Fenster schließen  |  Fenster drucken

Gewinnmitnahmen und düstere Prognosen belasten die
Nasdaq


Anleger steigen vermehrt in Biotechs ein

Die US-Unternehmensgewinne werden im vierten Quartal nicht zulegen. Das ist
das Ergebnis der Umfrage eines Marktforschungsinstitutes. Dementsprechend
verkaufen Investoren zum Wochenausklang ihre Papiere. Dazu kommen
Gewinnmitnahmen im Chipsektor.

Der Nadaq Composite schließt mit 2.066 Punkten. Das sind 21 Punkte oder 1,0
Prozent weniger als am Donnerstag.


„Ich glaube nicht, dass wir eine nachhaltige Rallye erleben, solange es keine
klaren Fakten für eine wirtschaftliche Erholung und bessere
Unternehmensbilanzen bekommen“, meint James Tillar von
Dean-Investment-Associates. Die Erholung ist derzeit nicht in Sicht.

Eine Umfrage des Marktforschungsinstitutes First Call zeigt, dass Analysten die
Unternehmensbilanzen für das zweite Halbjahr pessimistischer einschätzen als
noch vor vier Monaten Demnach sollen die Gewinne im vierten Quartal
weitgehend unverändert bleiben. In der letzten Umfrage gingen die Experten noch
von einem Gewinnzuwachs von 12,6 Prozent aus.

Dazu kommt, dass die Arbeitslosenquote im Juli unverändert bei 4,5 Prozent
liegt. Das bringt die Anleger erst einmal zu der Meinung, dass die Zinsen bei der
nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank nicht so stark
gesenkt werden wie erwartet. Doch die Reaktion ist kurzsichtig. Mehr Arbeitslose
bedeuten langfristig weniger Kaufkraft, und ohne die hat die US-Wirtschaft keine
Chance auf Erholung. Insofern ist die stabile Arbeitslosenquote ein gutes
Zeichen auch für die Börse. Der Einkaufsmanager-Index für den
Dienstleistungssektor liegt jedoch in der Tat unter den Erwartungen und belastet
das Geschehen auf dem Parkett.

Der Chipsektor verliert zum ersten Mal in acht Tagen. Doch das ist nicht auf
schlechte Unternehmensnachrichten zurückzuführen, sondern auf
Gewinnmitnahmen. In den vergangenen Tagen haben sich mehrere Fachleute zu
Wort gemeldet, die von einer Erholung des Sektors ausgehen . Markführer
Intel gibt 1,4 Prozent auf 31,66 Dollar ab.

Lucent Technologies steigt bei hohen Umsätzen 4,3 Prozent auf 6,58 Dollar. Das
Telekom-Unternehmen sucht einen Käufer für seine Produktionsstätte in
Nürnberg. Davon sind mehrere 1.000 Mitarbeiter betroffen.

JD Edwards gibt 17 Prozent auf 9,34 Dollar ab. Der Software-Hersteller wird im
dritten Quartal einen Verlust einfahren. Analysten haben bislang mit einem
Gewinn gerechnet. Nachlassende Umsätze werden als Grund genannt.

Noven Pharmaceuticals stürzt rund 43 Prozent auf 14,30 Dollar ab. Der
Medikamentenproduzent reduziert ebenfalls seine Prognose, und zwar gleich für
das Gesamtjahr 2001.

Netzwerktitel notieren zum Wochenausklang nur etwas leichter, Biotechwerte
verzeichnen moderate Gewinne. Alle anderen Sektoren müssen deutliche
Abschläge hinnehmen.Sauter

 
aus der Diskussion: Mögliche Tradingchancen Montag, 6.August 2001 - WL
Autor (Datum des Eintrages): NoggerT  (04.08.01 12:45:32)
Beitrag: 66 von 596 (ID:4129137)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE