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... Dokumentationen von Polizeigewalt in Zeiten der Mobiltelefonkameras - erwischte Polizeiprovokateure
Athanassios Kokkalakis, Pressesprecher der griechischen Polizei, versicherte mehrfach, dass kein Polizeibeamter während der Ausschreitungen am 28. und 29. Juni Tränengas in geschlossene Räume, geschweige denn in Metrostationen geworfen habe. Es habe vielleicht einige gewalttätige Übergriffe von Polizisten gegen Bürger gegeben, diese aber wären nur auf Einzelfälle beschränkt.

Mehrere Videos bezeugen das Gegenteil. In Zeiten von allseits bereiten Videokameras können sachlich falsche Stellungnahmen schnellstens widerlegt werden. Besonders scharf diskutiert wurde in Griechenland über die Tatsache, dass unbewaffnete, unvermummte Demonstranten niedergeknüppelt wurden, während bewaffnete Randalierer von der Polizei in Sicherheit gebracht wurden. Ein Video zeigt, wie die Polizisten drei Personen im Bereich des scharf bewachten Athener Parlamentsplatzes verstecken.

Bei den dreien handelt es sich nach offizieller Stellungnahme des Bürgerschutzministers Papoutsis um "Gewerkschaftler der Verkehrsbetriebe, die vor wütenden Demonstranten geschützt werden mussten". Polizeiliche Stellungnahmen erklären die gesetzlich verbotene Vermummung der Personen mit der Tatsache, dass "wütende Demonstranten ihnen die Kleidung nach oben gezogen haben". Selbst die auf vielen Videos erkennbare Eisenstange, die einer der drei mitführt ist "ein lediglich zur Verteidigung eingesetztes Regalteil".

Peinlich für den Minister ist, dass seine Beamten rechtsextreme Neonazis der Chrysi Avgi schützten. Die drei wurden mittlerweile als Mitglieder der neonazistischen Partei identifiziert. Pikant ist, dass ein Abgeordneter der kommunistischen Partei Stein und Bein schwört, dass einer der drei kurze Zeit später in der Cafeteria des Parlaments auftauchte. Ein Einzelfall ist das sicher nicht, denn bereits 2008 tauchten Beweise über Kooperationen von Polizei und Neonazis auf (Patrouillierte griechische Polizei mit Neonazi-Milizen?).

Attacken auf verletzte Demonstranten

Noch stärker unter Druck gerät die Polizei, die Unmengen von Reizgas einsetzte auch aufgrund einer mehr als gefährlichen Aktion. Um den Syntagmaplatz zu räumen, hatten die Beamten Tausende Demonstranten in die Untergrundbahnstation des Platzes getrieben. Damit die derart Eingegrenzten nicht erneut auf den Platz kommen konnten, schmissen die Polizisten Tränengasgranaten in den Eingangsbereich der Metro. Noch am späten Donnerstagabend war ein Aufenthalt in der vergasten Metrostation nicht möglich. Auch über dem gesamten Platz blieb ein Tränengasgeruch.

Besonders brisant war die Aktion der Polizei deshalb, weil die betreffende Station zum provisorischen Lazarett umfunktioniert worden war. Stunden vorher hatten Beamte eine auf dem Platz befindliche Notfalleinrichtung des Roten Kreuzes eingeebnet. Die über 500 Verletzten Demonstranten des Syntagmaplatzes wurden daraufhin in die Metrostation gebracht. Viele litten unter extremer Atemnot.

Schwerverletzte mussten mit der Ubahn zur Station des Athener Opernhauses transportiert werden und konnten erst dort in einen Ambulanzwagen gelangen. Sämtliche Zufahrtsstrassen zum Athener Stadtzentrum waren ebenso wie Nebenstraßen unpassierbar. Überall gab es Barrikaden, brennende Abfalleimer oder brennendes Mobiliar der geplünderten Geschäfte. Für Stunden bot sich ein Bild einer zerbombten Stadt. ... http://www.heise.de/tp/artikel/35/35038/1.html

Cui bono? Gezielte Aktionen von Staatsfeinden und Landesverrätern, um Griechenland zu schaden?

Wer zieht im Hintergrund die Strippen? Die Mafia? Eine böse Weltverschwörung?

Warum gibt es (auch in Deutschland) keine wirksame Verbrechensbekämpfung?
 
aus der Diskussion: Demokratie in Europa im Jahre 2011
Autor (Datum des Eintrages): HeWhoEnjoysGravity  (01.07.11 12:36:54)
Beitrag: 86 von 93 (ID:41729006)
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