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Du hast mit Hilfe der Graham-Formel ein Excel Tabelle entwickelt, die Dir anzeigt wann eine Aktie über- bzw. unterbewertet ist.

Unter- und ueberbewertet wuerde ich es nicht nennen. Auch wenn sie ueber dem Grahamwert bei 3% Wachstum liegt, kann eine Aktie guenstig sein. Z.B. wenn sie starkes Wachstum oder andere hervorragende Merkmale hat.

Sobald die V*-Linie vom der Kurslinie einer Aktie geschnitten wird, generiert dies Tabelle Kauf- bzw. Verkaufssignale.

In dem Backtest oder bei den Diagrammen ging ich immer von Jahresendkurs und EPS des jeweiligem Jahres aus.

Bei dem Depot war halt der 18.11. Stichtag und da fast Jahresende war das EPS von 2010. Wobei das vom Geschaeftsjahresende abhaengt. Manche schliessen mit Kalenderjahr, da ist es eben noch ne Schaetzung, andere haben schon Ende Maerz das Jahr beendet.

Indem Du diese Käufe- bzw. Verkäufe ausführst, hast du für Dein Depot gute Ergebnisse erzielt.

Bei meinem realem Depot habe ich fuer einige Aktien ganz nette Einstiegpunkte dank der Formel gehabt. (Was aber 08 auch nicht schwer war). Allerdings war ja 08 oft die Diskussion ob Aktien, wenn sie ueber dem 08er Tief standen, nicht noch zu teuer sind. Die Formel hat aber oft gezeigt, dass sie relativ gesehen wesentlich guenstiger als 02 waren, da das EPS hoeher war.

Im Beitrag Nr.2 hast Du dann dieses Verfahren rückwirkend angewendet und gezeigt das diese Methode ab 2001 ebenfalls eine durchschnittliche Performance von 2x,x % gebracht hätte.

In US-Dollar mit den Zahlen von msnmoney sowie den Kursen von xlquotes.

Wenn ich Deine Ausführungen richtig verstehe und Deine Tabellen richtig lese (was mir nicht leicht fiel) ist davon auszugehen das Deine Methode belastbar ist und in der Mehrzahl der Fälle positive Ergebnisse liefert.

Fuer eine bestimmte Art von Unternehmen, die du scheinbar auch bevorzugst, denke ich das schon.

Haengt aber auch damit zusammen, dass diese einfach deutlich hoeher als 3% wachsen.

Vorraussetzung ist aber, dass sie weiterwachsen. Wuerde das nicht passieren, dann muesste man 1. das wachstum ueberpruefen und 2. bei EPS-Schwund wuerde auch der Innere Wert sinken.

Kennst Du ein Buch oder eine andere Veröffentlichung in der die von Dir verwendete Graham-Formel ausgiebig und kritisch besprochen/diskutiert wird?

http://en.wikipedia.org/wiki/Benjamin_Graham_formula

Weiss nicht ob sie kritisch irgendwo ueberprueft oder diskutiert wurde. Denke, dass da der 1. Satz von dem WIKI-Artikel greift, dass die Wissenschaft sehr gerne komplexe Modelle hat.

Und wie geschrieben. Man kann die Formel zu scannen nutzen, aber man sollte natuerlich immer noch kritisch hinterfragen, warum wird den Unternehmen X zurzeit guenstig gehandelt.

Kannst Du bitte noch einmal begründen welche Datenquellen Du für die Variablen EPS, g, Y verwendet hast?

EPS ... normalerweise Geschaeftsbericht... oder bei ner grossen menge wie nem Backtest funktioniert bei US-Werten MSN ganz gut... Bei Schaetzungen musst du dich halt mit Analysten-Kommentaren befassen. Allerdings stehen ja am Jahresende mind. schon 3 Quartale in den Buechern... Es ist auch interessant, mal den Vergleich zu machen zwischen EPS-Schaetzungen und was spaetern in den Buechern steht... Bei guten Unternehmen gibts da kaum Enttauschungen...

g... nehme ich halt immer die 3% ... Wie geschrieben, die Inflation von 3% sollten Nestle und Co. weitegeben koennen...

Y ... habe ich bis 2008 immer die boersengehandelten Bundeswertpapier genommen... Allerdings denke ich, dass man bei der Formel nicht unter 3% gehen sollte, daher habe ich seit 2009 4% genommen, da man ja eigentlich Unternehmensanleihen nehmen sollte... Allerdings kenne ich keine AAA-Unternehmensanleihen in Euroland

P.S.: Ich investiere überwiegend in eher wenige und „langweilige“ Value-Werte wie z.B. KO, MCD, MO, JNJ, E.ON, CL, Nestlé und ähnlichem.

Bei Eon kannst du es vergessen. Woher willst du ein Gewinnwachstum hernehmen bzw. schaetzen ueber 7-10 Jahre?

Bei Nestle waerst du von ENDE 04 bis ENDE 06 investiert gewesen ... rund +45% ... sowie von ENDE 08 bis ENDE 09 mit rund +20%

Die US-Werte siehst du ja in meinem Backtest...

MCD war z.B. so ne typische Aktie, die viele als zu teuer ansehen, da sie nicht gefallen sind in der Krise. Die Formel sie aber fast immer kaufenswert empfand. Rausgeflogen sind sie zwischenzeitlich nur mal, da sie die Abschreibung auf das Lateinamerikageschaeft hatten.
 
aus der Diskussion: USA-Musterdepot basierend auf der Formel von Benjamin Graham
Autor (Datum des Eintrages): benny_m  (02.01.11 21:55:02)
Beitrag: 19 von 465 (ID:40787120)
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