Fenster schließen  |  Fenster drucken

Zitat von jansche_reloaded: wieso ist die N117 einzigartig ?

v112-dreivate von vestas, 3.X-baureihe von repower, e101 von enercon, sinovels 3mw-baureihe, g136 von gamesa, fl3000, ...
zur N100 würde mir noch mehr harte konkurrenz einfallen - am ende des tages sind die mühlen innerhalb der nächsten 2 jahre imho vom markt komplett überholt und nordex wird sich zu einem upscaling genötigt sehen, wenn das bei der ausgeknautschten 2.5mw-plattform richtug > 3mw möglich ist - wie es hört - scheint man es eher vorzuziehen, gleich eine neuentwicklung (ählich wie gamesa im 4mw-bereich) in erwägung zu ziehen - das will bezahlt werden - und wenn man sieht wie lange gamesa schon an der 4.xmw-plattform werkelt - dann passiert das nicht von heute auf morgen ...


Du willst wissen, warum eine N117-2400 so einzigartig ist?
Größe ist nicht alles mein Lieber!
Eine Digitalkamera mit 14 Megapaixel macht bei wenig Licht keine bessern Bilder al eine 6MEgapixel-Kamera.


Das gilt bei Windenergieanlagen analog zur Windgeschwidigkeit.
Wenn du mal die Leistungkurven der Binnenlandanlagen vergleichst, und das ist i.Ü. das worauf es ankommt, so wirst du ganz schnell herausfinden warum die N117 so einzigartig ist.
Vergleich einfach mal hier (sehr schöne Seite i.Ü) die Leistungskennlinien.
http://www.windenergie-im-binnenland.de/powercurve.html

Im Windbereich von 3 -9 m/s bringt eine N117 mehr Ertrag als z.b. eine Enercon E-101 (3MW), GE2.5-103 (2.5MW), Vestas V112 (3MW).
Im unteren Windbereich <4 m/s ist es eigentlich egal, ob du eine 2,4MW oder 7,5MW Anlage hinstellst. Vielleicht bringt eine ENERCON E126-7,5 bei diesen Windgeschwindigkeite 300KW statt 250KW. Das Teil kostest aber auch gleich mal mindestens das Vierfache (geschätzt, wenn man damit überhaupt hinkommt).
Im Oberen Windbereich ist es klar, dass die großen Anlagen mehr Ertrag bringen. Dafür kosten diese Anlagen aber auch entsprechend mehr. Die Frage ist auch, wie oft hat man so gute Windbedingungen an Binnenlandstandorten?

Im Vorfeld von Windenergieanlagenprojekten werden üblicherweise Ertragsgutachten erstellt. Mich würde interessieren, was potentiell Investoren denken, wenn in einem Binnenlandstandort eine kleine aber feine und vergleichsweise günstigere N117/2400 mit nur 2,4MW fast ähnliche Erträge wie eine große und teuerere Anlage bringt.

In diesem Zusammenhang sollte man sich noch die Windverteilungkarte in Deutschland anschauen.
Die Windgeschwingigkeiten beziehen sich auf ein Nabenhöhe von 10m.



Die Windgeschwindigkeit steigt jedoch mit größerer Nabenhöhe an, so dass an einem Binnenlandstandort auf 160m Nabenhöhe ähnliche Windverhältnisse wie an der Küste auf 10m NH erreicht werden.
Das ganze kann man auch errechen mit folgender Formel:

Der Faktor "g" gibt den Geländeexponent an
Offenes Gelände (Wasser, Gras- oder Ackerland, Küsten, Wüsten etc.): g = 0,16
Gelände mit Hindernissen bis 15m (Wälder, Siedlungen, Städte etc.): g = 0,28
Gelände mit großen Hindernissen (große Städte etc.): g = 0,40

Quelle: http://www.scienceblogs.de/frischer-wind/2009/10/wie-berechn…

Nimmt man also für einen Binnestandort ein Gelände mit Hindernissen bis 15m an ergibt sich der Geländeexponent zu g = 0,28

Daraus resultieren nach o.g. Formel folgende mittlere Jahreswindgeschwindigkeiten (gewählt entsprechend der o.g. Windkarte für 3, 4 und 5 m/s) zu:



Ich denke, dass eine N117 auf 80-100m NH ist sicher sehr Konkurrenzfähig.
Bei Nabenhöhen 130m kommt es auf den Standort an. Im tiefsten Bayern wäre eine N117 auf 130m NH sicher optimal ausgelastet. An anderen Standorten mit einem Jahremittel > 4 m/s wäre eine >3MW-Anlage wahrscheinlich ertragreicher.
Da ich die Kosten für Stahlrohrturm + Gründung und Betonturm + Gründung nicht kenne, kann ich das auch nicht beurteilen. Es wird jedoch Grundlage jeder Investitionsentscheidung sein, diese Errichtungskosten den Erträgen gegenüber zu stellen.

Ich bin jedoch sehr optimistisch für die N117 eingestellt:
Die Vorteile der N117/2400 liegen auf der Hand.
Pro:
- Nahezu Identischer Windertrag im untern Windbereich <4m/s
- Im Bereich 4-9 m/s besserer Ertrag als Anlagen mit 3MW
- Kleinere Maschine (einfachere Montage)
- Geringerere Produktionskosten, bei sehr gutem Windenergieertrag (sollte einen besseren Verkaufpreis durchsetzbar machen)

Contra:
- Deutlich weniger Ertrag ab Windstärke 5 (Beaufortskala)
- Ab Nabenhöhe 130m an besseren Schwachwindstandorten weniger Ertrag.


Wenn Nordex es mit der N117 nicht schafft das Ruder wieder umzureissen, dann ist die Bude tot, wenn sie nicht übernommen wird.

Gruß,
MoeMeister

P.S. Für die Zeit bis zu deiner Antwort, Jansche, bist du von meiner Ignore-Liste runter ;)
 
aus der Diskussion: Nordex buy ("First Berlin")
Autor (Datum des Eintrages): moemeister  (13.08.11 14:19:07)
Beitrag: 42,748 von 77,772 (ID:41947862)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE