies die letzte Phase eines Papiergeldsystems dar, in welcher die Preise für Güter und Dienstleistungen durch die Decke gehen. Die dabei auftretende Preisexplosion führt zu einer Hyperinflation von mehr als 50% pro Monat. Am Ende so eines „Crack up Booms“ bleibt nur noch eine Währungsreform übrig.


Der letzte „Crack up Boom“

Der letzte in der mitteleuropäischen Geschichte stattgefundene „Crack up Boom“ war die Hyperinflation in Deutschland zwischen 1920 und 1923. So stieg der Aktienindex in Deutschland von 20 Punkten im Oktober 1922 auf 269.000.000.000 Punkte im Dezember 1923. Im selben Zeitraum stieg der Lebensmittelindex von 220 Punkten auf 1.247.000.000.000 Punkte. Im Durchschnitt lag die Inflation in diesem Zeitraum bei über 300% pro Monat. Die Situation konnte am Ende nur mit der Einführung einer neuen Währung (Rentenmark) Ende 1923 bereinigt werden. Auch wenn die Ausgangslage damals ganz anders lag, waren doch die beiden Hauptursachen hohe Verschuldung und ein Papiergeldsystem.

Das Erschreckende an der Beschreibung des „Crack up Booms“ von „Von Mises“ ist, dass es sich fast wie ein aktueller Wirtschaftsbericht liest.

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aus der Diskussion: Gewinnerbranchen der Jahre 2006 bis 2040
Autor (Datum des Eintrages): Pontiuspilatus  (16.05.10 11:20:06)
Beitrag: 45,550 von 94,068 (ID:39527725)
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