1.) @ BigLinus Renditeberechnung bei einem Zerobond ist etwas komplex, aber ich versuche es mal darzustellen. Rückzahlungskurs/Kaufkurs, also 2,14/1,75 = 1,22286... (entspricht einem Gewinn von 22,286 %). Von dem Wert 1,22286 muß man also 1 abziehen, und den Wert 0,22... dann mit 100 muliplizieren, um an die "22,286 Prozent" zu kommen! Um nun die Rendite pro Jahr zu kommen, muß man den Wert 1,22286 mit dem Reziprokwert der Jahre potenzieren. Bei - theoretisch - genau 1 Jahr Laufzeit wäre die Rechnung also 1,22286 hoch 1 = 1,22286. Rendite demnach 22,286 %. Bei - theoretisch - genau 2 Jahren Laufzeit wäre die Rechnung also 1,22286 hoch 0,5 = 1,106..., also 10,6 %. Die Laufzeit bei dem Beispiel beträgt aber 588 Tage, also 588/365, also 1,611 Jahre (Jahre in DEZIMALSTELLEN!!!) Aus den 1,611 Jahren berechnen wir den Reziprokwert (also 1:1,611) und erhalten 0,621... Nun potenzieren wir die 1,22286 mit 0,621. Ergebnis: 13,3 % - wie angegeben. (Kleine Differenzen können entstehen, wenn man das Jahr zu 360 Tagen rechnet, oder wenn man nicht den Kauf- sondern den Wertstellungstag zugrunde legt. Ist aber praktisch nahezu unbedeutend!) 2.) Banken besteuern solche Papiere grundsätzlisch nach der Differenz- methode (also der "Gewinn" unterliegt der ZASt oder wird auf den Freistellungsauftrag bzw. Stückzinszopf angerechnet). Sollte die Bank den Kaufkurs nicht wissen (Du hast die Papiere bei der Sparkasse gekauft, und hast sie nun zu Consors transferiert), dann muß die neue Bank 30 % des KW pauschal als Gewinn annehmen und besteuern. Dem FA gegenüber kannst Du die Papiere nach der Differenzmethode versteuern (also den tatsächlichen Gewinn), oder nach der "Emissionsrendite". Letzteres verlangt einige Ahnung in Zinsrechnung. Du brauchst den "Emissionskurs" , dem "Emissionstag" und die "Emissionsrendite". (Diese stehen normalerweise auf den Abrechnungen). Sollten diese Daten absolut nicht auffindbar sein, so geht nur die "Differenzmethode". Vielleicht kannst Du auch das eine oder andere "schätzen". Sollte der Emissionstag nicht angegeben sein, so kann man davon ausgehen, daß er am gleichen Datum ist wie die Tilgung - also Tilgung am 30.09.2022, Emisionsjahr 1992 - Emissionstag dann wahrscheinlich 30.09.1992. Du nimmst den Emissionskurs und rechnest auf den Tag genau, wie der Zerobond an Deinem Kauftag theoretisch hätte stehen müssen, wenn er nach der Emissionsrendite "gestiegen" wäre. Beispiel Emissionskurs 20 %, Kauf 465 Tage nach dem "Emmissionstag", Emissionsrendite: 8 %. Nach einem Jahr hat der Zerobond "rechnerisch" genau 8 % zugelegt, er ist also 21,6 wert. Dann kommen noch 8 % Zinsen für 100 Tage dazu (auf Basis 21,6), also 0,473, macht einen rechnerischen Wert am Kauftag von 22,073. Der tatsächliche Kaufpreis liegt wahrscheinlich darüber oder darunter. Für den Verkaufstag rechnest Du genauso, wie oben. Du verkaufst 1095 Tage nach der Emission, also genau 3 Jahre. Der Zerobond ist rechnerisch also 20 Euro x 1,08 x 1,08 x 1,08, also 25,194 wert. Die Differenz zum "theoretischen Wert" am Kauftag beträgt demnach 25,194 - 22,073 = 3,121. Diese 3,121 wären zu versteuern. Solltest Du nach der "Differenzmethode" zu einem für die besseren Ergebnis kommen, so gib natürlich diesen Wert an! Viel Spaß, und ich hoffe Dein Finanzbeamte blickt bei der Rechnung durch ;-) kroko |
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aus der Diskussion: | Zerobond |
Autor (Datum des Eintrages): | krokodil1 (08.08.01 21:35:39) |
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