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[posting]41535052[/posting]Die Frage bleibt: was können wir selbst zum "Change" beitragen ? - außer Merkel abwählen, fällt mir im Moment nichts ein.

Bundesweite Demos zu organisieren, dazu sehe ich mich nicht in der Lage. Würden andere das tun, wäre ich dabei - aber so denken vermutlich viele Menschen, und es passiert nichts.

Was wir mal wieder bräuchten, wäre eine Politik, die die richtigen Rahmenbedingungen für die Menschen schafft. Seit dem Zusammenbruch des Eisernen Vorhangs ging es ja nur um Arbeit und Arbeitsplätze, die Lohnspirale drehte sich nur nach unten, die Menschen sind auf der Strecke geblieben oder man presste sie in Zwangskorsetts, man machte sie passend für die Arbeit.

Jetzt und in nächster Zukunft können vorhandene Arbeitsplätze nicht mehr besetzt werden. Das wäre jetzt die Chance für die Politik, familienpolitisch nachzubessern. In Teilen befindet sich unsere Familienpolik noch in den 50ern. Das Ehegattensplitting kinderloser Ehepaare kostet den Steuerzahler jährlich 11 Milliarden Euro - das ist ein gestriges Instrument, das gehört abgeschafft. Die Ehe soll man gesetzlich schützen aber schützen muss nicht Milliarden kosten.

Familienpolitik muss modernisiert werden und zwar freiwillig von der Politik. Fast alle Verbesserungen in diesem Bereich haben wir Gerichtsurteilen zu verdanken, und das ist eine Schande für unsere Politik, für unser Land.

Ich schließe nicht aus, dass die deutsche Wirtschaft da mitziehen und das unterstützen würde, denn sie profitiert langfristig davon. Aber was versucht man stattdessen? Das Heer der Hausfrauen in Arbeit zu bringen, auch das ist ein gestriges Instrument, das hat man in der Nachkriegszeit gemacht, weil ein Mangel an Männern war - sie waren entweder tot oder aber in Lagern. Und heute? Heute werden sie und auch Frauen nicht mehr geboren.

Wie sieht das Leben junger Menschen heute aus? Ausbildung oder Praktikum/Volontariat, befristetes Arbeitsverhältnis, und noch ein befristetes Arbeitsverhältnis... Das ist keine Perspektive für junge Menschen. Wenn dann noch von deutschen Unternehmen ein Zuzug von ca. 2 Mio. qualifizierten Ausländern gefordert wird um alle Arbeitsplätze zu besetzen - da reibe ich mir fest die Augen! Wir haben es nur der Vernunft vieler junger Menschen zu verdanken, dass die Rechtsparteien noch nicht in den Bundestag eingezogen sind oder aber der Dummheit der Rechtsparteien. Sollten die aber mal mit einem charismatischen Kandidaten antreten, dann Gnade uns Gott.

Seit Jahrzehnten diskutieren wir die miserable demographische Entwicklung, die Politik wurde nur aktiv was die Sozialabgaben betraf, da wurden Beiträge erhöht, Leistungen reduziert aber den Kern des Problems, nämlich die Geburtenquote, hat die Politik nur zaghaft angefasst und die Unternehmen haben keinen Druck ausgeübt bzw. nur dahingehend, dass man auf die Geburten im Ausland zurückgreifen möchte.

Man sollte den deutschen Unternehmen nur ausländische Mitarbeiter genehmigen, wenn sie z. B. in einen "Pool für Familien" (damit meine ich nicht kinderlose Ehepaare) einzahlen, mit dem man sehr gute Rahmenbedingungen fürs Kinderkriegen schaffen kann. Wer Menschen für die Arbeit braucht, muss auch dafür sorgen, dass Menschen zur Welt kommen. Das Abgreifen qualifizierter junger Menschen aus dem Ausland, ist aus meiner Sicht Piraterie.

Der Zeitpunkt für eine Modernisierung unserer Familien- und Wirtschaftspolitik wäre derzeit sehr gut!
 
aus der Diskussion: Demokratie in Europa im Jahre 2011
Autor (Datum des Eintrages): StellaLuna  (21.05.11 09:57:26)
Beitrag: 33 von 93 (ID:41535990)
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