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Sommerflaute schafft schlechte Stimmung am Neuen Markt

Am Neuen Markt der Frankfurter Wertpapierbörse ist es am Donnerstag weiter bergab gegangen. Händler verwiesen zur Begründung auf die lahmende US-Konjunktur und die anhaltend schlechten Unternehmensmeldungen aus dem Hochtechnologiesektor. Der Nemax 50 verlor 2,80 Prozent auf 1.123,87 Punkte. Der Nemax All Share gab 2,67 Prozent auf 1.178,32 Zähler nach.

Nach den jüngsten Meldungen aus den USA habe man wieder "die Hosen voll", kommentierte ein Händler die Kursverluste. "Vollkommen desolat, die ganze Angelegenheit", bewertete er die Stimmung im Wachstumssegment.

Die Aktien der Aixtron AG konnten von der Anhebung der Planzahlen für das Gesamtjahr nicht profitieren. Sie gaben nach zeitweisen Kursgewinnen 4,60 Prozent auf 25,11 Euro ab. "Wenn die Nachrichten schlecht waren, wissen alle, warum die Aktien fallen. Wenn sie gut waren, sagt man halt `Sell on Good News`", erklärte ein Händler.
Der Spezialmaschinenbauer, der Anlagen für die Halbleiterindustrie herstellt, hatte sein Halbjahresergebnis bekannt gegeben. "Die Zahlen waren im Rahmen der Erwartungen, aber dass Aixtron die Planzahlen anhebt, ist schon toll", sagte ein Marktteilnehmer. Aixtron seien auf dem derzeitigen Kursniveau "sehr ambitioniert bewertet", gab dagegen ein anderer Händler zu bedenken.

Kinowelt litten weiter unter der bevorstehenden Verbannung aus dem Nemax 50 und fielen um 10,88 Prozent auf 1,72 Euro. Kinowelt habe "auf der Tipp-Liste für die Absteiger nicht so weit oben gestanden", sagte ein Händler. Entsprechend überraschend sei die Ankündigung der Deutschen Börse dann für manche gekommen. Ein anderer verwies auf einen "eigentlich positiven" Magazinbericht, nach dem die Gläubigerbanken des Medienkonzerns über eine Umschuldung verhandelten. "Bei positiven Meldungen steigen die Umsätze solcher Werte automatisch, weil diejenigen, die die Stücke noch haben, die steigenden Kurse zum Verkauf nutzen wollen."

Nach der Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse verlor Mobilcom 2,09 Prozent und notierte bei 14,98 Euro. "Auf den ersten Blick waren die Zahlen gut, aber der zweite Blick zeigt, dass das Kerngeschäft der Mobilcom kaum noch wächst", sagte Peter Wirtz, Analyst der WestLB Panmure. "Der vollmundig angekündigte Strategiewechsel hinterlässt noch keine Spuren in den aktuellen Quartalszahlen", kommentierte ein Händler.

Zu den Gewinnern zählten CPU Softwarehouse mit einem Plus von 24,18 Prozent auf 1,13 Euro. Wie das Softwareunternehmen per Pflichtveröffentlichung mitteilte, ist ein Rückkauf von bis zu 817.581 Aktien geplant. Das entspricht zehn Prozent des derzeitigen Grundkapitals.

Drillisch verbesserten sich um 3,63 Prozent auf 2,00 Euro. Die Tageszeitung "Die Welt" hatte zuvor gemeldet, der Mobilfunkanbieter stünde zum Verkauf. Verhandlungen liefen mit noch sechs Interessenten. Die Übernahme solle in den nächsten Monaten erfolgen.
 
aus der Diskussion: Mögliche Tradingschancen Freitag,den 10.August 2001
Autor (Datum des Eintrages): kochones  (10.08.01 08:44:25)
Beitrag: 102 von 649 (ID:4172456)
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