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Zitat von jessima: Für mich ist das unfassbar, weil es so offensichtlich kurz gedacht ist, wenn mir z.B. ein bestimmtes Auto wichtiger ist als die Zukunft meiner Kinder und der nach mir folgenden Generationen. Denn genau das bedeutet Ihre Haltung in letzter Konsequenz.

Und da ist es wieder, Deine Vorurteile, Deine Intoleranz, Deine Unfähigkeit, andere Lebensentwürfe zu akzeptieren.

Selbstverständlich hat die Zukunft meiner Kinder und der (gerade in Arbeit befindlichen) Enkel für mich absolute Priorität. Trotzdem nehme ich mir die Freiheit heraus, daß auch mein Auto für mich einen gewissen Stellenwert hat und einen Beitrag zu meiner Lebensqualität leistet. Ich stimme Dir zu, daß, wenn die Reihenfolge der Prioritäten eine andere wäre, dieses schwer fassbar wäre. Nur: Woraus bitte schliesst Du, daß es so ist?

Falls es Dich interessiert: Ich nehme mittlerweile ca. 60 mal im Jahr das Fahrrad für die 2x12 Kilometer zur Arbeit und zurück, zwar in erster Linie der Fitness wegen, aber durchaus auch mit dem guten Gefühl, etwas zum Energiesparen beizutragen.

Zitat von jessima: Atomenergie ist unberechenbar und hat das Potential weite Landstriche auf Generationen unbewohnbar zu machen. Das ist einfach völlig inakzeptabel.
Das ist ja genau mein Dilemma. Bisher war Atomenergie für mich absolut berechenbar. Die Störfallwahrscheinlichkeit eine Zahl mit 10 Nullen hinter dem Komma. Ungefähr so wahrscheinlich wie beim Erdbeerpflücken von der Leiter zu fallen. Und nun? Nun ist es passiert. Nicht in 10 Milliarden Jahren, sondern heute. Insofern scheinst Du mein erstes Posting nicht verstanden zu haben. Ich war mir meiner Sache immer sehr, sehr sicher. Und stelle nun fest, daß wir offensichtlich belogen worden sind. Von Betreibern, die der Profitgier willen eben nicht das notwendige getan haben, um die (in meinen Augen mögliche) absolute Sicherheit zu gewährleisten.

Das macht mich ratlos und wütend. Ich bin zwar immer noch der Ansicht, daß wir grundsätzlich auf Atomenergie nicht verzichten können, aber der Faktor Mensch und seine Unberechenbarkeit sind es, die mich zweifeln lassen. Lösungen habe ich (noch) keine.

Im übrigen war das hier oft und gerne zitierte "Problem" der Endlagerung für mich nie ein Thema. Radioaktivität kommt doch auch in der Natur vor, wir importieren das Zeugs ja nicht vom Mars. Ich habe es nie so wirklich verstanden...wenn dieselbe Menge strahlendes Material gut vergraben in einem Salzstollen im Wendtland liegt ist es doch nicht gefährlicher, als wenn es in natürlicher Form irgendwo verteilt im Uralgebirge liegt. Gut, es ist konzentrierter und ich kann auch verstehen, daß man es nicht vor der eigenen Haustür haben möchte, aber inwieweit das für künftige Generationen einen grundsätzlichen Unterschied machen soll. Oder seh ich hier etwas falsch?
 
aus der Diskussion: Wer hat auch noch Angst vor den Atomkraftbefürwortern?
Autor (Datum des Eintrages): MurphysR  (16.03.11 22:14:55)
Beitrag: 64 von 201 (ID:41220493)
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