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0190er-Nummern verderben Internetnutzern den Spaß

Eine hohe Telefonrechnung ist für viele Internetnutzer nichts Außergewöhnliches. Wer aber 3,63 DM pro Minute zahlt, läuft Gefahr, ein kleines Vermögen zu versurfen. Schuld sind so genannte 0190-Dialer.

Sie stellen die Internetverbindung über eine teure 0190- oder eine Auslandsnummer her. Häufig lädt sich der User ahnungslos ein entsprechendes Programm, meist eine Exe-Datei, herunter, die ihm Zugang zu bestimmten Webseiten verschaffen soll. Der Download kann auch aus Versehen passieren, weil oft ein Klick auf den "Speichern"-Button genügt.

Lange war diese Praktik nur von Erotik-Anbietern im Netz bekannt. Inzwischen verwenden jedoch auch Seiten mit Klingeltönen für Handys oder mit kostenpflichtigen Informationen die Technik. Vorteil ist, dass der Betrag nicht mehr per Kreditkarte oder Überweisung bezahlt werden muss, sondern einfach über die Telefonrechnung abgerechnet wird. Unseriöse Anbieter nutzen das allerdings schamlos aus.

Einwählnummern kontrollieren

So verschweigen einige bewusst die entstehenden Kosten oder weisen sie nur sehr klein am Ende von ellenlangen Geschäftsbedingungen aus. Manche programmieren ihre Software so, dass sie auch nach dem scheinbaren Trennen der Verbindung im Hintergrund aktiv bleibt und der Gebührenzähler weitertickt. Wer einen ISDN-Anschluss benutzt, kann sogar das Pech haben, dass der Dialer gleich zwei Verbindungen aufbaut. Dann entstehen gleich doppelte Kosten. Oft wird der neue teure Zugang gar automatisch als Standardverbindung definiert, sodass ahnungslose Nutzer ihn bei jedem Internetstart öffnen. Daher sollte man des Öfteren die Einwahlnummer kontrollieren. Schaltet sich der 0190-Dialer erst beim Aufrufen bestimmter Internetseiten zwischen, kann der User eines analogen Modems den Verbindungswechsel an typischen Geräuschen erkennen. Verdacht sollte man auch schöpfen, wenn plötzlich ein unbekanntes Symbol in der Menüleiste erscheint.

Vor den fiesen Tricks schützt Software, die bei Einwahl über einen 0190-Dialer Alarm schlägt. Dazu zählen kostenlose Programme wie der Smartsurfer von Web.de (http://smartsurfer.web.de) oder der 0190- Warner (http://www.wt-rate.com). Man kann aber auch bei der Telekom gegen eine Gebühr von 15 DM die Sperrung sämtlicher 0190-Nummern beantragen.

Erhält ein Internetnutzer eine Telefonrechnung mit dubiosen 0190-Nummern, sollte er sofort einen Fachanwalt konsultieren und auf keinen Fall den Seitenbetreiber informieren, der alle Beweise vernichten könnte. Nach Möglichkeit sollte der Computer auch nicht weiter genutzt oder zumindest zur Beweissicherung eine Kopie des Programmes auf einem Datenträger gemacht werden. Beschwerden nimmt der Verein Freiwillige Selbstkontrolle Telefonmehrwertdienste unter http://www.fst-ev.org entgegen.

Quelle: http://www.ftd.de/tm/it/FTDZ4TG7TPC.html?nv=hpm
 
aus der Diskussion: 0190 - So läuft das Abzocken !
Autor (Datum des Eintrages): Big-Apple  (01.08.01 23:07:47)
Beitrag: 1 von 4 (ID:4107550)
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