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Fresenius-Familie auf Rekordhöhen
Die Geschäfte laufen gut für den Gesundheitskonzern Fresenius. Dank guter Geschäfte mit Nachahmermedikamenten in den USA gelang 2010 ein kräftiger Gewinnsprung. Auch die Dialyse-Tochter FMC hat erheblichen Anteil daran.
2010 fuhr Fresenius so viel Umsatz und Gewinn ein wie nie zuvor. Der Umsatz legte 13 Prozent zu auf 16 Milliarden Euro, der bereinigte Gewinn kletterte um 28 Prozent auf 660 Millionen Euro. Damit übertraf der Konzern die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten.

Die Börse honoriert das Zahlenwerk, die Fresenius-Aktie gehört heute zu den Dax-Werten mit den größten Kursgewinnen. Die Aktionäre werden an den guten Geschäften auch in Form einer höheren Dividende partizipieren, sie bekommen 0,86 Euro je Aktie statt 0,75 Euro im Jahr zuvor. Fresenius hebt die Ausschüttung zum achtzehnten Mal in Folge an.

Fresenius

63.95+0.07+0.10%Fresenius nimmt sich Milliardengewinn vor
Das Unternehmen aus dem hessischen Bad Homburg ist ein zuverlässiger Garant für Gewinne. Das stabile Krankenhaus- und Dialysegeschäft bewahrt vor unschönen Überraschungen. Zusätzlichen Schwung brachte nun der 2008 übernommene US-Konzern APP, der auf Nachahmermedikamente spezialisiert ist. Die Tochter stand anfangs wegen der verzögerten Zulassung neuer Produkte in der Kritik, doch 2010 erhielt sie grünes Licht für die Markteinführung sieben neuer Produkte. Zudem profitierte APP von Pannen der Konkurrenz, konnte doch der Konzern im vorigen Jahr mehrere Monate lang das Narkosemittel Propofol allein anbieten, nachdem die Rivalen Hospira und Teva ihre Konkurrenz-Produkte wegen Qualitätsproblemen vom Markt nehmen mussten.

Auch für die kommenden Jahre ist Fresenius optimistisch. "Wir sehen für die Zukunft erhebliche Wachstumspotenziale in allen Unternehmensbereichen von Fresenius", sagte Firmenchef Ulf Schneider am Mittwoch bei Vorstellung der Geschäftszahlen. "Deswegen haben wir es uns zum Ziel gesetzt, im Jahr 2014 ein Konzernergebnis von mehr als einer Milliarde Euro zu erreichen." Für das laufende Jahr rechnet der Konzern dank des stabilen Krankenhaus- und Dialysegeschäfts mit einem währungsbereinigten Anstieg des Umsatzes von mindestens sieben Prozent. Das Konzernergebnis soll um acht bis zwölf Prozent zulegen.

FMC hat keine Angst vor der US-Reform
Auch bei der Tochter Fresenius Medical Care, die im vergangenen Jahr 57 Prozent der Konzernumsätze beisteuerte, geht das Unternehmen trotz einer grundlegenden Reform des wichtigen US-Markts von steigenden Gewinnen aus. Experten sind da nicht ganz so sicher. Die staatliche US-Krankenversicherung Medicare rechnet Dialysebehandlungen ab 2011 pauschal ab - und nicht mehr wie bisher Dienstleistungen und alle eingesetzten Medikamente getrennt. Die Umstellung könnte bei manchen Blutwäscheanbietern 2011 zu Belastungen führen und die Marge drücken, befürchteten Analysten, auch bei FMC.

Doch diese Sorge teilt der Konzern nicht. FMC-Chef Ben Lipps stellte für das laufende Jahr nun eine Steigerung der operativen Rendite (Ebit-Marge) um 20 Basispunkte in Aussicht. Im vergangenen Jahr lag sie bei 16 Prozent. Er stellte ein Umsatzplus von sechs bis acht Prozent auf 12,8 bis 13 Milliarden Dollar in Aussicht. Der Konzerngewinn soll zwischen 1,035 und 1,055 Milliarden Dollar liegen.

Fresenius Medic...

47.46+0.31+0.65%Das vergangene Jahr war für FMC ebenfalls erfolgreich Der Dialyse-Spezialist versorgte weltweit rund 215 Tausend Patienten und damit zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz stieg um sieben Prozent auf 12,1 Milliarden Dollar und der Konzerngewinn um zehn Prozent auf 979 Millionen. Analysten hatten im Schnitt mit einem Überschuss von 975 Millionen Dollar gerechnet. Auch FMC erhöht die Dividende, auf 0,65 Euro je Aktie.

Schönheitsfehler gab es allerdings auch. Im wichtigen US-Markt war der durchschnittliche Umsatz pro Behandlung, eine der wichtigsten Kennzahlen des Unternehmens, im vierten Quartal leicht rückläufig. Er sank auf 355 Dollar von 357 Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Zwar hätten sich die Erstattungssätze erhöht, aber die Einnahmen aus dem Einsatz von Dialysemedikamenten verringerten sich.
 
aus der Diskussion: Fresenius -- auf mit einem neuen Start
Autor (Datum des Eintrages): Sommerssprung  (24.02.11 11:04:16)
Beitrag: 4 von 2,065 (ID:41098037)
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