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[posting]41181933[/posting]Der Marktbereinigungsprozess wird knüppelhart werden. 2010 war meiner Meinung nach ein Übergangsjahr und jetzt kürzen fast alle wichtigen Länder für Solar bis auf die USA und Kanada querbeet ihre PV-Subventionen und zwar massiv. Bin mal absolut überzeugt davon, dass es ab Juni in Italien keine Einspeisegarantien über 0,20 €/kwh geben wird. Jedenfalls werden die Italiener den derzeitigen PV-Boom in ihrem Land massiv eindämmen. Man kann ja gegen die Italiner sagen was man will, aber ganz so blöd wie wir Deutschen sind die dann doch nicht und laufen in eine solche Kostenlawine. Bin jetzt echt mal sehr gespannt wo PV im 2.Halbjahr neben den USA und Kanada noch richtig wachsen kann. Nicht prozentual, sondern in absoluten Zahlen. Der europäische PV-Markt wird bestenfalls stagnieren in 2011 und der hat einen Weltmarktanteil von ca. 75%. Hatte ja alleine Deutschland ein Weltmarktanteil von ca. 45% in 2010.

Bin mal echt gespannt was spätestens ab dem 2.Halbjahr mit den Preisen passieren wird, wenn in den zweic wichtigsten Länder für PV Deustchland und Italien die Subventionen gekürzt werden. Es wurden so massiv die Fertigungskapazitäten erhöht und wenn jetzt der PV-Markt stagnieren sollte, dann wird es ein riesen Überangebot an Modulen geben. Das wird aber dann wieder die Nachfrage ankurbeln.
So weit so gut und genau da bin ich dann der gleichen Meinung wie du gagaga, die finanzschwachen und die Kleinen wird es dann ganz schnell erwischen. Für mich werden am Ende fast nur noch die Großen vertikal integrierten PV-Unternehmen wie Suntech, Yingli, Trina Solar, LDK, REC, Sunpower und der eine oder andere noch übrig bleiben. Auch die Deutschen Solarworld, Bosch Solar und Schott Solar dürften groß genug sein um zu Überleben.
Nur wer die komplette Wertschöpfungskette sein eigen nennt wird wohl auf der Kostenseite überleben können, denn der ist relativ unabhängig von den Rohstoffkosten. Es wird dann vielleicht noch reine Modulbauer geben wie Centrosolar oder Solarwatt. Die sind dann halt recht flexibel und profitieren natürlich auch von der Expansion der reinen Zellbauer wie JA Solar, Gintech oder Motech und an irgendjemand müssen die ja ihre Zellen verkaufen. Bei Conergy wie auch Solon fehlt mir die Fantasie wie die die nächsten zwei Jahre überleben können. Wobei wie schon erwähnt, halte ich Solon weitaus überlebensfähiger wie Conergy, da Solon keine Zellen selbst produziert. Conergy kann sehr wahrscheinlich ihre Zellproduktion gar nicht schließen, denn erstens müssen die dann wohl wieder Subventionen zurückzahlen und zweitens hat ja Conergy erst vor einem Jahr einen neuen Wafervertrag mit MEMC geschlossen.

Spätestens ab 2012 wird es dann auch von der technologischen Seite sehr spannend werden, denn die CIS-Produzenten wie Solar Frontier, Tianwai oder Abound Solar bauen ihre Kapazitäten ebenfalls massiv aus und dann wird man sehen welchen Marktanteil CIS einnehmen wird, denn ab 2012 wird es endlich auch genügend CIS-Module geben um die Silziummodule in Sachen Marktanteile angreifen zu können. Wird echt richtig spannend werden dieser Technologiwettbewerb. Wie der ausgeht, da bin ich mir gar nicht sicher. First Solar habe ich nicht genannt, weil die derzeit noch ein Alleinstellungsmerkmal als der mit Abstand billigste Modulproduzent hat und Cash haben die genügend in der Kriegskasse um sich notfalls bei CIS einzukaufen.

Es wird bei PV sicher richtig spannend werden und genau deshlab halte ich mich mittlerweile wieder bei PV-Werten zurück. Traden mit engen Stopp Losses kann man mit PV-Werten schon wie das 2.Halbjahr 2010 gezeigt hat und die ersten beiden Monaten 2011, aber ein Solarwert langsfristig zu halten, das ist nach meiner Meinung finanzieller Selbstmord.

Bei Solon stellen sich doch drei ganz entscheidende Fragen:

1. Können die überhaupt jemals in die Gewinnzone kommen bei diesem äußerst schwierigen Marktumfeld ??

2. Wie kriegen die ihre riesigen Schulden los ??
Nur mit der Umwandlung der Wandelanleihe ist es ja auch nicht getan, denn es gibt ja noch andere Bankverbindlichkeiten.

3. Wer gibt Solon Geld ??

Kann mir nicht vorstellen, dass Solon in den nächsten zwei Jahren genügend Cash Flow generiert um wenigstens etwas investieren zu können in Maschinen, in Forschung und Entwicklung und in den Vertrieb. Irgendein Geldgeber muss da sein um Solon liquide zu halten.
 
aus der Diskussion: Solon AG - Chronologie eines Absturzes und die Wiederauferstehung - bekommen wir eine eine Kopie des
Autor (Datum des Eintrages): juergendoll  (11.03.11 07:36:30)
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