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[posting]41060979[/posting]Mobilfunkindustrie: Smartphones lösen Datenlawine in Netzen aus

Mobile World Congress: Handyhersteller aus aller Welt zeigten bis gestern auf der weltgrößten Mobilfunkschau in Barcelona ihre Neuheiten, darunter Smartphones und erstmals auch viele Tablet-PCs. Beide sind verantwortlich für das riesige Datenwachstum in den Netzen. Mengen, die auch in Deutschland nur mit neuen Mobilfunktechniken bewältigt werden können.

VDI nachrichten, Barcelona, 18. 2. 11, rb

Gut 5 Mrd. Handynutzer gibt es derzeit auf der ganzen Welt. Noch in diesem Jahr sollen es 6 Mrd. werden. Mittlerweile surfen weltweit 400 Mio. Internetnutzer über Mobilfunknetze. Die nackten Zahlen des Branchenverbands GSMA erstaunen selbst eingefleischte Branchenkenner.

Niemals zuvor gab es innerhalb kürzester Zeit einen solch dramatischen Wandel: der radikale Schwenk vom Telefonieren übers Handy hin zum mobilen Datenkonsum. Schon in wenigen Jahren werden mehr Menschen mobil E-Mails versenden, im Internet surfen oder auch Filme schauen als über den PC.

„Auf unserem Netz lädt ein Kunde durchschnittlich rund 500 MByte im Monat herunter“, berichtete Jan Trionow, Chef von Hutchison 3G Austria, auf dem Mobile World Congress (14. 2. bis 17. 2.) in Barcelona. Die Datennutzung habe allein von Mai bis Dezember letzten Jahres um 600 % zugenommen. Schier unvorstellbar ist die Gesamtgröße des Datenverkehrs, der monatlich über das österreichische Mobilfunknetz läuft: 1 Petabyte. Trionow: „Das entspricht beinahe der Größe aller 10 Mrd. Fotos, die bei Facebook gespeichert sind.“

Gigantische Datenmassen, mit denen auch Experten nicht gerechnet haben. „Seit Jahren reden wir über das mobile Internet, jetzt sind wir über Nacht aufgewacht“, sagte Randall Stephenson, Chef und Präsident des zweitgrößten amerikanischen Netzbetreibers AT&T. „Smartphones, Tablet-PCs, Konsolen und selbst Autos sind heute internetfähig.“

Die Menschen, auch das weiß Randall aus einer hausinternen Studie, wollen vor allem eines: digitale Inhalte auf drei oder mehr verschiedenen Geräten konsumieren, immer Zugang zu ihrer Zeitung, ihrer Musiksammlung und ihren Videos haben.

Eine der größten Herausforderungen der Mobilfunkindustrie wird daher in Zukunft der Transport von Datenmengen sein. 2011 dürfte das für die Branche Chance und Risiko zugleich sein. Schließlich sollen die Datenberge möglichst in Echtzeit übertragen werden und nicht die Netze verstopfen. Nur mithilfe von Datenautobahnen – neuen breitbandigen Mobilfunktechniken, Richtfunkstrecken und Glasfasern – lässt sich der vorprogrammierte Datenstau bekämpfen.

Wen wundert es, dass auch der Aufbau der neuen Mobilfunktechnik weltweit rasant voranschreitet. „Die vierte Mobilfunkgeneration LTE kommt früher als gedacht“, verkündete Ericsson-Chef Hans Vestberg in Barcelona. Ulf Ewaldsson, oberster Funktechniker bei den Schweden, freut sich: „Es gibt zurzeit nichts Spannenderes als LTE.“ Laut Branchenverband GSMA sind zurzeit rund um den Globus 184 dieser Mobilfunknetze geplant.

„Die Geräte sind der Schlüssel für diese Industrie“, weiß er. Und ist sich sicher, dass noch in diesem Jahr USB-Sticks von Huawei und LG, Notebooks von Lenovo und Toshiba, Tablet-PCs und Smartphones von Samsung herauskommen werden, die alle LTE verstehen. Im Pavillon der Deutschen Telekom waren bereits erste Datensticks zu sehen, die in allen Mobilfunkgenerationen funken können. Wie viele Daten die kommende Technik mit nur geringer Verzögerung übertragen kann, zeigte der Konzern live über eine holografische Präsentation. Eine Mitarbeiterin – „Codename Jennifer“, wie sie die Bonner nennen – wurde dreidimensional nach Barcelona gebeamt.

Fest steht: Auch in Deutschland werden die Netzbetreiber noch in diesem Jahr mit LTE starten. Schon in wenigen Tagen auf der CeBIT dürften Telekom, Vodafone & Co. ihre genauen Starttermine bekannt geben.

N. WOHLLAIB/R. BÖNSCH

-Seiten 7 und 8


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Vierte Mobilfunkgeneration: Ausrüster ringen um Führungsrolle

Mobile World Congress: Drei Firmen beanspruchen zurzeit die Technologieführerschaft in Sachen LTE für sich: Nokia Siemens Network, Ericsson und die chinesische Huawei. Auf dem Mobile World Congress (14. bis 17. 2.) wetteiferten die Netzausrüster um den Markt für die vierte Mobilfunkgeneration. (...)

VDI nachrichten, Barcelona, 18. 2. 11, rb

Der schwedische Marktführer bei Mobilfunknetzen – der zweiten, dritten und nach Ansicht von Vestberg auch der vierten Generation – verkündete: „Wir haben 16 LTE Netzwerke in elf Ländern auf drei Kontinenten.“ Besonders stolz ist Ericsson auf das derzeit weltweit größte LTE-Netz von Verizon und das kommende von AT&T in den USA. (...)
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www.ltemobile.de/lte-technik
 
aus der Diskussion: WIMAX - Chance für QSC?
Autor (Datum des Eintrages): teecee1  (19.02.11 11:20:42)
Beitrag: 1,042 von 1,264 (ID:41070710)
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