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.. ruhig - trinkt mal eine Tasse Kaffee und lest mal dieses:
Boom bei Online-Shops durch den Wegfall des Rabattgesetzes?


Seit dem 01. August 2001 ist es amtlich: Die Zugabeverordnung und das Rabattgesetz von 1933 sind in Deutschland ersatzlos gestrichen. Während der Einzelhandel dies mit gemischten Gefühlen betrachtet, bietet die Streichung den Internet-Angeboten völlig neue Perspektiven. Insbesondere die "Powershopping"-Angebote wie letsbuyit.com oder Primus-Online hatten in der Vergangenheit stark unter den altertümlichen Gesetzesregeln zu leiden. Es kam an einigen Stellen sogar zu Gerichtsverhandlungen, weil Hersteller wie Philips die Powershopping-Aktionen als wettbewerbswidrigen Verstoß gegen eben diese Gesetze darstellten. Vielleicht ist es aber gerade auch diesen Klagen zu verdanken, dass die veralteten Regelungen so schnell und unkompliziert fielen und somit dem Powershopping Tür und Tor geöffnet wurde. Letsbuyit.com dürfte dies, angesichts der kritischen Lage in der Vergangenheit, besonders gefreut haben.

Auch die steigende Anzahl von Bonus-Systemen wird höchstwahrscheinlich vom Wegfall profitieren. Angebote wie Webmiles, PayBack oder eCollect.de werden es nun leichter haben, hochwertige Prämien anzubieten und den Kreis der teilnehmenden Anbieter zu erweitern. Am sichtbarsten machte dies PayBack, das auf seinen Webseiten den Fall der Gesetze mit zahlreichen zusätzlichen Kupons und Gutscheinen seiner Anbieter "feierte" und die Aktion nach Ablauf spontan verlängerte.

Der bisher etwas unauffällig gebliebene Bereich der Rabattmarken-Anbieter erhofft sich ebenfalls Auftrieb. Angebote wie unter www.raba.tt, oder die in diesem Monat startenden Angebote "Kupon24.de" und "CouponWeb" setzen voll auf den "Sammeltrieb" der Konsumenten und bieten gegen ihre Kupons verbilligte Elektroartikel, Kosmetika und mehr an.

In den USA und Großbritannien sind Zugabemodelle längst Realität

Auch "normale" Shops werden verstärkt, es wird erstmals zum Weihnachtgeschäft mit konzentrierten Aktionen gerechnet, die neue Möglichkeiten nutzen. In den USA und in Großbritannien sind Zugabemodelle längst alltäglich. Eine Studie von Forrester Research ergab, das 31 Prozent der befragten Amerikaner Warengeschenke, also Zugaben, bevorzugen. Dicht dahinter folgen Gewinnspiele und Verlosungen (20 Prozent), kostenlose Zustellung (16 Prozent), Kupons & Gutscheine, Preisnachlässe und "Sonstiges" folgen mit je 11 Prozent. "Kaufe eines und erhalte eines dazu" wird wohl auch hierzulande das bevorzugte Modell werden. In Anbetracht der geringen Margen und der sowieso schlechten Lage der meisten Online-Shops bilden Zugaben die für das magere Budget günstigere Alternativen.

Größere Kaufhausketten nutzen indes die neuen Möglichkeiten eher im offline/online Mix zur Verbesserung von bestehenden Kundenbindungsprogrammen. So verknüpft z.B. Karstadt die Kundenkarte, die es offline schon länger gibt, nunmehr mit dem Internet-Angebot, andere große Ketten haben bereits entsprechende Pläne vorbereitet.

Einzig der Buchhandel kann nicht hundertprozentig vom Wegfall der Begrenzungen profitieren. Ein anderes, ebenfalls älteres Gesetz, die Buchpreisbindung, verhindert hier größere Aktionen mit deutschem Lesestoff. So beschränken sich die Rabattaktionen und Zugaben von Anbietern wie Amazon auf den Kauf von englischen Büchern, CDs und Spielen.

Für das Internet stellt nach Meinung der iMETA.de AG der Wegfall der Rabatt-Gesetze den größten Vorteil dar. Das Feilschen um günstige Preise, das Vergleichen und das Suchen von Angeboten fällt den meisten Menschen im "richtigen Leben" erheblich schwerer als in der Anonymität des Netzes. Die Anzahl der sogenannten "Smartshopper" wird auch durch Einführung des Euros, der mehr Transparenz in die Angebote bringt, schnell steigen und dadurch den Online-Shops, die die neuen Möglichkeiten voll ausschöpfen, Zulauf bescheren. Für die großen Kaufhaus-Ketten ergibt sich ein größerer Spielraum für eine ganzheitliche Kundenbindung im off- und online- Bereich gleichermaßen.

Rabatterfahrene internationale Online-Händler könnten deutschen Markt überrennen

Internationale Online-Händler, die Rabatte und Zugaben gewohnt sind, können nun ihre Aktionen und Kundenbindungsprogramme ohne Hindernisse auf den lukrativen deutschen Markt portieren und man darf gespannt sein, ob die in diesem Bereich unerfahreneren lokalen Anbieter mithalten werden.

Mit der Streichung ist daher eine der größten Hürden für den Erfolg des E-Commerce in Deutschland genommen. Gemeinsam mit der Standardisierung von Sicherheits- und Zahlungsmechanismen an der zur Zeit gearbeitet wird, trägt er wesentlich zu einer Harmonisierung des Online-Marktes bei.

Gerade in umsatzschwachen Einkaufzeiten bieten sich Möglichkeiten, durch zeitgesteuerte Aktionen, Callcenter- und Rechnerkapazitäten besser auszulasten und den Umsatz anzukurbeln. Mit einer Flut von eMail-Marketing-Aktionen muss ebenfalls gerechnet werden. Diese kostengünstige Direkt-Marketing-Form bietet in Kombination mit Rabatt- und Zugabe-Aktionen ein mächtiges Mittel zur Kundengewinnung und -bindung.

Welche Auswirkungen insgesamt zum Tragen kommen und welche Rabattmodelle sich hierzulande durchsetzen, wird man jedoch frühestens nach dem kommenden Weihnachtsgeschäft erstmals überprüfen können. Hier haben viele Anbieter besondere Maßnahmen und Aktionen geplant.

Gastkommentar von Bruno Kollhorst, iMETA.de AG

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[Wed, 15.08.2001] - © 2001 de.internet.com



..wenn sich die Gemüter nun wieder beruhigen, hören wir auf die schönen LBC mit 2-4 Cent Gewinn zu verkaufen und freuen uns gemeinsam auf Kurse zwischen 0,80 -1,00 EURO (demächst - in diesem Theater)
Gruß Gerd **
 
aus der Diskussion: LBC ! Klar, ein "totes" Unternehmen macht über "sevenone" Umfragen !!
Autor (Datum des Eintrages): txlyv  (15.08.01 15:32:19)
Beitrag: 36 von 49 (ID:4206374)
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