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Vorschlag für eine Steuerreform (Details müssen von guten Experten ausgearbeitet werden):

- Es gibt Gewinnsteuern.

- Es gibt eine variable Konsumsteuer (Steuer auf den Konsumentenendpreis). Förderungswürdige Artikel (z.B. zur Grundversorgung) werden niedriger besteuert. Umweltschädliche, gesellschaftsschädliche oder gesundheitsschädliche Produkte werden höher besteuert. Edelmetalle können moderat besteuert werden (z.B. 10% Konsumsteuer + x% Gewinnsteuer). Eine mehrfache (wiederholte) Besteuerung (z.B. beim Wiederverkauf) sollte vermieden werden, weil sonst der eigentlich vorteilhafte Gebrauchtwarenmarkt extrem leiden würde. Siehe auch http://www.wallstreet-online.de/dyn/community/posting-drucke… (Thread: Schön reich, aber Steuern zahlen die anderen.)

- Wenigstens eine Börsenumsatzsteuer (Spekulationssteuer). Inwieweit eine generelle (niedrige) Transaktionssteuer Sinn macht, ist zu prüfen (das wäre dann praktisch eine Steuer auf die Nutzung von Geld zur Abschöpfung zu großer Geldmengen).

- Sparen wird gefördert, d.h. es gibt im Normalfall keine Vermögenssteuer. In wohl begründeten Fällen dürfen Sondersteuern erhoben werden (Sonderabgabe auf Vermögen). Eine jährliche Vermögenssteuer ist unvorteilhaft, weil das Vermögen mehrfach besteuert wird und man zu sinnlosen Ausgaben verleitet wird.

- Keine Schenkungssteuer (aber Pflicht zur Anzeige beim Staat, mit Begründung und näheren Details, um eine Umgehung der Arbeitgebersteuer zu verhindern).

- Keine Erbschaftssteuer. Früher oder später muss das Geld ja ausgegeben werden. Privatunternehmen werden durch die Erbschaftssteuer mitunter stark geschädigt und für seine Kinder zu sparen ist lobenswert.

- Grundsteuer (Pacht) für die Nutzung staatlichen Grund und Bodens (Grund und Boden gehören inkl. Bodenschätze dem Staat).

- Keine Einkommenssteuer, keine Sozialabgaben von Arbeitnehmern - letztendlich zahlen das die Arbeitgeber.

- Menschen können legal für andere Menschen arbeiten (z.B. im Garten, im Haushalt, Dienstleistungen) aber der Arbeitgeber muss eine pauschale prozentuale Steuer (auf den Arbeitslohn) errichten. Ein Ziel sind staatliche (kommunale) Leiharbeitsagenturen, bei denen jeder günstig verlässliche Arbeiter mieten kann (unterschiedliche Preise, je nach Fähigkeiten und Aufgaben). Auf diese Art (siehe auch den nächsten Punkt) wird Schwarzarbeit in ihrer bisherigen Form quasi abgeschafft bzw. legalisiert.

- Abschaffung von Bargeld, automatische Erhebung von Steuern. Eine Steuererklärung brauchen die meisten nicht mehr. Die Abschaffung von Bargeld erschwert Straftaten und erleichtert eine gerechte Besteuerung. Die Abschaffung von Bargeld ist ein unverzichtbares Kernelement einer umfassenden Steuerreform, die spart viel Geld und hilft, mehr Geld einzunehmen (dadurch insgesamt weniger Steeurn für alle). Zur Sicherheit kriegt jeder Bürger ein fälschungssicheres, personalisiertes und maschinenlesbares Scheckheft, mit dem er im Notfall auch ohne Stromversorgung zahlen kann.

- Abschaffung von privaten Banken und Versicherungen zugunsten einer Staatsbank (siehe auch http://www.wallstreet-online.de/community/posting-drucken.ph… Thread: Das “Jubeljahr” muss wieder eingeführt werden. Unsere einzige Chance.) und einer staatlichen Hilfsgesellschaft: wer einen Schaden hat, bittet einfach den Staat, ihm nach Möglichkeit eine angemessene Entschädigung zu zahlen. Je nach Fall und allgemeiner (finanzieller) Lage ersetzt der Staat den kompletten Schaden oder nur einen Teil. Der Staat holt sich sein Geld über Steuern.

Private Versicherungen sind insgesamt schädlich für die Volkswirtschaft. Stattdessen sollte es eine steuerfinanzierte staatliche Hilfsgesellschaft ohne vorherige Versicherungsgebührenzahlungen geben, die bei Bedarf im Schadensfall hilft. Wer Schadenersatz erhält, muss diesen je nach den Umständen (ggf. nur teilweise) in fairen Raten zurückzahlen.

Wenn man bedenkt, dass ohne private Versicherungen Geld gespaart wird und die ehemaligen Versicherungsangestellten auch was vernünftiges schaffen können, dann ist eine steuerfinanzierte staatliche Hilfsgesellschaft leistungsfähiger und günstiger. Man bedenke, dass letztendlich sowieso alles die Arbeiter zahlen (auch bei privaten Versicherungen), also ist eine effizientere staatliche Lösung erstrebenswert,

Eine staatliche Hilfsgesellschaft kann sich bei verdienten Bürgern (z.B. fleißige Arbeiter, etc.) auch kulanter zeigen, was wiederum gerechter und volkswirtschaftlich sinnvoll ist.

Das ist viel schlauer und effizienter als viele profitgierige private Versicherungen - der Staat braucht zwar auch ein Unternehmen zur Prüfung von Ansprüchen und Verteilung der Gelder aber das ist mit weniger Aufwand machbar, als die derzeit vielen Privatunternehmen.

Hinzukommt, dass der Bürger sich eher mit dem Staat identifizieren kann, als mit einem profitorientierten Privatunternehmen. Mit ein bisschen Propaganda wird nicht nur Versicherungsbetrug viel seltener - etliche werden sogar darauf verzichten, wegen Kleinigkeiten um Geld zu bitten. Patriotismus ist sehr nützlich - selbstverständlich muss der Staat aber auch echt gut sein, damit sich die Bürger nicht verarscht vorkommen.


Nur keine Panik - durch ein effizienteres Deutschland, keine Ausbeutung durch Privatbanken-/Versicherungen, weniger Straftaten und eine gerechtere Besteuerung (praktisch keine Steuerhinterziehung mehr möglich) muss der ehrliche Bürger i.a. weniger Steuern als jetzt zahlen (man bedenke auch, dass Deutschland irgendwann keine Schulden mehr hat).

Man sollte sicherheitshalber eine schrittweise (über einige Jahre gestreckte) Umsetzung bevorzugen und nicht von einem Tag auf den anderen alles umstoßen. Weil ja jede Veränderung eine Vereinfachung und Verbesserung sein soll, sollte das trotz des theoretisch größeren Umstandes machbar sein. (alles imho)

PS: Was meint ihr? Habt ihr Verbesserungsvorschläge?
 
aus der Diskussion: Vorschlag für eine Steuerreform
Autor (Datum des Eintrages): HeWhoEnjoysGravity  (30.07.11 15:25:14)
Beitrag: 1 von 139 (ID:41868833)
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