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@sk

Der Dax "belohnt" deine Poesie und dreht ins Plus.


Analysten sicher: Pleitewelle im Wachstumssegment rollt weiter

Erst wenn Konjunktur anzieht wird es Erholung geben

Frankfurt/Main - Die Pleitewelle am Neuen Markt wird nach Ansicht von Analysten nach dem jüngsten Insolvenzantrag von Prodacta nicht abreißen. "Wir werden im zweiten Halbjahr sicherlich noch zehn bis zwölf Insolvenzen sehen", so Volker Borghoff, Analyst bei HSBC Trinkaus & Burkhardt. Als Gründe für die finanzielle Schieflage vieler deutscher Wachstumswerte nannten die Finanzexperten unrealistische Geschäftsprognosen, die Investitionszurückhaltung großer Konzerne, abenteuerliche Akquisitionen sowie die Talfahrt der Aktienmärkte. Risikopotenzial bergen ihrer Ansicht nach die Branchen Internet und Software. Eine Erholung erwarten die Analysten erst mit einem Anziehen der Konjunktur.
"Viele Unternehmen waren nicht in der Lage, mit ihrem Geld aus dem Börsengang effizient zu wirtschaften", sagte Borghoff. Hinzu komme, dass Großunternehmen angesichts der konjunkturellen Flaute nur zögerlich in neue Technologien investierten. "Die Konzerne selektieren sehr stark und wählen oftmals führende Anbieter, wenn sie sich beispielsweise für eine neue Softwarelösung entscheiden", so Borghoff. Stecke eine Gesellschaft dann erst einmal in finanziellen Problemen, bleibe ihr angesichts der Börsenflaute zudem der Mittelzufluss über den Kapitalmarkt verwehrt. Borghoff rechnet speziell in den Branchen Software, IT-Services, Internet und Telekommunikation mit weiteren Insolvenzen.

Auch Hans-Peter Kuhlmann, Analyst bei der BW-Bank, führte die angespannte finanzielle Lage einiger deutscher Wachstumswerte unter anderem auf die seit rund einem Jahr andauernde Rezession im Technologiesektor zurück. "Eine wesentliche Besserung ist nicht zu erwarten", sagte Kuhlmann. Er geht davon aus, dass die Anzahl der Insolvenzen im zweiten Halbjahr "mindestens auf dem gleichen Niveau" wie in den ersten sechs Monaten des Jahres liegen wird. Dabei sieht der Analyst bei den Branchen Internet und Software, die die Erwartung der Anleger am stärksten enttäuscht hätten, das größte Risiko. rtr
 
aus der Diskussion: Mögliche OS Tradingchancen am 03.08.2001
Autor (Datum des Eintrages): Virtuose  (03.08.01 11:19:24)
Beitrag: 41 von 156 (ID:4119878)
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