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Quelle: cash.ch 29.08.11

Fast alle Immobilien-Aktien profitieren vom Bauboom – ausser Peach Property. Der stetige Abwärtstrend der Aktie setzt sich nach der Publikation der Halbjahreszahlen fort.

Das Luxus-Immobilien-Unternehmen Peach Property schreibt ein weiteres schwarzes Kapitel in seiner Leidensgeschichte: Die Aktie verliert nach Bekanntgabe der Jahreszahlen am Freitag 1,5% und notiert bei 19,90 Franken. Damit hat der Titel seit dem Börsengang des Unternehmens die Hälfte seines Wertes eingebüsst. Ganz im Kontrast zu anderen Immobilien-Konzernen: Die Aktien von Allreal, Mobimo, PSP und Intershop liegen seit Jahresanfang im Plus.

Der scheinbar unaufhaltsame Sinkflug der Peach Property-Aktie hat verschiedene Gründe: Einerseits kam die geplante Luxusüberbauung auf der Halbinsel Giessen bei Wädenswil bei einem Teil Anwohner nicht gut an. "Zu protzig" seien die Pläne des Projektes "Peninsula Beach House". Die Folge waren mehrere Rekurse. Andererseits verunsicherte die Investoren eine Kapitalerhöhung im Vorfeld des IPO.

Kam Börsengang zu früh?

Nur gerade ein halbes Jahr nach dem Börsengang musste das Unternehmen eine Strategienpassung vornehmen: "Um einen grösseren Anteil an wiederkehrendem Ertrag zu erwirtschaften, bauen wir in Deutschland ein Portfolio an Bestandsliegenschaften auf", sagte Peach Property-CEO Thomas Wolfensberger sagte gegenüber der Finanz und Wirtschaft. Um im ersten Jahr als börsenkotiertes Unternehmen solide Zahlen präsentieren zu können, verkaufte Peach Property unter anderem auch Anteile am "Penninsula Beach House"-Projekt. Vermutlich geschah der Schritt an die Börse zu früh.

Trotz der schwierigen Lage der Peach Property-Aktie hält Analyst Stefan Scharff von der deutschen Aktienresearch-Firma SRC auf dem Titel nach wie vor das Rating Buy und setzt ein Kursziel von 40 Franken. "Bei erfolgreicher Anleiheplatzierung und dem Ausbau des Portfolios dürfte das Kursziel von 40 Franken unter Umständen noch angehoben werden", schrieb Scharff in einer Vorschau im Juli. Allerdings erwartet der Experte für das laufende Geschäftsjahr einen wesentlich geringeren Gewinnausweis als in den Vorjahren.

Neue Strategie: Mietprojekte

Im ersten Halbjahr sackte der Ertrag um mehr als 80% auf 6,2 Mio CHF ab. Der EBIT fiel in den roten Bereich und lag bei minus 5,3 Mio nach plus 24,6 Mio im Vorjahr. Unterm Strich stand ein Verlust von 6,3 Mio nach einem Gewinn von 16,6 Mio im Vorjahr, teilte das erst seit vergangenem Herbst an der SIX Swiss Exchange kotierte Unternehmen mit. Währungsverluste schlugen mit 1,9 Mio CHF negativ zu Buche.

Das Eigenkapital belief sich auf 99,4 Mio CHF nach 112,5 Mio CHF zum 31.12.2010. Die Eigenkapitalquote lag bei 51 (53%). Der Marktwert des Portfolios stieg im Vergleich zum Jahresschluss auf 274,2 (264,3) Mio CHF.

Wie bereits zum Jahresabschluss angedeutet, will Peach nun auch in gut rentierende Bestandsimmobilien investieren, um die konzentriert auftretenden Erträge aus dem Projektgeschäft mit Luxusimmobilien durch stetige Mieteinnahmen zu glätten. Im Juli wurde bereits ein erstes Projekt in Deutschland für 9 Mio EUR erworben, die Mieteinnahmen betragen 1,2 Mio EUR jährlich. Damit liege die Bruttorendite bei über 13%.

Um bestehende und neue Projekte sowie den Ausbau der Bestandsimmobilien in Deutschland zu finanzieren, begibt die deutsche Tochter eine Anleihe von bis zu 50 Mio EUR mit einem Coupon von 6,6% und einer Laufzeit von fünf Jahren.

Laufende Projekte sollen vorangetrieben werden

Die laufenden Projekte in der Schweiz, Deutschland und Österreich seien planmässig vorangetrieben worden, heisst es weiter. Auf dem "Peninsula"-Areal in Wädenswil seien die bauvorbereitenden Arbeiten in Angriff genommen worden. Derweil sei das Rekursverfahren gegen das Projekt "Aquatica" noch nicht abgeschlossen. Hier sollte sich das Rekursgericht in der zweiten Jahreshälfte äussern. Sollte keine Einigung gefunden werden, müsste - voraussichtlich bis Ende 2012 - in nächster Instanz das Verwaltungsgericht eine Beurteilung vornehmen.

Bei "yoo Berlin" wurden die Tiefbauarbeiten im Juli abgeschlossen, der Start für den Hochbau erfolgte am 1. August. Für das Hotel im anschliessenden Gebäudeteil wurde ein Pachtvertrag über 20 Jahre mit der Fattal Group abgeschlossen. Im Hamburg soll die zweite Bauetappe noch in diesem Jahr beginnen.

Auch in der zweiten Jahreshälfte werde die Akquisition geeigneter Bestandsportfolios geprüft. Die laufenden Projekte sollen vorangetrieben und die neue Strategie weiterentwickelt werden. Einen konkreten Ausblick gab Peach nicht. CEO Thomas Wolfensberger zeigt sich zufrieden. "Die Peach Property Group ist im ersten Halbjahr 2011 gut vorangekommen", wird er in der Mitteilung zitiert. Die geplanten Meilensteine seien erreicht worden.

(http://www.cash.ch/news/front/peach_property_fehlen_die_vita…
 
aus der Diskussion: Peach Property fehlen die Vitamine
Autor (Datum des Eintrages): GlobalRealEstate  (03.09.11 18:23:28)
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