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Guten Tag!

Alle Jahre wieder kommt hier eine solche Diskussion auf, und alle Jahre wieder gibt es hier keine befriedigenden Antworten der Verkäufer, die aus sehr, sehr gutem Grund am Althergebrachten kleben.

-Stimmt schon: Wer 2.000 im Monat anzulegen hat macht mehr Arbeit als der Kollege, der nur 100 übrig hat. Aber wo ist da das Argument? Sowohl bei einem summen- als auch stunden- als auch erfolgsbasiertem Honorar käme dabei auch entsprechend mehr herum.

-Klar hängt die Höhe der BP auch von der Summe ab, die der Kunde einzahlt. Im erheblichen Umfang aber eben auch von den Provisionssätzen der Gesellschaften. Und auch ich habe meine Wiederholungsfrage an die selbsternannten Berater, wenn auch nicht ganz so hochfrequent wie die nach dem Fragebogen:

-Wenn zwei Produkte für den Kunden fast, aber eben nur fast, gleich gut sind, für den "Berater" aber nennenswerte Provisionsunterschiede bedeuten: wer empfiehlt dann das für den Kunden bessere?
Bisher hat sich niemand dazu bekannt, aber sehr wohl wurde bestätigt, daß auch "Freie" Produkte unter gewissen Provisionssätzen unabhängig von der PRoduktgüte nicht ins Portfolio kommen.

-Das Argument für die BP ist immer wieder die Betreuung. Ja, im private banking ist die nötig. Bei dem aber, wovon der normale "Finanzdienstleister" lebt, habe ich da weiterhin meine bisher nicht widerlegten Zweifel. Niemand mochte mir bisher sagen, bei wieviel Promille der Kunden in Sachversicherung, Immobilienfinanzierung, PKV Betreuung fällig gewesen wäre, die für den Kunden segensreich UND ausreichend war, wo also nicht doch früher oder später ein Jurist in's Boot mußte, und die über ein Telephonat hinausging. (Von Neuorientierung bei Vermögensbildung rede ich dabbei nicht, denn wie Interna ja schon darlegte, wird dafür ja ggf. neue Abschlußprovisioon fällig.)
Mir ist jedenfalls kein solcher Fall bekannt noch habe ich einen erlebt.

Und solange das so ist, hängt Eure Vergütung, wenn überhaupt, nur mittelbar und in geringem Umfang von der Paßgenauigkeit der Beratung ab, sondern vom Abschlußerfolg und EURER Auswahl des für EUCH geeigneten PRodukts. Womit Ihr Verkäufer bleibt und keine Berater seid. Das ist zunächst nicht ehrenrührig. Ein komplexer Markt braucht eben auch Verkäufer, und da gibt es zweifellos bessere und schlechtere, integre und skrupellose. Aber ich finde, dann sollte man auch dazu stehen und den eigenen Job nicht verbrämen.

Gruß

Quixote
 
aus der Diskussion: AWD, DVAG, MLP sowie Maklerpools und die Fragen von Kunden
Autor (Datum des Eintrages): Quixote  (04.08.11 10:19:11)
Beitrag: 63 von 146 (ID:41890078)
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