Fenster schließen  |  Fenster drucken

[posting]42008558[/posting]Richard Sulik: Die Finnen haben hinter dem Rücken aller Partnerländer mit den Griechen einen Sonderdeal verabredet. Das war absolut inkorrekt.

DAS nervt ihn. Nicht nur ihn. Auch die CDU-Basis ist stinkesauer.
Ansonsten sind die Argumente alles "alte Kamellen".

Aber wo er Recht hat, hat er Recht.

Richard Sulik:
Es ist keine Hilfe, schon gar keine Rettung, wenn man einem völlig überschuldeten Land immer neues Geld leiht. Griechenland produziert ja weiter Defizite und wird das noch lange tun. Athen hatte allein von Januar bis Juli 2011 wieder ein Haushaltsloch von 15 Milliarden Euro. Auch die 109 Milliarden Euro des zweiten Griechenland-Pakets sind irgendwann verbraten. Wir retten nicht die Griechen, sondern die Gewinne der deutschen und französischen Banken, die ihre Forderungen an Griechenland nicht abschreiben müssen, wie es sich gehört.

Griechenland will aber nicht "raus".

Welt Online: Das Dominoargument, dass nach Griechenland Spanien, Portugal oder Italien fallen, überzeugt Sie nicht?

Dieses RISIKO schätzt er aber m.E. falsch ein...

Richard Sulik: Überhaupt nicht. Wir sollten die Kirche im Dorf lassen – Griechenland ist ein kleiner Teil der Euro-Wirtschaft. In den USA gingen in den 30er-Jahren Tausende Städte pleite, in den 70er-Jahren stand sogar New York kurz davor, ohne dass der Dollar deshalb unter Druck geriet. Italien etwa ist nicht von Griechenland bedroht, sondern von seinem Schuldenstand von 120 Prozent seiner Wirtschaftsleistung. Ähnlich ist es bei Frankreich. Die Franzosen haben drei Jahrzehnte keinen einzigen ausgeglichenen Haushalt gehabt. Irgendwann geht so etwas schief. Und keiner von ihnen muss pleitegehen.
 
aus der Diskussion: EZB ganz empört wegen Kritik des Bundespräsidenten
Autor (Datum des Eintrages): Trotanoy  (26.08.11 19:52:35)
Beitrag: 69 von 76 (ID:42009066)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE