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[posting]41183588[/posting]......Für Finanz-Boss Ingo Schiller war es das letzte fehlende Puzzelteil in den 450seitigen Lizenzunterlagen (für die 1. und 2. Liga), an denen er mit seinem Team seit dem 1.Dezember gearbeitet hat. Am Freitag schickt er den Aktenordner per Kurier zur DFL nach Frankfurt. B.Z. traf den Finanz-Boss wenigen Stunden vorher zum Interview auf der Hertha-Geschäftsstelle.

B.Z.: Herr Schiller, hätten sie ohne die acht Millionen überhaupt die Lizenz bekommen?

Ingo Schiller: Sie sind ein ganz wesentlicher Baustein für unsere Lizenz, ohne die acht Millionen hätten wir uns eine andere Lösung überlegen müssen. Zum Glück ist jetzt alles unter Dach und Fach. Unsere Arbeit hat sich ausgezahlt.

Im Abstiegsjahr wirtschaftete Hertha mit rund 72 Mio. Euro Etat. Nach unseren Informationen werden Sie diese Summe selbst nach dem geplanten Aufstieg nicht erreichen, sondern müssen mit rund 60 Mio. Euro auskommen …

Ich werde diese Zahl nicht kommentieren. Ich kann bestätigen, dass wir sicher nicht sofort wieder 70 Millionen erreichen werden.

Im letzten Jahr waren Sie gezwungen einen Transferüberschuss zu erzielen. Im nächsten Sommer auch?

Das wird dieses Mal sicher nicht passieren. Wir müssen keine Stars verkaufen, um weitere Schulden abzubauen. Durch die acht Millionen des Investors ist das nicht notwendig. Klar ist aber auch: Wir wollen keine neuen Verbindlichkeiten aufbauen.

Und wenn Hertha den Aufstieg nicht packen sollte? Sie haben immer betont, dass zweigleisig geplant werden muss.

Das stimmt. Psychologisch ist es schwer für einen eventuellen Nicht-Aufstieg zu planen. Aber es muss sein. So sehr ich mir auch den Aufstieg wünsche und davon überzeugt bin, mit Sicherheit kann es niemand sagen. Wir sind für alle Fälle gewappnet.

Müssen im Fall des Nicht-Aufstiegs auch Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle entlassen werden?

Wir müssten uns redimensionieren und in allen Bereichen einsparen. Jedem hier war klar, dass wir den aktuell großen Aufwand nur ein Jahr in der 2. Liga treiben können.

Sie müssten also auch den aktuellen Etat von rund 33 Millionen weiter senken. Die Rede ist von 25 Millionen und weniger. Hertha wäre damit fast ein normaler Zeitligist…

Darum wollen wir ja auch mit aller Macht aufsteigen. Und ich bin überzeugt, dass das gelingt.

Vor einem Jahr sagten Sie, dass der Abstieg das schlimmste ist, was Sie sich vorstellen können.

Ja, das stimmt. Rückblickend muss ich aber sagen, dass es auch positive Aspekte gab. Wir sind enger zusammengerückt. Fans, Mitarbeiter, Mannschaft und Sponsoren – ein schönes Gefühl. Auch wenn wir natürlich trotzdem auf den Auslöser gern verzichtet hätten.
 
aus der Diskussion: Hertha BSC Berlin, mein Heimatverein
Autor (Datum des Eintrages): ElMakaay  (11.03.11 12:59:52)
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