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Liebe Leidgenossen (- innen),

zuerst möchte ich mit einer interessanten Erfahrung beginnen, die ich bei der HV gemacht habe. Beim Büffet (was übrigens sehr lecker war) habe ich nämlich einen Aktionären getroffen und kennen gelernt, der in meinen Augen eine sehr hohe Anzahl der Aktien (für einen Kleinanleger) besitzt, nämlich 8.000 Stück. Dies konnte ich auch sehen, denn jeder Aktionär hatte eine Liste mit Stimmzettel, auf der Anzahl der eigenen Aktien angegeben war. Während unserer Unterhaltung stellte sich heraus, dass er dieses Board bei „w.o.“ überhaupt nicht kennt. Nach seiner Meinung und aufgrund der von ihm gemachten Eindrücke auf der gestrigen HV, ist er nach wie vor von der Solon AG überzeugt und sieht seine Anlage als ein sehr langfristiges Investment. Mir ist bewusst, dass eine solche Aussage und Erfahrung keineswegs repräsentativ für die Solon AG ist und sein kann, dennoch möchte ich dadurch zum Ausdruck bringen, dass Einige User (vor allem die nur kurzfristig interessiert sind) dieses Board hier überschätzen und glauben, durch eine gezielte Stimmungsmache den Aktienkurs zu bewegen. Dies halte ich persönlich für sehr naiv. Es gibt offensichtlich sehr viele Anleger, die recht gelassen die derzeitige Kursschwäche betrachten und sie nicht überbewerten. Das schließe ich u.a. aus der Anwesenheit von nur 117 Anlegern, die gestern zur HV erschienen sind. Des weiteren hat Herr Voigt persönlich sinngemäß erwähnt, dass der Aktien- Kurs für ihn zweitrangig ist. Viel wichtiger nach seiner Meinung, ist die Erreichung der unternehmerischen Ziele und Vorgaben der Solon AG. Da er mit 160.000 Stück ein Großaktionär ist, dürfe vielleicht einige beruhigen.

Ich persönlich bin gestern aus zwei Gründen nach Berlin gereist:

1. Habe ich noch/ wieder Vertrauen zu der Solon AG ?
2. Kann ich davon ausgehen, mein Kapital bei der Solon AG wieder zu sehen und es zu vermehren ?

Nun, zu der eigentlichen Hauptversammlung. Diese fand, wie viele wissen, im Weißen Saal des Hotels Grand Esplanade, statt. Seitens der Solon AG saßen vorne (von links) Herr Voigt, Herr Rothschedl, Herr Eggers, Herr Dr. von Aubel, Herr Ströher, Herr Behrens, Herr Grauer, Herr Große- Boymann, Herr Triebel und Herr Lemoine.

Eröffnet hat die HV der Aufsichtsratvorsitzende, Herr Ströher, der im Anschluss das Wort an Herrn Rothschedl weiter gab, der sich seinerseits allen Aktionären vorstellte und kurz seine bisherige Berufslaufbahn beschrieb.

Danach übernahm Herr Voigt, und hob sehr deutlich die „großartigen Leistungen der Solon AG im Geschäftsjahr 2000“ hervor. Hiermit meinte er hauptsächlich folgende Projekte, die durch die Solon AG abgewickelt wurden: Bundesverkehrsministerium Berlin- Mitte, Paul- Löbe- Haus in Berlin- Tiergarten, Jakob- Kaiser- Haus in Berlin- Mitte, Kulturcentrum ufa Fabrik in Berlin- Tempelhof, Badeinsel Steinhuder Meer und Üstra- Hannoversche Verkehrsbetriebe in Hannover. Zwischenzeitlich ging ein kurzes Raunen durch das Publikum, das naturgemäß nicht mit den Geschicken des Vorstandes der Solon AG zufrieden sein konnte.

Danach übernahm erneut Herr Rothschedl das Wort und stellte, für mich persönlich, in einer sehr entschlossenen und souveränen Art die kurzfristigen Pläne der Solon AG dar. In ca. 6 Monaten soll das Unternehmen u.a. in der Lage sein, alle Berichte und relevante Informationen an die Aktionäre pünktlich zu liefern. Dazu wird u.a. das Finanz- und Controllingwesen neu strukturiert. Außerdem stehe demnächst eine Kapitalerhöhung an, an der die Alt- Aktionäre Bezugsrechte haben werden. Bis zum Ende des Jahres 2001 soll der Segmentwechsel in den Geregelten Handel vollzogen werden. Außerdem steht die Solon AG vor dem Umzug, der auch in den nächsten Monaten abgeschlossen werden soll.

Im Anschluss daran ging Herr Voigt in einer sehr ruhigen und bedachten Manier auf die Verluste des Jahres 2000 ein. Wie bereits mehrfach beschrieben, resultierte der Fehlbetrag vor allem aus der „gewaltigen Nachfrage“, die im März 2000 in Form unzähliger Aufträge, die Solon AG erreicht hatte. Jedoch durch den späteren Stop von öffentlichen Krediten für Solaranlagen, musste die Solon AG leider feststellen, dass sehr viele Aufträge storniert wurden, und der bereits eingeführte 3- Schicht- System zurückgefahren werden musste. Die Planbarkeit der zukünftigen Umsatz- und Gewinnentwicklung soll u.a. deshalb in der Zukunft, nach Meinung von Herrn Voigt, auf der Basis langfristiger (mind. 1- jähriger) Lieferverträge mit Industrieunternehmen leichter und präziser statt finden. Letztendlich soll auch, wie im Business- Plan bereits angegeben, der Break Even im Geschäftsjahr 2002 erreicht werden. Großen Anteil daran soll auch das neue Geschäftsfeld der Solon AG, nämlich die Solar- Thermie ausmachen, auf die ich noch später ausführlicher eingehen werde.

Dann kam die viel erwartete Frage- Runde der Aktionäre und Aktionärs- Vertreter. Zuerst meldete sich ein Vertreter einer Aktionärsvereinigung. Er stellte mehrere Fragen hauptsächlich zu der Bilanz und zum Geschäftsbericht an den Vorstand und an den Aufsichtsrat der Solon AG.

Anschließend meldeten sich noch 6 Personen zu Wort, die unzählige Fragen und Kritik an den Vorstand und den Aufsichtsrat richteten. Unter ihnen war auch ein ehemaliger Mitarbeiter der Solon AG und auch ich persönlich war dabei. Dieser Tagespunkt nahm sehr, sehr viel Zeit in Anspruch und wurde von teilweise einem stürmischen Beifall der übrigen Aktionäre begleitet, die den Frage- Stellern für ihr Engagement dankten.

Nun wurde mit großer Spannung und Interesse die Reaktion und Antworten der Leitung der Solon AG erwartet. Zuerst ging Herr Ströher auf die Frage ein, ob Frau Flore noch Bezüge von der Solon AG erhalte. Er gab an, dass Frau Flore noch bis zum Oktober 2001 einen gültigen Vertrag mit dem Unternehmen besitze. Nach den Gründen des Ausscheidens von Frau Flore, sagte Herr Ströher sinngemäß, dass es zwischen dem Aufsichtsrat der Solon AG und Frau Flore Diskrepanzen bezüglich der weiteren Orientierung des Unternehmens gegeben habe ...

Anschließend ging Herr Dr. von Aubel auf die mehrfach gestellte Frage, zum fehlenden Bestätigungsvermerk im Geschäftsbericht 2000 von der Firma PwC Deutsche Revision AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein. Dies sei angeblich dadurch zu erklären, dass die neue Praxis bei der Prüfung der Geschäftsberichte einen solchen Bestätigungsvermerk nur dann zulässt, wenn der gesamte Prüfungsbericht abgedruckt wird. Das wiederum würde logischerweise den Rahmen eines Geschäftsberichtes sprengen. Hierzu gab’s trotzdem einige Irritationen, die zu einem kleinen Eklat am Ende der HV führten.

Auf die gezielten Fragen zu den bereits im Kalenderjahr 2000 durchgeführten Kapitalerhöhungen, gab Herr Voigt an, dass außer den zu 9,90 Euro platzierten Aktien, die ca. 60% des Gesamtvolumens ausmachten, die weiteren 40% der Aktien zu einem erheblich höheren Kurs platziert worden sind. Damals hieß die Formulierung „bestens platziert“, was real einen Durchschnittspreis pro Aktie bei der gesamten KE von 12 Euro, ausmachte...

Die im Jahr 2001 privat platzierten Aktien wurden zu dem damaligen Tageskurs (6,05 Euro) an Herrn Ströher und seine Familie veräußert ...

Auf eine andere Nachfrage, gab Herr Voigt an, dass die Solon AG bisher nicht von dem Recht gebrauch gemacht hat, eigene Aktien zu erwerben. Dies ist auch nicht für die Zukunft vorgesehen ...

Herr Voigt wurde auch gefragt, ob er eigene Aktien im Kalenderjahr 2000 verkauft hätte. Er bejahte dies und gab an, dass er diesen Aktienverkauf zur Tilgung und Zinszahlung der Kredite verwendet hat, die er bei der Gründung der Gesellschaft aufgenommen hat. Außerdem gab er an noch 160.000 Aktien zu besitzen. Zusätzlich sagte er, dass bei der Gründung des Unternehmens er nur 10.000 Aktien besessen hat. Vor dem Börsengang der Solon AG waren es dann 190.000 Stück ...

Herr Lemoine warf zwischendurch ein, dass er persönlich mehr Aktien als noch vor einem Jahr besitze...

Zum Umzug der Solon AG gab Herr Rothschedl an, dass dieser spätestens im 4. Quartal 2001 innerhalb Berlins vollzogen wird. Außerdem erwähnte er, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Nachmieter für die alten Geschäftsräume der Solon AG gefunden sei, so dass etwaige weiteren Kosten und finanzielle Verbindlichkeiten, die mit dem jetzigen Geschäftssitz zusammenhängen, vermieden werden können ...

Gefragt nach dem Grund von der Abschreibung einer Maschine im Jahr 2000 im Wert von 285.000,- DM, erklärte Herr Voigt, dass diese Maschine ihren ursprünglichen Zweck, aufgrund von vielen Mängel, leider nie erfüllen konnte. Gegen die Herstellerfirma (in Kanada) wurde von der Solon AG diesbezüglich Rechtsbeistand eingeschaltet und inzwischen stehe man kurz vor einem Vergleich, der den vollständigen Wert der Maschine und die entstandenen Kosten (u.a. Anwalt) der Solon AG zusichern soll ...

Zu den Schwierigkeiten und Verlusten in der Abwicklung der Verträge auf $- Basis, gab Herr Rothschedl an, dass dies inzwischen geändert wurde, und alle Verträge jetzt auf Euro- Basis laufen ...

Zur den Verfehlungen im Umsatz-, und vor allem in der Gewinnentwicklung im Jahr 2000 gab Herr Voigt erneut an, dass diese hauptsächlich durch den starken Anstieg der Nachfrage im März 2000 und seine späteren negativen Folgen verursacht worden sind ...

Zu den Fragen nach dem komplett neuen Geschäftsbereich der Solar- Thermie, sagte Herr Rothschedl, dass dieser ohne eigene Investitionen seitens der Solon AG stattfinden soll. Dazu wurden bereits fremde Investoren gefunden, die den Einstieg erleichtern und das Risiko bei der Solon AG minimieren ...

Nach der Firma Solon Solar Industries in Marokko gefragt, sagte Herr Voigt, dass diese weiterhin bestehen bleibt, jedoch die Aktivitäten dort zurückgefahren werden ...

Bezüglich des 3- Sicht- Betriebes gab Herr Rothschedl an, dass dieser spätestens im 4. Quartal 2001 in den neuen Geschäftsräumen auf 6- Tage- Woche erweitert wird ...

Zu den Vergleichen mit der S.A.G. Solarstrom AG und der Solarworld AG wollte sich Herr Voigt nicht einlassen, da dieser Vergleich seiner Meinung nicht möglich ist. Er empfahl u.a. den Geschäftsbericht der Solarworld AG genau zu lesen ...

Auf die Profitabilität der Großprojekte im Geschäftsjahr 2000 gefragt, gab Herr Voigt an, dass bis auf ein Projekt, alle Aufträge mit Gewinn abgeschlossen worden sind. Die einzige Ausnahme bildete der Auftrag der Üstra- Hannoversche Verkehrsbetriebe. Es wurde dort ein Minus von 350.000,- DM erzielt ...

Nach der ASP AG (Systemelektronik) gefragt, sagte Herr Voigt, dass die ASP ein ertragstarker Betrieb sei und die Zusammenarbeit neu überdacht wird ...

Nach dem Produkt NEG 16+ gefragt, sagte Herr Voigt, dass dieser weiterhin vertrieben wird. Im Moment ist die Produktion jedoch auf Null zurückgefahren ...

Zu der erneuten Frage nach der Solar- Thermie, hieß es, dass keine Produktionsaktivitäten seitens der Solon AG vorgenommen werden. Die Solon AG wird ausschließlich eine Zukaufs- und Vertriebsfunktion wahrnehmen. Etwaige Kooperationspartner können naturgemäß noch nicht erwähnt werden, da die Verhandlungen noch laufen ...

Auf die Frage, ob die Solon AG in der Zukunft hauptsächlich organisch wachsen würde, antwortete Herr Voigt: Ja! ...

Herr Voigt wurde auch von mir gefragt, wie lange er Vorstandvorsitzender bleiben wolle. Er gab an, dass er auf jeden Fall seine Periode bis zum Oktober 2001 erfüllen werde, und danach hängt es im hohen Maße von der Entscheidung des Aufsichtsrates ab, wie es denn weiter geht. Er persönlich stehe weiterhin zur Verfügung ...

Ich stellte auch die Frage, ob er (Herr Voigt) sich persönlich schuldig für die Verluste der Kleinanleger fühle? Er sagte, dass er keine Schuldgefühle diesbezüglich habe, jedoch, dass er sich mit verantwortlich fühlt. Dennoch ist, nach seiner Meinung, vor allem die rasante Marktdynamik für die Verluste verantwortlich ...

Dann nahm Herr Voigt Bezug auf meine nächste Frage, die lautete: Falls die Ergebnisse und Ziele der Solon AG erneut verfehlt werden, welche Konsequenzen würden Sie daraus ziehen? Herr Voigt sagte dazu, dass die Zeit, wo Erfahrungen gesammelt wurden nun zur einer deutlichen Verbesserung der Ergebnisse führen wird. Sollte das, wieder Erwarten, jedoch nicht der Fall sein, werde er persönliche Konsequenzen tragen ...

Auf die erneute Frage, ob die Solon AG den Aktien- Kurs stützen wolle und u. U. eigene Aktien zurückkaufen will, antwortete Herr Voigt: Nein! (da frage ich mich, wozu diese Ermächtigung im Top 12 sich jährlich wiederholt???) ...

Dann gab’s noch eine kritische Frage an Herr Rothschedl von mir, wie er die Möglichkeit sehe, dass die Solon AG mit ihm, als Finanzvorstand in Zukunft auch für 1,- DM verkauft wird. Herr Rothschedl führte aus, dass bei der Photo Porst es zwei Zuständigkeits- Bereiche gab, und er von seiner Seite aus nicht verantwortlich für die Misere des Unternehmens gewesen war ...

Herr Ströher beantwortete die Frage nach der Anzahl der Sitzungen, die der Aufsichtsrat im Kalenderjahr 2000 abgehalten hat. Es waren 12 Sitzungen ...

Herr Voigt nahm Stellung zu der Frage: Wie kann ich das Vertrauen zu der Solon AG wieder Aufbauen? Er sagte, dass man das Vertrauen im Moment nicht ändern könne (subjektiv betrachtet). Er versicherte mit Nachdruck, dass die Prognosen diesmal erfüllt werden. Er nahm indirekt auch Frau Flore in Schutz (mein persönliches Empfinden) und sagte, dass die Nichteinhaltung der Zahlen im letzten Jahr aufgrund „brutaler Markt- Veränderungen“ stattgefunden hat. Die Solon AG wird sich zu einem B to B- Unternehmen entwickeln und so auf die dramatischen Veränderungen im Markt reagieren. Der weitere Geschäftsverlauf, wird nach Meinung von Herrn Voigt, gemäß der Prognosen verlaufen ...

Nach dem Segmentwechsel gefragt, sagte Herr Voigt, dass dieser parallel mit der Kapitalerhöhung stattfinden wird ...

Gefragt nach der Zuverlässigkeit der zeitnahen Erscheinung der Zahlen der Gesellschaft, versicherte Herr Rothschedl, dass diese in der Zukunft gegeben wird. Er bat jedoch um ein halbes Jahr (bis zum Ende 2001) noch Geduld mitzubringen, bevor alles richtig „läuft“ ...

Über die Kreditlinie bei Kreditinstituten befragt, gab Herr Rothschedl an, dass darüber aktuell Gespräche stattfinden. Nach dem bevorstehenden möglichen Kurs der Aktien bei der Kapitalerhöhung, nannte Herr Rothschedl 4,20 Euro als mögliche Basis ...

Zu der Auftragslage in diesem Jahr gab’s eine kurze Antwort: Aufträge sind bereits für das ganze Jahr 2001 da! ...

Als Erklärung zu der in der Bilanz 2000 vorgenommenen Kapitalherabsetzung, sagte Herr Rothschedl, dass diese bereits im Hinblick auf mögliche Dividendenausschüttung vorgenommen wurde. Nach dem Zeitpunkt einer solchen Dividende gefragt, nannte er ca. das Jahr 2004 ...

Auf die Frage, ob die Gehaltszahlungen der Mitarbeiter der Solon AG gefährdet seien, gab’s eine Kurze Antwort: Nein! ...

Es wurde auch eine Frage aufgeworfen, ob möglicherweise ein Aufsichtsratmitglied Teilhaber der Beratungsgesellschaft LBD sei, die von der Solon AG bekanntermaßen beauftragt wurde. Herr Behrens beantwortete diese Frage. Er gab zu, zu einem Drittel Teilhaber der LBD zu sein. Nach den Tagessätzen der LBD befragt, nannte er „die üblichen 2.500,- - 3.000,- DM“ ...

Es kam zu einem Zwischenruf aus dem Publikum, welche Konsequenzen es nun hätte, wenn dem Vorstand oder/ und dem Aufsichtsrat die Entlastung bei der HV verweigert würde? Dies beantwortete Herr Dr. von Aubel. Er sagte, dass wenn dem Aufsichtsrat die Entlastung verweigert würde, würde das keine Konsequenzen haben. Wenn der Vorstand keine Entlastung bekämme, liege es im Ermessen des Aufsichtsrates daraus Konsequenzen zu ziehen. Auf jeden Fall darf dann der Vorstand seine Wahlperiode bis zum Ende erfüllen. In diesem Fall endet diese (nach 5 Jahren) im Oktober 2001 ...

Herr Voigt musste erneut Stellung zu dem Vorwurf nehmen, dass im Jahr 2000 kein oder unzureichender Finanzcontrolling stattgefunden hat. Er wies erneut diesen Vorwurf von sich ...

Eine Aktionärin fragte spontan, ob die Produkte der Solon AG überhaupt wettbewerbsfähig seien? Sie hätte damit negative Erfahrungen gesammelt. Herr Voigt ging auf diese Frage ein und versicherte, dass die Produkte der Solon AG zu den Besten auf dem Markt zählen würden. Dies könnte man schon aufgrund der Referenzen und Projekte des Unternehmens erkennen. Er bat diese Aktionärin, ihm Quellen mitzuteilen, die die angeblich schlechte Qualität der Solon- Produkte behaupten würden ...

Der Aufsichtsrat musste sich dem Vorwurf der Verschleierung stellen. Herr Ströher wies jedoch diesen Vorwurf zurück ...

Herr Voigt hatte während der HV erwähnt, dass mehrere Fonds an der Solon AG beteilig sind. Auf die Frage, wie viele es nun seien, sagte er: 5. Anschließend fragte ich ihn, warum denn nur 2 Fonds auf der Homepage erwähnt sind. Er konnte mir dazu keine Erklärung geben ...

Schließlich folgte dann die Abstimmung über die einzelnen Tagespunkte. An der Abstimmung nahmen Aktionäre mit insgesamt 33,12% Präsenz des Grundkapitals teil, die zu folgenden Ergebnissen geführt hat:


Top 2: Verwendung des Bilanzverlustes
Anteil der Stimmen: 33,12%
Enthaltungen und Neins: 0,9%
Ja: 99,1%

Top 3: Beschlussfassung über die Entlastung des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2000 (hierbei dürften die Stimmrechte der Vorstände nicht hinzugezogen werden)
Anteil der Stimmen: 23,04%
Enthaltungen und Neins: 2,32%
Ja: 97,68%

Top 4: Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2000 (hierbei dürften die Stimmrechte der Aufsichtsräte nicht hinzugezogen werden)
Anteil der Stimmen: 9,37%
Enthaltungen und Neins: 5,59%
Ja: 94,41%

Top 5: Satzungsänderung: Ergänzung von § 4 der Satzung
Anteil der Stimmen: 33,12%
Enthaltungen und Neins: 0,08%
Ja: 99,92%

Top 6: Beschlussfassung nach § 119 Abs. 2 AktG zu Maßnahmen der Geschäftsführung
Anteil der Stimmen: 33,12%
Enthaltungen und Neins: 0,01%
Ja: 99,99%

Top 7: Satzungsänderung: Umstellung auf Euro
Anteil der Stimmen: 33,12%
Enthaltungen und Neins: 0,04%
Ja: 99,96%

Top 8: Satzungsänderung: Vereinfachte Kapitalherabsetzung
Anteil der Stimmen: 33,12%
Enthaltungen und Neins: 0,42%
Ja: 99,58%

Top 9: Anpassung des Stock Option Programms 2000 der Solon AG an die Beschlussfassungen zu den Tagesordnungspunkten 7 und 8 (Umstellung auf Euro und vereinfachte Kapitalherabsetzung) und Satzungsänderung
Anteil der Stimmen: 33,12%
Enthaltungen und Neins: 0,18%
Ja: 99,82%

Top 10: Anpassung der Ermächtigung des Vorstandes zur Ausgabe von Wandel- und Optionsschuldverschreibungen an die heutigen Beschlussfassungen zu den Tagesordnungspunkten 7 und 8 (Umstellung auf Euro und vereinfachte Kapitalherabsetzung) und Satzungsänderung
Anteil der Stimmen: 33,12%
Enthaltungen und Neins: 0,09%
Ja: 99,91%

Top 11: Ermächtigung des Vorstands zur Kapitalerhöhung; Satzungsänderung: Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals
Anteil der Stimmen: 33,12%
Enthaltungen und Neins: 0,12%
Ja: 99,88%

Top 12: Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien
Anteil der Stimmen: 33,12%
Enthaltungen und Neins: 0,15%
Ja: 99,85%

Top 13: Wahl der Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2001
Anteil der Stimmen: 33,12%
Enthaltungen und Neins: 0,23%
Ja: 99,77%

Anschließend fand dieser Eklat statt, von dem ich vorhin berichtet hatte. Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre legte Einspruch gegen die Tops 3 & 4 ein. Als Begründung wurde der (inzwischen berühmte) fehlende Vermerk, der Firma PwC Deutsche Revision AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft im Geschäftsbericht 2000, angegeben.

Damit ging die Hauptversammlung zu Ende und es begann für viele Aktionäre der angenehme Teil der Veranstaltung, nämlich das Büffet.

Abschließend möchte ich sagen, dass meine zwei Fragen, die ich mir selbst vor der Reise nach Berlin gestellt hatte, und sie am Anfang erwähnt habe, positiv beantwortet sind. Deshalb war ich gestern Abend so enttäuscht, dass ich offensichtlich ziemlich alleine mit meiner Meinung da stehe. Insgesamt war die Stimmung bei der HV sehr gereizt, jedoch durch die präzise Beantwortung aller Fragen, konnte der Vorstand und der Aufsichtsrat den Aktionären, nach meiner Ansicht, ein positives Gefühl vermitteln.

Ich freu mich auf Eure Reaktionen.

Viele Grüße,

hcem
 
aus der Diskussion: War denn außer User `hcem` keiner auf der HV und weiß was zu berichten?
Autor (Datum des Eintrages): hcem  (12.07.01 23:12:29)
Beitrag: 4 von 8 (ID:3954655)
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