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Ich gebs zu ich habs verpasst :rolleyes:

06.01.2011 16:26
Irre Spekulation um Primacom
Um sagenhafte 1.140 Prozent und mehr schoss die Aktie des insolventen Netzbetreibers Primacom am Donnerstag in die Höhe. Offenbar ein Missverständnis: Denn bei der Primacom AG handelt es sich nur noch um eine Unternehmenshülle.


Die "Financial Times Deutschland" (FTD) hatte am Mittwochabend auf ihrer Internetseite berichtet, dass der "zahlungsunfähige Netzbetreiber bald komplett in der Hand von Finanzinvestoren sein" werde. Noch in dieser Woche sollten die vier Hauptgläubiger sämtliche Anteile übernehmen, schrieb die FTD, die sich auf Branchenkreise berief.

Der Abschluss der Transaktion stehe unmittelbar bevor. Demnach solle Primacom zu etwa gleichen Teilen an die Finanzinvestoren Avenue Capital, Tennenbaum und Alcentra sowie die Großbank ING gehen und damit die Insolvenz hinter sich lassen.

"Transaktion hat mit AG nichts zu tun"
Damit warf die FTD aber mehr Fragen auf, als beantwortet wurden: Denn im Juli hatte bereits die luxemburgische Investmentgesellschaft Medfort mit dem Kauf der Primacom Management GmbH das Kabelgeschäft und damit den wertvollsten Teil des Unternehmens übernommen.

Insofern würde für Gläubiger eine Verwertung der verbliebenen Muttergesellschaft Primacom AG wenig versprechen. Brancheninsider zeigten sich denn auch überrascht von der Börsenreaktion: "Die Transaktion hat mit der AG nichts zu tun", erklärte ein Experte, der anonym bleiben wollte, gegenüber boerse.ARD.de. Die AG werde nicht verkauft. Der Insolvenzverwalter der AG, Hartwig Albers, war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Spekulation um AG aussichtslos?
Das Primacom-Papier sprang bis zum Nachmittag um rekordverdächtige 1.142 Prozent nach oben und verteuerte sich auf mehr als 2,70 Euro. "Es kann sein, dass einige Investoren auf ein hohes Abfindungsangebot oder ein Squeeze-out spekulieren", kommentierte ein Marktteilnehmer die Kursgewinne. Da es aber bei der Transaktion offenbar um die Primacom GmbH geht, scheint diese Spekulation aussichtslos.

Nach Unternehmensangaben befinden sich noch rund 90 Prozent der Aktien im Besitz der Beteiligungsgesellschaft Escaline. Escaline hatte Primacom vor einigen Jahren übernommen und die Schulden für die Finanzierung dem Unternehmen aufgebürdet. Im Juni des vergangenen Jahres hatte das Primacom beim Amtsgericht Charlottenburg das Insolvenzverfahren beantragt. Damals war das Papier auf rund 20 Cent abgestürzt. Noch im April 2010 mussten Investoren für die Aktie mehr als sechs Euro hinblättern.

ts/la


http://www.boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_501420
 
aus der Diskussion: +++Primacom+++ Wahnsinn !!!!
Autor (Datum des Eintrages): ZockerFreak  (06.01.11 19:36:25)
Beitrag: 185,117 von 185,209 (ID:40814356)
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