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Alte Meldung, aber jetzt erscheint noch ein Helfer, der die Sanierung weiter treibt.


Neumarkt, 11. November 2010 - Die im SDAX notierte Pfleiderer AG (ISIN DE
996764749) hat im dritten Quartal 2010 mit einem Umsatz von 381,4 Mio. Euro
den Wert des Vorjahresquartals um 9,8% übertroffen. Wechselkurseffekte
waren für rund 6% dieses Anstiegs verantwortlich, der Rest der
Umsatzsteigerung entfiel hauptsächlich auf Preise.

Trotz der verglichen mit dem dritten Quartal 2009 höheren Umsätze sank das
Bruttoergebnis von 80,3 Mio. Euro auf 76,5 Mio. Euro. Die im Vergleich zum
Vorjahr deutlich gestiegenen Rohstoffpreise - insbesondere bei Holz und
Chemikalien (Leim und Vorprodukte) - haben auch die Bruttomarge belastet.
Sie ging aufgrund der um 2,2 Prozentpunkte gestiegenen Materialkostenquote
auf 20,1% zurück (Q3 2009: 23,1%). Im Vergleich zum ersten Quartal 2010
(58,1%) verringerte sich die Materialkostenquote allerdings auf 56,3%. Der
Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen von 4,1 Mio.
Euro beinhaltete im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von
Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten (5,0 Mio. Euro), sowie aus der
Auflösung von Rückstellungen für Grundstücksanierungen (1,0 Mio. Euro); dem
standen Aufwendungen aus Wertberichtigungen im Zusammenhang mit der
Werksschließung in Fostoria, Ohio, USA, in Höhe von 2,0 Mio. Euro
gegenüber.

Das EBITDA stieg im dritten Quartal 2010 auf 28,0 Mio. Euro nach 26,5 Mio.
Euro im Vergleichsquartal des Vorjahres. Damit belief sich die EBITDA-Marge
im dritten Quartal 2010 auf 7,3% nach 7,6% im Vorjahresquartal. Positive
Wechselkurseffekte insbesondere aus dem polnischen Zloty und dem
kanadischen Dollar haben 1,5 Mio. Euro zum Ergebnis beigetragen. Das EBIT
lag mit -1,0 Mio. Euro besser als im Vorjahresquartal (-3,2 Mio. Euro).

Im Finanzergebnis von -27,4 Mio. Euro war im Zinsaufwand die Auflösung
abgegrenzter Transaktionskosten für die Neufinanzierung des Konzerns mit
rund 1,6 Mio. Euro enthalten. Ferner beinhaltete das sonstige
Finanzergebnis in Höhe von -7,2 Mio. Euro hauptsächlich Aufwendungen aus
der stichtagsbezogenen Bewertung von Fremdwährungsdarlehen (-17,8 Mio.
Euro) sowie Erträge aus mark-to-market-Bewertungen von Kurs- (10,2 Mio.
Euro) und Zinssicherungsinstrumenten (0,3 Mio. Euro).

Das Ergebnis der fortzuführenden Aktivitäten vor Ertragsteuern summierte
sich aufgrund der oben genannten Faktoren auf -28,3 Mio. Euro nach -14,1
Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Im dritten Quartal verbuchten wir einen
latenten Steuerertrag, der zu einem positiven Steuersaldo von 0,4 Mio. Euro
beitrug. Nicht fortzuführende Aktivitäten trugen aufgrund von
Steuernachzahlungen mit einem Verlust von 0,6 Mio. Euro zum
Periodenergebnis von -28,5 Mio. Euro bei, wovon -1,7 Mio. Euro auf
Minderheitsgesellschafter entfielen. Ferner werden in der Ergebnisrechnung
weiterhin die Ansprüche der Hybridkapitalgeber in Höhe von 4,7 Mio. Euro
ausgewiesen. Auf die Aktionäre der Pfleiderer AG entfiel damit ein
Ergebnisanteil von -31,5 Mio. Euro verglichen mit -21,8 Mio. Euro vor einem
Jahr.

Hieraus ergibt sich ein unverwässertes Ergebnis der fortzuführenden
Aktivitäten je Aktie von -0,54 Euro nach -0,43 Euro für das
Vergleichsquartal des Vorjahres.

Die Nettoverschuldung konnte gegenüber dem Vorquartal um 48,9 Mio. Euro auf
914,5 Mio. Euro abgebaut werden. Dafür waren hauptsächlich ein
effizienteres Management des Umlaufvermögens sowie Wechselkurseffekte (27,5
Mio. Euro) verantwortlich.

Wie bereits in einer Pressemitteilung vom 11. Oktober 2010 mitgeteilt, ist
kurzfristig keine tiefgreifende Erholung des Rohspanmarkts zu erwarten.
Angesichts der Überkapazitäten in Westeuropa ist daher eine Anpassung des
Produktionsangebots zwingend erforderlich. Pfleiderer beschäftigt sich
derzeit aktiv mit Planungen, die zur Schließung weiterer
Produktionskapazitäten in Deutschland an den Standorten Ebersdorf und Nidda
führen könnten. Darüber hinaus drücken stark gestiegene Rohstoffkosten, die
teilweise nur zeitlich verzögert an die Kunden weitergegeben werden können,
auf die Margen. Außerdem hat sich die konjunkturelle Lage in Nordamerika
nicht unseren Erwartungen entsprechend entwickelt.

Zurzeit prüfen wir daher verschiedene Optionen der Restrukturierung. Diese
könnten im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Entwicklung zu
Abschreibungen und Restrukturierungsaufwendungen führen. Vor diesem
Hintergrund schließen wir nicht aus, dass wir, sollte sich die Marktlage
nicht nachhaltig bessern, die mit den Banken vereinbarten Kennzahlen in der
Zukunft nicht einhalten können und erneut in Verhandlungen eintreten
müssen. Dies würde zu einer Verteuerung oder gar Fälligstellung von
Kreditlinien führen. Im Extremfall könnte sich dies als bestandsgefährdend
erweisen. Wir gehen jedoch davon aus, dass wir auch in diesem Fall wie
zuvor eine Fortsetzung der Finanzierung mit den Banken vereinbaren können.

Der Vorstand der Pfleiderer Aktiengesellschaft

Kontakt:
Lothar Sindel
Leiter Investor Relations
Tel.: + 49 (0) 91 81 / 28 80 44
Fax: + 49 (0) 91 81 / 28 60 6
E-Mail: lothar.sindel@pfleiderer.com

11.11.2010 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche
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DGAP-Medienarchive unter www.dgap-medientreff.de und www.dgap.de
 
aus der Diskussion: auferstanden aus ruinen
Autor (Datum des Eintrages): Mainstern  (15.02.11 16:02:13)
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