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[posting]41935442[/posting]Zum Fragekomplex 4 die Erklärungen, warum die Fragen wichtig sind für den Kunden:


Frage 4:

Wie viele Kunden betreuen Sie?

Hat ein Berater derzeit z.B. nur 100 Kunden, so hat er meistens noch genügend Zeit, weitere Kunden aufzunehmen. Ein Berater mit 500 Kunden hingegen sollte schon am Limit arbeiten und es stellt sich die Frage, wieviel Zeit dieser Berater noch frei hat.


Wie viele Kunden betreuen Sie geplant maximal?

Auch ein hervorragend organisierter Berater mit einem sehr guten Backoffice kann meiner Meinung nach nicht mehr als 500 Kunden betreuen. Zur Betreuung zähle ich neben dem persönlichen Treffen auch das Überprüfen der Verträge (selber, nicht von Dritten). Werden Kunden vollmunfänglich betreut (und sind da auch einige Firmen etc. dabei), dann gehe ich von höchstens 300-400 Kunden aus, die man entsprechend betreuen kann.


Wie viele Neukunden machen Sie pro Jahr?

Wenn die Neukundenzahl sehr hoch ist, dann kann das bedenklich sein. Denn jede solide Neukundengewinnung beansprucht Zeit. Eine hohe Zahl sollte gut begründet sein.

Wie viele Kunden verlieren Sie (Abgabe, Schwund, etc.)?

Ob der Berater hier korrekt antwortet, ist natürlich schwer zu beweisen. Wer sagt "Kein Kunde ist jemals von mir gegangen", dem würde ich nicht trauen. Denn auch einem sehr guten Berater geht mal ein Kunde verloren (auch wegen eigenen Fehlern). Zusammen mit den anderen Fragen nach aktiver Kundenanzahl, maximaler Kundenanzahl, Neukundengewinnung kann man dann errechnen, wann der Berater dicht ist mit Kunden. Zusammen mit den Informationen über Bestandsprovisionen kann man dann in etwa errechnen, ob der Berater von seinen Beständen leben kann.


Wie planen Sie Ihren Ausstieg und was passiert mit den Kunden?

Sätze wie "Ich betreue Sie ein Leben lang." treten Sie einfach in die Tonne. Das ist Quatsch. Ein Berater darf je nach eigener Lebensplanung mit 55, 60,... seine Kundenanzahl stückchenweise reduzieren und sollte mit spätestens 67 den vollständigen Ausstieg planen. Da viele Kunden dann noch leben, sollte frühzeitig für eine Nachfolge gesorgt werden. Sie als Kunde haben es verdient, darüber frühzeitig informiert zu werden und bei der Wahl des Nachfolgers Ihre Vorstellungen und Wünsche zu äußern. Warum?


Wenn Sie als Kunde mal 60 oder älter sind, dann werden Sie auf einen Berater wert legen, zu dem Sie ein sehr hohes Vertrauen haben. Denn im Alter wird man eben "schwächer" und muß sich mehr auf andere verlassen. Sorgt Ihr Berater dafür, daß sich zwischen Ihnen und dem Nachfolger Ihres Beraters ein gutes Vertrauensverhältnis aufbauen kann (und das dauert ein paar Jahre), dann ist das für alle Seiten ein Gewinn.

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Für die Kritiker hier am Board: Das ist Kundenbetreuung. Wenn ein Kunde bis zu seinem Tod begleitet wird, dann zeigt sich, wer für seine Kunden da ist (und dessen Familienangehörige). Zum Glück mußte ich das bisher nur selten machen - kam aber leider schon vor.
 
aus der Diskussion: AWD, DVAG, MLP sowie Maklerpools und die Fragen von Kunden
Autor (Datum des Eintrages): interna  (12.08.11 10:01:28)
Beitrag: 87 von 146 (ID:41942072)
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