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@maxone

Ich verteidige "meinen" (Ausrufezeichen!) Berufsstand bestimmt nicht pauschal, bitte glaub mir das.

Kleines Beispiel: Jeder, der sich mit Bildungspolitik auskennt, weiß, daß in den 70er Jahren Hinz und Kunz eingestellt wurden; das Examen spielte überhaupt keine Rolle. Es wurden eine Menge Typen in den Schuldienst übernommen, die weder in puncto Qualifikation (Examen mit ausreichend) noch in Hinblick auf charakterliche Eignung und Motivation hätten Lehrer werden dürfen. Viele von denen legen sich, so weit es geht, auf die faule Haut. Aber: Die "Freiräume", die ihnen das ermöglichen, werden schon seit langer Zeit immer enger (Gesetze, Lehrpläne etc.).
Seit 15 Jahren ist es genau anderherum: Selbst die "Einser" werden nur z.T. eingestellt, die meisten examinierten Referendare stehen auf der Straße. Eine ganze Generation angehender Lehrer wird großenteils um ihre beruflichen Perspektiven betrogen.
Erst in jüngster Zeit ändert sich das: Allmählich erkennt die Politik, daß der Sparkurs, der seit Jahren gefahren wird, zu totaler Überalterung der Kollegien und damit zu katastrophalen Verhältnissen führt.
Fazit: Wer in erster Linie versagt hat, und zwar völlig, sind die Bildungspolitiker.

Zu Deiner Annahme: Du kannst sicher sein, daß das inzwischen extrem verrechtlichte Schulsystem einem Lehrer nicht mehr erlaubt, Schüler einfach "nach Lust und Laune" zu beurteilen.
Ich persönlich muß pro Halbjahr ungefähr 350 Schüler beurteilen; dazu mache ich mir pro Schüler und Halbjahr etwa 15 Zensuren.


Gruß und gute N8
 
aus der Diskussion: Milliardenersparnis:Leherer sollen nach Leistung bezahlt werden!
Autor (Datum des Eintrages): DerMusiker  (04.08.01 01:34:01)
Beitrag: 15 von 35 (ID:4128296)
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