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Deutschland: Arbeitsmarkt August 2010:

Deutscher Arbeitsmarkt eine Insel der Glckseligen in einem Meer der steigenden Arbeitslosigkeit?

Wir hren und sehen mit Verwunderung die Arbeitsmarktdaten der Insel der Glckseligen. Wir reiben uns verwundert die Augen. Jeder siebente US-Brger braucht Lebensmittelmarken - ber 40 Millionen Brger der USA erhalten Lebensmittel-Marken, etwa 50 Prozent mehr als vor der Rezession. Die USA geben fr die gesamte Sozialhilfe rund eine halbe Billion Dollar aus.http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/591008/in… In den USA, hat sich die Lage am Arbeitsmarkt, in den letzten Monaten gegenstzlich zur der Statistik des deutschen Arbeitsmarkt entwickelt.

Offizielle Zahl der registrierten Arbeitslosen im August 2010
3.188.122 Personen wurden statistisch erfasst
+ 1.376.178 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente.

Die Zahl der Personen in Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) wird im BA Bericht August 2010 Seite 85) auf 318.982 beziffert.

Nach letzten Angaben im Berichtsmonat Mrz 2010, erhielten 385.000 Arbeitslose keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung. (BA Bericht Juli 2010 Seite 20 BA im BA Bericht August 2010 ist diese Zahl nicht auffindbar)

ARBEITSLOSE + Personen in Manahmen
August 2010 == 4.564.300 betroffene Personen
(zuzglich der Arbeitslosen die keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung erhalten)

BA Bericht August 2010 Seite 51 Unterbeschftigung ohne Kurzarbeit 4.257.082
Personen Unterbeschftigungsquote 10,0 %


Nach den jngsten Angaben wurden im Mrz 2010 an 830.000 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld gezahlt. (BA Bericht August 2010 Seite 9)

Leistungsempfnger 3):
ALG I 933.400;
ALG II 4.892.162;
Sozialgeld 1.812.932 (ohne Sozialhilfe SGB XII) BA Bericht August 2010 Seite 51
3) Endgltige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand knnen die Daten aufgrund von Erfahrungswerten berwiegend hoch gerechnet werden.
Die Zahl der Leistungsempfnger (ALG I, ALG II, Sozialgeld) verharrt mitten im Arbeitsmarktwunder weiterhin auf hchsten Niveau die Statistik der BA weist 7.638.494 Personen im Leistungsbezug von Arbeitslosengeld I; Arbeitslosengeld II und Sozialgeld aus.


Auswirkung der Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente auf die Messung der Arbeitslosigkeit BA Bericht Juli 2010 Seite 13 (Im BA Bericht August ist diese Erklrung nicht auffindbar

Die Neuausrichtung der Instrumente hat indirekt Auswirkungen auf die Vergleichbarkeit der Arbeitslosenzahlen im Zeitablauf. Nach 16 Absatz 2 SGB III gelten Teilnehmer an Manahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik nicht als arbeitslos. Diese Regelung kommt bei den neuen Manahmen nach 46 SGB III zum Tragen und entsprechend werden Teilnehmer an solchen Manahmen einheitlich nicht als arbeitslos gefhrt. [] Im April 2009 waren Dritte bundesweit fr rund 200.000 Personen mit der Vermittlung nach 37 SGB III alter Fassung beauftragt. Die Teilnahmen an diesem Instrument laufen ab Mai 2009 sukzessive aus und parallel dazu erhht sich die Zahl der Teilnahmen an den neuen Manahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung. Dadurch wird im Vergleich zu frheren Zeitrumen die Arbeitslosenzahl durch Teilnahmen an arbeitsmarktpolitischen Manahmen strker entlastet. Dieser Effekt ist bei der Beurteilung der Arbeitslosenzahlen zu bercksichtigen.

Im BA Arbeitsmarktbericht August 2010 wurden in Deutschland statistisch wieder weniger Arbeitslose gezhlt, das ist die niedrigste Zahl der Arbeitslosen in einen August seit x Jahren.

Allerdings ist die Definition von Arbeitslosigkeit in Deutschland zahlenfreundlich ausgerichtet.

Erwerbsfhige Hilfebedrftige, die nach Vollendung des 58. Lebensjahres mindestens fr die Dauer von zwlf Monaten Leis-tungen der Grundsicherung fr Arbeitsuchende bezogen haben, gelten nach 53a Abs. 2 SGB II dann nicht als arbeitslos, wenn ihnen in diesem Zeitraum keine sozialversicherungspflichtige Beschftigung angeboten werden konnte. (BA Bericht August 2010 Seite 38)

BA Bericht August 2010 Seite 46

Folgende arbeitsmarktpolitische Instrumente werden aktuell in die Entlastungsrechnung der BA einbezogen:
- Vollzeitquivalent der Kurzarbeit: Zahl der Kurzarbeiter mal durchschnittlichem Arbeitszeitausfall,
- Manahmen des zweiten Arbeitsmarktes: Arbeitsgelegenheiten, ABM, Beschftigungszuschuss
- berufliche Weiterbildung (einschl. Reha), Eignungsfeststellungs- und Trainingsmanahmen (einschl. Reha; Restabwicklung), Manahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung
- Vorruhestandshnliche Regelungen: Inanspruchnahme des 428 SGB III im Rechtskreis SGB III (Restabwicklung), Perso-nen in gefrderter Altersteilzeit, Regelung des 53 a Abs. 2 SGB II
- Frderung der Selbstndigkeit: Grndungszuschuss, Einstiegsgeld Variante Selbstndigkeit und Existenzgrndungszu-schuss (Ich-AG; Restabwicklung).
Auerdem werden Personen, die arbeitsunfhig sind und Arbeitslosengeld auf Basis des
126 SGB III beziehen, zur Unterbeschftigung gezhlt.

Der BA - Arbeitsmarktstatistik suggeriert fr den deutschen Arbeitsmarkt weiterhin eine Insel der Glckseligkeit. Die Arbeitslosenstatistik der BA verzeichnet die bliche Entwicklung am Arbeitsmarkt.. Bei sorgfltiger Betrachtung des BA Monatsbericht fllt allerdings auf, dass viele Zahlen auf Schtzungen und Hochrechnungen beruhen. Fr mich stellt sich deshalb abermals die Frage, wird die Zahl der Arbeitslosen seitens der BA gezhlt oder - wie zuletzt in Griechenland - geschtzt? Vor allem stellt sich die Frage, woher kommt trotz boomenden Arbeitsmarkt das exorbitant hohe Finanzdefizit der BA und der exorbitant hohe Anstieg der Ausgaben fr soziale Leistungen (ALG II) bei den Kommunen?

Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung Nr.505 vom 22.12.2009 - Deutliches Defizit der Kommunen im ersten bis dritten Quartal 2009

Laut BA Schtzungen/Hochrechnungen befanden sich im Monat August *1,38 Mio. Personen (*vorlufig und hochgerechnet) in einer von Bund oder Bundesagentur fr Arbeit gefrderten arbeitsmarktpolitischen Manahme.BA - Bericht August 2010 Seite 6 Darunter sind nach BA Hochrechnungen/Schtzung 318.982 Personen - BA Bericht August 2010 Seite 85 in einer Arbeitsgelegenheiten nach 16d SGB II Wobei von einer Untererfassung auszugehen ist, 3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit fr 2010 [Januar bis Juni, Datenstand Juni 2010 - vorlufige Werte] nur ca. 72 % der Trger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst. Wie viele Personen in den fehlenden 28 % gefrdert werden, wre reine Spekulation. (BA Bericht August Seite 85 Funote 3)

Vor allem im Bereich der Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) ist eine erhebliche Untererfassung zu vermuten. Hinweis BA Bericht August 2010 Seite 85 Am aktuellen Rand werden die Daten aufgrund von Erfahrungswerten hoch gerechnet. 7) Vergleiche mit Vorjahresergebnissen sind nicht sinnvoll, da rckwirkend ab BM Jan 2010 die Datenbasis und das Messkonzept zur Auswertung von eingelsten VGS (bewilligt 1. Rate) umgestellt und die statistischen Ergebnisse revidiert wurden.

Umstellung der Statistik der gemeldeten Arbeitsstellen
http://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Grundl…

Quelle der Daten:
http://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Arbeit…

Wem ntzt eine kreative Arbeitslosenstatistik die vielfach auf Schtzungen und Hochrechnungen der BA beruht?

Die Zahl der offiziell registrieren Arbeitslosen bleibt auf niedrigen Niveau die Finanzlage der BA und der Kommunen bleibt angespannt, viele Arbeitslose/Arbeitssuchende werden weiterhin in den Vierschiebebahnhfen arbeitsmarktpolitische Instrumente und Kurzarbeit sowie in der von der Ministerin angestrebten Ausweitung der steuerfinanzierten Brgerarbeit, verborgen.

Erstellt von Sybilla am 31.08.10 11 Uhr 00
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden
 
aus der Diskussion: Arbeitsmarkt auf der Insel der Glueckseligen oder positive Suggestion ?
Autor (Datum des Eintrages): Sybilla  (31.08.10 13:42:48)
Beitrag: 1 von 12 (ID:40073857)
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