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nach meiner meinung lenkt das von den wirklichen miseren im unterricht ab, z.b. hohe klassenfrequenzen. ich kenne ein öffentliches gymnasium in der schweiz, wo klassen ab 15 schülern geteilt (!) werden, während sich in deutschland nicht selten 30 in einer klasse tummeln. ein anderer punkt ist die stundendotation: 24 oder 25 schulstunden pro woche. wer weiss schon noch, woher die kommen? es war hitler, der der intellektuellen elite gegenüber argwöhnte und seinerzeit fand: was an hauptschulen machbar ist, sollen auch akademiker im gymnasium können und setzte das pensum von 16-18 stunden hoch. in der vor-hitlerzeit war es durchaus üblich, dass wirklich gute köpfe (weierstrass, popper, etc.) an gymnasien arbeiteten, weil genügend zeit zur forschung blieb - für welchen dieses schlages hätte das heutige arbeitsfeld mit dem gigantischen korrekturaufkommen noch hinreichend attraktivität?

schließlich sollte bedacht werden, dass heutige schüler deutlich anders sozialisiert sind als noch vor 20 jahren. man ist geneigt, mehr und mehr erziehungs- (und nicht bildungs-) aufgaben an die schule zu delegieren. besteht ein gesellschaftlicher konsens, wohin die jungen leute von lehrern gebracht werden sollen? nein, aber es besteht ein konsens darüber, dass sie wegen unterlassener erziehungsleistungen der eltern und schamloser erschließung des wirtschaftsfaktors "kind" meilenweit vom undefinierten ziel entfernt sind.

diese nun sollen über den lohn der lehrer befinden?
weiter so, armes deutschland. macht den lehrerberuf nur noch unattraktiver, und ihr werdet sehen, wen ihr in 15 jahren (vielleicht, wenn eure kinder in den klassenzimmern sitzen) noch als lehrpersonen gewinnen könnt.
 
aus der Diskussion: Schüler sollen Leher bewerten und so über Gehalt entscheiden!
Autor (Datum des Eintrages): Plotin  (03.08.01 14:17:30)
Beitrag: 10 von 45 (ID:4121715)
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